der fall marianne bachmaier?

5 Antworten

Hallo Dragonball,

der Fall wurde nicht (oder nur von wenigen) "gefeiert", vielmehr hat er sehr kontroverse Diskussionen losgetreten und viel Presse angelockt, die sich eine reißerische Story erhofften (und auch bekommen haben - die gute Dame hat sich dann auch gut für ihre Tat bezahlen lassen). Marianne Bachmaier rückt auch nochmal in ein anderes Licht, wenn man bedenkt, dass sie kurz vor dem Mord plante, ihre Tochter wegzugeben. Das hatte sie davor auch schon mit zwei anderen Kindern getan. Das schmälert also so ein bisschen das gesellschaftlich als heroisch betrachtete Tatmotiv "Mutterliebe". Insgesamt scheint sie, so man den Quellen glauben darf, eine recht strukturschwache und wahrscheinlich auch psychisch kranke Person gewesen zu sein.

Davon ab ist die Frage, ob solche Taten gerechtfertigt sind, eine Frage, die jeder für sich beantwortet. Ich kann es aus Sicht der Mutter natürlich nachvollziehen. Aber wenn ich aus der persönlichen Sicht in die gesellschaftliche Sicht wechsle, so sehe ich auch, dass diese Form von Selbstjustiz zu nichts als Chaos führen würde - und damit ist sie für mich persönlich zu verurteilen. Nicht umsonst haben wir das "Auge um Auge, Zahn um Zahn"-Prinzip abgeschafft. Insofern war der Umstand, dass sie eine Strafe bekommen hat, vollkommen gerechtfertigt. Andernfalls würden wir in einer endlosen Spirale aus Gewalt enden - denn wer hätte nicht gesagt, dass Mutter, Vater, Kind oder Freund des Täters nicht sonst auch Fr. Bachmaier ermordet hätte? Und dann wiederum jemand aus der Familie von Fr. Bachmaier jemanden usw. ...

Solche Verhältnisse gab es lange auf der Welt und gibt es in Teilen der Welt immer noch. Die Folgen sind Leid, Schmerz und immer auch früher oder später getötete Unschuldige. Also keine Option, wenn man tatsächlich für Gerechtigkeit eintreten will und über die direkte Täter-Angehörigen-Beziehung hinausdenkt.

Liebe Grüße!

Viele Menschen konnten sich den Schmerz vorstellen, den ein Elternteil empfindet, wenn sein Kind umgebracht wurde. Von daher war ein gefühlsmäßiges Verständnis bei ihnen vorhanden. (Und daneben wohl auch Racheimpulse).
Moralisch ist damit aber keine ausreichende Rechtfertigung gegeben, wenn man gewisse Ansprüche an zivilisiertes Verhalten hat, um die Tötung des Täters damit wirklich begründen zu können.

son fall wo man mord gerechtigt sieht oder ist mord in jedem fall immer zu verurteilen und zu bestrafen

Weder ist Mord rechtlich erlaubt noch wird er verurteilt.

Die Geschichte hat uns gezeigt, dass ein Rechtsstaat nur begrenzt überlebensfähig ist, sollte Rechtssprechung gesellschaftlich nicht anerkannt werden. Das öffentliche Gemüt darf daher nicht allzu sehr vernachlässigt werden.

Sie ist durchgedreht, deswegen auch eine Verurteilung wegen Totschlag und nicht wegen Mord.

Des nennt sich "im Affekt" und bedeutet, dass man von Gefühlen überflutet ist und eine Zeit lang zu klaren Denken nicht vollumfänglich fähig ist.

Hallo ☄️Dragonball99300, 👋

der fall marianne bachmaier?
sie hatte den mörder ihrer tochter im gericht erschossen und wurde gefeiert dafür

ja, ich auch…👏 👏 👏

Ich hätte das 🐷 auch 🧊 eiskalt abgeknallt!

ist das son fall wo man mord gerechtigt sieht

War mMn gerechtfertigt.

oder ist mord in jedem fall immer zu verurteilen und zu bestrafen

Sie wurde ja bestraft.

~~~~~~~

LG 🙋🏻‍♀️🪶

Woher ich das weiß:Recherche
Tamtamy  04.04.2024, 21:12

Nach dieser 'Logik' könnte nun auch jemand aus dem Familienkreis des erschossenen Mörders die Schützin Frau Bachmaier umbringen - oder zählen da jetzt keine emotionalen Bindungen als Tötungsrechtfertigung?

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Tamtamy  04.04.2024, 22:47
@PachamamaSquaw

Könntest du dein knapp geratenes 'nein' bitte irgendwie erläutern?
Ich verstehe es so jedenfalls nicht.

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