Das Wort 'N****' in Tarantino Filmen?

7 Antworten

Solange man es nicht als Beleidigung nutzt ist es okay

Tarantino ist ein sehr guter Regisseur. Auch wenn mir nicht alle seine Filme gefallen, so ist keiner davon objektiv schlecht, und alle sind sehr gut geschrieben gespielt und gefilmt. Außerdem haben seine Filme einen sehr charakteristischen Stil, den (mit et­was Übertreibung) alle lieben und den trotzdem keiner kopieren kann. Das ist ein un­trügliches Merkmal von Regisseuren der Königsklasse (Hitchcock, Kubrick).

Der nіggеr соunt beträgt in Pulp Fiction bescheidene 21, und in Django Unchained spek­takuläre 114; The Hateful Eight setzt dann nochmals 59 drauf (die Zahlen habe ich schnell aus den Subtitle-Files zusammengegrept). Die Filme sind von 1994, 2012 und 2015, und zumindest die letzteren beiden behandeln das Thema Rassismus ganz explizit. Tarantino schreibt starke Figuren mit starken Meinungen, die sie in selbst­be­wuß­ter Art kundtun. Der Plot in in Django Unchained beruht darauf, daß M. Candie seine Skla­ven verachtet, und es wäre ulti­ma­tiv lächerlich, wenn er sie anders als Νіggеrѕ nennen würde. Mit einem politisch korrekten Plantagenbesitzer, der von Afri­can-Ame­ri­can workforce spricht, könnte die Handlung ja gar nicht passieren.

Interessanterweise haben selbst die extremeren Vertreter der political correctness ver­stan­den, daß Tarantinos zeitgenössische oder (in Pulp Fiction) subkulturtypische Dia­log­zeilen nicht als Rassismus, Sexismus oder Ichweißnichtwasismus kritisiert wer­den kön­nen. Um eine Sache (in diesem Fall Rassismus) diskutieren zu können, muß man sie erst einmal zeigen, damit klar ist, wovon wir überhaupt reden. Bei Ta­ran­ti­no ver­ste­hen das (fast) alle, und das ist ein kleines Wunder, wenn man es mit der un­säg­li­chen Diskussion um Mark Twain und Huckleberry Finn vergleicht (dort kommt nіg­gеr stolze 214 Male vor).

Woher ich das weiß:Hobby – Angelesenes Wissen über Sprach­geschich­te und Grammatik

Nusskuchen?

Klar, das geht immer. (Sorry, ich habe einen Scherzkeks gegessen.)

Ok, nun seriös: ja, das geht schon - kann man als künstlerische Freiheit sehen.

Die Filme sind ja teilweise auch 20 Jahre alt. Bin sicher, dass man es heute anders drehen würde. Tarantino ist ja an sich auch jemand, den die immer vorbildlichen jungen Leute von heute, gar nicht verstehen.

ja, wenn der Schauspieler schwarz ist natürlich, sonst ist es eher keine gute idee.