Denkt Ihr, Masse macht in einem Straßenkampf / Kampf viel aus?

7 Antworten

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Masse ist entscheidendn aber auch die Technick. Es kommt meist auf die richtige Tecknik draufg an.


rayzzz111 
Beitragsersteller
 27.09.2015, 20:25

Ich habe das sehr gemerkt als ich im Training einen Schlag gegen die bratzen bekommen habe einmal von einem etwas dickeren und dann einem dünneren bei dem dickeren hat es mich leicht zurück gehauen:

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Zwei der wichtigsten Punkte bei einer realen Verteidigungssituation sind Anpassungsfähigkeit und Nervenstärke. Die sind nicht von der körperlichen Verfassung abhängig.

Jemand kann ein 2,10m großer Muskelberg sein, oder 30 Jahre Kampfsport trainieren - wenn er sich der Situation nicht anpassen kann, oder womöglich vor Angst erstarrt, nutzt ihm weder Muskelmasse, noch Kampferfahrung.

Im Winter auf einer rutschigen Straße in einem dicken Anorak und mit schweren Winterstiefeln an den Füßen bedroht zu werden, wobei man durch Wollmütze und Schal vor dem Mund nur ein eingeschränktes Gesichtsfeld hat, ist etwas ganz anderes, als im frisch gestärkten, blütenweißen Kampfanzug barfuß auf der Matte zu stehen.

Die Frage bleibt: Wer kann sich besser anpassen?

Einen Fairness-Preis, oder Haltungsnoten gibt es in einer echten Verteidigungssituation nicht. Man sollte also durchaus erwägen, dem anderen Schnee, oder Straßendreck ins Gesicht zu werfen, oder ihm eine herumstehende Schneeschaufel um die Ohren zu hauen.

Da entscheiden nur die eigenen Moralvorstellungen, denn grundsätzlich muss man in so einer Situation mit allem rechnen - auch dass der Andere jene Dinge macht, die man selbst eben für sich abgelehnt hat.

Natürlich kann das Bewusstsein der eigenen körperlichen Kraft, oder der Wettkampferfahrung, oder die Übung der Meditation dazu beitragen, selbstbewusst und konzentriert zu bleiben - eine Garantie dafür, dass man die Nerven behält, gibt es aber nicht.

Natürlich ist jemand mit mehr körperlicher Kraft auf gewisse Weise im Vorteil - es kommt aber darauf an, ob er in der Lage ist, sie unter Stress auch richtig einzusetzen.

Allerdings gilt ähnliches auch für jemanden, der eine Kampfkunst, einen Kampfsport, oder eine Selbstverteidigungsmethode trainiert.

Jemand der darin geschult ist, seinen Körper zur Verteidigung einzusetzen, hat einen gewissen Vorteil - es ist die Frage, ob er in der Lage ist, diese Techniken unter Stress richtig einzusetzen.

Ob jemand nun 1,60m oder 1,90m ist, sehe ich bei einer realen Gefahr als das geringere Problem an.

Wer ist nervenstärker? skrupelloser? anpassungsfähiger? kann besser improvisieren? Seine Techniken ungewohnten Gegebenheiten anpassen?

Das sind Punkte die aus meiner Sicht wichtiger sind, als Körpergröße, Gewicht, Gürtelfarbe, Rang, oder Bizepsumfang.

Woher ich das weiß:Hobby – Seit etwa 40 Jahren Training des Aikido

Mondmayer  28.09.2015, 21:51

Ich stimme dir vollstens zu, doch Winterstiefel sind kein Nachteil, denn sie verleihen einem mehr Trittkraft und eine Jacke kann auch schützend wirken - vor allem wenn man über den Straßenbelag gezogen wird.

SV trainiert man übrigens häufig mit Schuhen, wovon jeden Kampfkunstmeister die Ohren abfallen...

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Enzylexikon  29.09.2015, 13:03
@Mondmayer

Ich habe ja auch nicht gesagt, dass diese Dinge ein Nachteil sein müssen, sondern nur darauf hingewiesen, dass die Unterchiede zwischen Training und Ernstfall sehr drastisch ausfallen können.

Ich selbst war leider schon drei mal in Situationen, die den Schutz anderer Personen, oder den Selbstschutz beinhalteten - und ziemlich froh, dass man keinen Keikogi, oder Hakama tragen muss, um Aikido effektiv anwenden zu können. ;-)

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Mondmayer  01.10.2015, 20:11
@Enzylexikon

Auch ich steckte mal in so einer Situation. 

Es war so ein Bilderbuchübergriff - im Winter. Damals trainierte ich noch leider kein SV und machte die typischen Anfängerfehler.

Während ich von einem angepöbelt wurde und versuchte deeskalierend zu antworten, schlicht der andere um mich herum und griff mich von hinten an. Der andere attackierte dann von vorne und übersäte mich mit Schlägen.

Keine Ahnung wie das passierte, aber ich fand mich auf einmal an einer Wand 4 Meter weiter wieder. Beide Gegner befanden sich vor mir, einer trat noch zu und ich rannte dann zur Seite entlang weg.

Sie verfolgten mich etwa 50 Meter und ließen dann ab.

Auch wenn es Winter war merkte ich die Jacke durch den Stress z.B. überhaupt nicht. 

