"Der Staat bin Ich" - Ludwig XIV

5 Antworten

Der Satz „L' état, c'est moi“ („Der Staat, das bin ich“) wird dem französischen König Ludwig XIV. zugeschrieben. Nach der geläufigsten Version soll er dies 1655, im Jagdrock und mit der Peitsche in der Hand im Pariser Parlament erschienen, dessen Präsidenten, der das Interesse des Staatess hervorhob, zugerufen haben. Die Äußerung ist allerdings unverbürgt und möglicherweise nur eine Legende. Auf seinem Totenbett soll Ludwig XIV. gesagt haben: "Je m'en vais, mais l'Etat demeurera toujours."("Ich gehe fort, doch der Staat bleibt zurück.").

Sein Selbstverständnis ist trifft der Satz jedoch gut und kennzeichnet den Absolutismus, eine bestimmte Variante der Herrschaftsform Monarchie. Der Herrscher ist darin im Besitz der alleinigen Souveränität. Von ihm gehen die gesetzgebende, ausführende und rechtsprechende Gewalt aus. Der König steht über den Gesetzen, er ist von ihnen losgelöst (Wiederaufnahme eines lateinischen Grundsatzes „princeps legibus solutus“ – „von den Gesetzen losgelöster Herrscher“ mit einem neuen Sinn; auch „rex a legibus solutus“ oder „absolutus“ – losgelöst -). Der Wille des Königs ist oberstes Gesetz, die Macht liegt ungeteilt bei ihm und ist durch keine Verfassung eingeschränkt. Auch hergebrachte Rechte, Traditionen oder Personenverbände (z. B. Stände und ihre Vertretung) begrenzen die Machtfülle nicht. Staat und Herrscher verbinden sich zu einer Einheit. Der König identifiziert sich selbst mit dem Staat, eine Unterscheidung, bei der ihm der Staat als etwas Anderes gegenüber gestellt wird, verschwindet. Der König ist als Inhaber der monarchischen Autorität (diese ist natürlich von der realen Person ablösbar und geht nach dem Tod als Prinzip der Monarchie auf den Nachfolger über).

Ludwig XVI. hat nach dem Tod des ersten Ministers Kardinal Mazarin 1661 selbst die unmittelbare Leitung der Regierungsgeschäfte übernommen. Die politische Macht der Stände war gebrochen, auch die des Adels. Der König herrschte mit einer immer mehr zentralisierten Verwaltung (eine von ihm abhängige Bürokratie), einem ihm ergebenen Heer (er war oberster Kriegsherr) und einer ihm unterstehenden obersten Gerichtsbarkeit.

alexhannover  20.08.2009, 17:06

na ja, gerade an den Ständeprivilegien scheiterten die absoluten Könige aber! Der absolute Machtanspruch war nur Anspruch,keine Wirklichkeit. Zu keiner Zeit hatte der frz. König die absolute Macht. Denn in einer zentralen Frage konnten die Provinzen doch mitbestimmen: in der Steuergesetzgebung! und da haben die ersten beiden Stände ganz schön gebockt....

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Albrecht  20.08.2009, 18:44
@alexhannover

In dem Satz wird das Selbstverständnis und der Nnspruch ausgedrückt. Auch in der Wirklichkeit war die Macht der französischen Könige im Staat sehr groß. Kopfsteuer natürlich waren Personen und Institutionen beteiligt. Aber es gab keine festen Grenzen für die Entscheidungsmacht des Königs. Die Provinz(ial)stände wurden durch Stärkung der Zentralverwaltung geschwächt. Steuererhebungen vollzog Ludwig XIV. im allgemeinen zentral. 1695 hat er eine Kopfsteuer (capitation) erlassen. Die Generalstände wurden 1614 einberufen und danach erst wieder 1798. Die Gründe für die Revolution waren vielschichtiger. Ludwig XVI. hat bei den Finanzschwierigkeiten aus bestimmten Gründen den Weg über die Generalstände gewählt.

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Ludwig XIV. war ein totalitärer Herrscher und alles was er sagte, war Gesetz! Er hatte sich zum obersten Gesetzgeber, Richter- und Kriegsherrn gemacht und er nutzte seine uneingeschränkte Macht rücksichtslos gegen seine Nachbarländer, vor allem aber gegen das römisch-deutsche Reich. Ludwig XIV. machte Frankreich während seiner langen Regierungszeit von 1661-1715 zur blühenden Wirtschafts- und stäksten Militärmacht in Europa und er vergrößerte damit Frankreichs Staatsgebiet auf Kosten seiner Nachbarn!

Das nach dem 30-jährigen Krieg stark ausgeblutete und relativ wehrlose Deutschland bekam Ludwigs Machtgier besonders zu spüren; denn er annektierte mitten im Frieden Elsass und Lothringen und überzog die linksrheinischen Gebiete, im besonderen die Pfalz (Rheinland-Pfalz) mit verheerenden Kriegen. Dieser mit deutschen Augen betrachtet verbrecherische König legte damit den Grundstein für die vielen späteren, fast 300 Jahre andauernden, deutsch-französischen Kriege!

Davon will heute natürlich niemand mehr etwas wissen; denn die Schuldfrage zu Lasten Deutschlands scheint in den gefälschten Geschichtsbüchern wohl nun für alle Zeiten zementiert zu sein?

Und man weiss heute, dass er das nie gesagt hatte. Dieser Satz hat man ihm als Sinnbild für den Absolutismus aufgedrückt. Er stand und wollte das, im Mittelpunkt von Allem sein. Man weiss heute auch, dass man den Kaiser falsch eingeschätzt hat. Obwohl sein Land durch Kriege gebäutelt wurde, war Ludwig kein Kriegstreiber. Er war im Gegenteil sehr schwach und die Kriege wurden ihm durch viele Probleme und Drücke von Aussen, die er nicht lösen konnte, aufgezwungen. Nichtsdestotrotz lebte er und sein Gehöfe in Saus und Braus.

Ludwig hat damit seine absolutistische Allmacht ausdrücken wollen...

JoeWied  20.08.2009, 23:18

nur hat er diesen Satz nie gesagt :-)

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L`etat c`est moi beudetet der Staat bin ich das drückt seine absoulute Macht aus und das er alleine bestimmen kann.