"Deine Mitmenschen sind der Spiegel deiner selbst." - was bedeutet dieses Zitat?

10 Antworten

Dieser Satz ist interessant, aber nur ein Teil der Wahrheit. Das philosophische Zauberwort dazu heißt "Selbstvergewisserung" oder Standortbestimmung. Dieses umfassende Thema im Kennwort "DER ANDERE" wird vor allem in der Philosophie des französischen Existentialismus durchgespielt, besonders bei Jean-Paul Sartre aber auch Albert Camus. Dabei ist das Bild vom SPIEGEL insoweit nicht vollständig, als der Spiegel ein unbeteiligtes, rein passiv Reflektierendes ist. So ist es aber nicht in der Welt. Es ist ein aktiv/passives gegenseitiges Reagieren und Ausprobieren, wie unsere Umwelt, speziell die uns wichtigen Menschen, auf unsere Aktionen reagieren. Es ist ein wechselseitiges, interaktives Spiel. Die ANDEREN wollen ja nicht nur passiver Spiegel unserer selbst sein, sondern uns auch "manipulieren". Das löst wieder bei uns die Frage aus: Was will mir die/der mit dieser Reaktion sagen? Anders als der Spruch "Wie man in den Wald ruft ..." ist die Welt eben kein passives Echo, kein reiner Widerhall, sondern Mitspieler. Das kann einem, je nach Erwartungen, die ANDEREN zur Hölle machen. Siehe auch:

https://klausreitberger.files.wordpress.com/2008/08/anzeichen-des-existentialismus-in-gg.pdf

Jule59  16.05.2015, 13:07

Es gibt tatsächlich positive Überraschungen auf GF :). Vielen Dank!

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Hey,

kurz und knackig, die Umgebung spiegelt dein  emotionales Verhalten wieder.

Die etwas genauere Erklärung wäre:

So wie du dich in Verhälst, verhalten sich andere Menschen dir gegenüber. Das hängt vor allem damit zusammen das Menschen egal wie rational sie auch seien mögen, immer einen emotionalen Abgleich mit ihrer Umwelt durchführen. Das Ganze passiert auch eher unterbewusst. Wichtig ist zu wissen, dass deine Gedanken Auswirkungen auf deine Gefühle haben.

Ein Beispiel wäre,wenn du jemanden nicht magst und das denkst, die Person die das mitbekommt, weis dann zwar nicht das du sie nicht magst, wenn du es  nicht gerade offensichtlich zeigst, aber die weis das du irgendwie merkwürdig bist, nicht "Ins Schema passt".

So ich denke das sollte als Antwort genau genug seien, bei Rückfragen kannste dich gerne melden.

Gruß

Xfire89

Was macht ein Spiegel? Er reflektiert das, was hineinprojiziert wird...

Das, was Du in die Welt ausstrahlst, sprich hineinprojizierst, begegnet Dir auch, sprich spiegelt Dein Verhalten, Deine Denkweise, Deine Angewohnheiten usw...

Es hat etwas mit dem Gesetz des 'Gleiches begegnet Gleichem' (oder Resonanzgesetz) zu tun...

Gruß Fantho

Der Satz bedeutet, dass alles was ich tue – ob es schlecht oder gut ist – in meinen Mitmenschen Reaktionen auslöst, an denen ich mich "ablesen" kann.

Es ist ja ein weitverbreiteter Irrtum, dass der Einzel-Mensch durch seine Hautoberfläche begrenzt wird. Alles, was er sagt, tut, verändert oder bewirkt, ist ja ein Teil von ihm. Wenn ich z.B. mit einem Freund in Amerika skype, reiche ich bis nach San Franzisco und er bis München. Und wenn Mozart sein Requiem schreibt, reicht er bis in alle Winkel dieser Welt.

Nur vor diesem Hintergrund dürfen wir auch ein Leben "nach dem Tode" definieren. Nicht unser Leib wird auferstehen, sondern was von uns nach dem Tode "lebt", ist das, was wir bei anderen Personen und generell in der Welt bewirkt und verändert haben. Also leben wir "in ihnen" weiter.

Warum sollten wir uns also in unserem jetzigen Leben nicht schon in ihnen spiegeln? Wenn unser "Spiegelbild" in ihnen schön ist, werden sie uns bei unserem Leben nach dem Tode helfen, indem sie einen Teil von uns in guter Erinnerung behalten.

Es ist also eigentlich unnütz (und nur ein trostspendendes Ritual für die Angehörigen und Freunde), unsere Asche in eine Urne oder unseren Kadaver in einen Sarg zu packen; es macht sehr viel mehr Sinn, unsere Liebe, unsere guten Taten und unsere Ideen schon zu Lebzeiten in das Gedächtnis anderer Menschen zu packen.

Mir geht da der Gedanke durch den Kopf, dass man sich gegenseitig beeinflusst.

Sprich, wenn du dich mit Menschen abgibst die keine Neugier versprühen, dann wirst du auch über kurz oder lang keine Neugier aufbringen.

Bei irgendeinem Redner, sorry ich weiß nur noch dass es bei 'Gedanken tanken' war, wurde genau das aufgegriffen. Es ging darum, dass wir ungefähr die Mitte sind der Menschen die uns nah sind.

IN wie weit man das für richtig und sinnvoll betrachtet bleibt jedem selbst überlassen. ;)