Ich denke, dass Schläger meistens eine Masche und selbstverständlich auch ein ganz genaues Opferprofil haben. Da kann man mit Kampfsporttraining sich auf viele Weisen schützen, aber am wichtigsten sind - so denke ich - Kenntnisse über Körpersprache und Aufmerksamkeit.

Wenn man davon kommt, dann ist man davon gekommen.

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Enzylexikon  25.02.2022, 21:43
@toomuchmoon5

Ja das kann in gewisseŕ Weise abtrainiert werden.

Eine Möglichkeit ist, das körperliche Training mit geistiger Disziplin zu verbinden - wer unter großer mentaler Kontrolle übt, kann die damit verbundenen Techniken "internalisieren" (verinnerlichen) und sie auch unter Stress praktisch automatisch abrufen.

Das ist die traditionelle Methode, die in vielen Kampfkünsten angewandt wird und teilweise durch Meditation ergänzt wird, um den mentalen Aspekt zu stärken.

Eine andere Möglichkeit ist möglichst realistisches und alltagsnahes Training.

Also nicht barfuß und im weißen, frisch gestärkten Kampfanzug, sondern in Jeans, mit T-Shirt, evtl. mit einer Jacke und Stiefeln. Dieser Ansatz findet sich vor allem in Selbstverteidigungssystemen wie Krav Maga.

Dort geht es darum, durch körperliche Anstrengung (Ausdauerübungen wie Liegestütze) den Teilnehmer an die Grenzen seiner Belastungsfähigkeit zu bringen - zitternde Hände, weiche Knie, verschwommener Blick - und dann dafür zu sorgen, dass die Techniken immer noch sicher durchgezogen werden.

Egal ob man traditionell oder modern übt - wichtig ist, nicht nur mit seinem "Kumpel", sondern mit möglichst verschiedenen Menschen im Verein zu trainieren, um den Umgang mit unterschiedlichen Charakteren zu lernen.

Manche Menschen sind offensiver, gehen stärker in den Angriff rein und selbst ihre Verteidigungstechniken wirken "konsequenter durchgezogen", andere nutzen dagegen ihre Flinkheit und schnellen Reflexe zu ihrem Vorteil.

Je mehr Erfahrung mit unterschiedlichen Menschen man hat, desto besser ist man auf den (hoffentlich niemals eintretenden) "Ernstfall" vorbereitet.

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rayzzz111 
Beitragsersteller
 27.09.2015, 21:07

Könnten wir eventuell privat ein wenig schreiben ?

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WeiserMann  27.09.2015, 21:07

Da stimme ich definitiv zu, und deshalb gefällt mir Krav Maga besonders gut. Dort lernt man 1. wie man sich in realen Situationen richtig wehren kann, auch wenn der Gegner einem körperlich überlegen ist. 2. Es gibt dabei keine "Regeln" , im Notfall auch in die Weichteile treten etc. 3. und am wichtigsten: Man trainiert auch die Psyche, man lernt wie man in solchen Situationen den Überblick behaltet. 

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wenn beide gleich gut kämpfen können gewinnt der schwerere. aber wenn der leichte zb kampfsport macht und der schwere nicht dann klar gewinnt der leichtere


TheFreeTree  28.09.2015, 18:57

Nicht wirklich , das träumen die meisten nur

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Ich weiß nicht was du mit Maße meinst ich kenn nur Masse.

Die Masse ist sehr sehr entscheidend und man braucht keine Nervenstärke solange man nicht erstarrt während eines Kampfes...Auf die „Technick" kommt es nicht drauf an wenn überhaupt auf die Technik aber die bringt einem wirklich nicht viel wenn der schwerere Gegner sich normal bewegen kann und damit ohne Technik stärker ist.

Habe schon 2 mal gesehen wie gewisse Leute eine Technik nach der anderen probiert haben die sie jahrelang geübt haben was aber anscheinend total umsonst war und verschwendete Zeit denn es hat ihnen 0,00% etwas gebracht...

auf die Größe kommt es übrigens auch drauf an.


Auskenner366  29.11.2018, 14:27

Ich bin 1,73 und wiege 70 kg und habe mal einen Typen bei 1,90 und 100 kg geschlagen. Es kommt auch sehr auf die Psyche darauf an. Ich war aggressiver und er zu zurückhaltend. Natürlich kommt es auch Körperlich darauf an aber wenn die Psyche nicht mit spielt dann spielt der Körper auch nicht mit!

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krd512  29.09.2015, 16:39

Ein thai boxer hat das vlt. Geschafft es kommt aber drauf an was diejenige person macht die meisten anderen haben eben verloren wenn einer 100 wiegt

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keyhan07  29.09.2015, 01:27

stimmt nicht. habs selber gesehen wie ein 60kg thai einen 2 meter Riesen mit 2 kicks zu Boden zwingt. auch wenn du 100 kg masse hast gibt es stellen am Körper die du nicht schützen kannst. wenn du in der richtigen Situation schnell und ruhig handelst hat ein 90 Adrenalibolzen nicht unbedingt einen Vorteil gegenüber einem erfahrenen kampsportler mit einer guten Technik

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Schau dir Leute wie Bruce Lee, Lomachenko an, die wiegen alle nicht mehr als 60 kg und sind verdammt gefährlich!