Den Infinitiv ohne "n" am Ende benutzen?

5 Antworten

Das ist in verschiedenen Dialekten der Fall, z. B. im Badischen, Schwäbischen, Hessischen. Da wird auch noch mehr verschluckt oder verändert, z .B. im Badischen:

  • "Morge müsset mia trotzdem schaffe." oder: "Morge müsse ma drotzdäm schaffe."
  • "Kannscht des morge no ei'richte?" oder: "Kannsch des morge no ei'riachte?"

Es is einfach egal ob du es richtig hörst, kann ja sein das es gesagt wurde oder das sich nur verschluckt hat usw.

Ein Dialekt is das noch lange nicht

Dialekt is sowas;

ick wees ja nick wat det soll..

Lies mal Woyzeck von Georg Büchner...

In bestimmten Mundarten kann das „-n“ bei Infinitivformen durchaus verschwinden („verschluckt“ werden). Dieses Phänomen bezeichnet man in der Linguistik (genauer: Phonologie) als „Elision“ oder „Tilgung“, bei der (meist) unbetonte Laute entfallen. Beispiele hierzu sind „ins“ (zu „in das“), „nich“ (zu „nicht“), „ich geb“ (zu „ich gebe“) oder „ew’gen“ (poetische Form zu „ewigen“). Die fett hervorgehobenen Buchstaben entsprechen den unbetonten Lauten, die „elidiert“ bzw. „getilgt“ werden. Siehe dazu den Wikipedia-Artikel.

Im Falle der Infinitivformen ist die letzte Silbe auf „-(e)n“ grundsätzlich unbetont (z. B. „schaf-fen“, „ein-rich-ten“, „in-for-mie-ren“, betonte Silben sind hervorgehoben), weshalb das Auftreten einer Elision bzw. Tilgung des „-n“ stark begünstigt ist. In bestimmten Dialekten oder Sprachvarietäten könnte dies zutreffen. Diese Entwicklung deutet darauf hin, dass sich Sprache häufig (jedoch nicht immer) in gewissen Aspekten (hier: lautlich/phonetisch) vereinfachend entwickelt, wobei „Redundanzen“ verschwinden. Anders gesagt: Auch ohne „-n“ im Infinitiv sind die Wörter sehr wohl verständlich.

dialekt, ich glaube hessisch, die verschlucken gerne das ende

valentinsdq96 
Fragesteller
 29.11.2022, 19:49

ja, ich wohne im Odenwald.

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