Das Universum hatte kein Anfang?

11 Antworten

Unser Universum könnte durch einen Big Crunch entstanden. Und davor war ein anderes Universum:

Vorstellbar ist, dass ein solcher Big Crunch sogleich zu einem neuen Big Bang (Urknall) werden würde, was mit der Entstehung eines neuen Universums verbunden wäre.
Ein grundlegend anderes Modell wurde vom oszillierenden Universum abgeleitet und führt zum Big Bounce.

https://de.wikipedia.org/wiki/Big_Crunch

Götter sind da nicht notwendig.

weil es ja vorher nichts materielles gegeben haben kann?

Die Schöpfung aus dem Nichts, Creatio ex nihilo, ist eine Vorstellung von Theisten, die an Schöpfergötter glauben.

Creatio ex nihilo (Latin for "creation out of nothing") is the doctrine that matter is not eternal but had to be created by some divine creative act.
It is a theistic answer to the question of how the universe comes to exist.

https://en.wikipedia.org/wiki/Creatio_ex_nihilo

Einige Wissenschaftler sprechen zwar auch von "nichts", meinen aber nicht ein Nichts ohne Eigenschaften. Und das ist nicht das philosophische/theologische nichts:

Some physicists—such as Lawrence Krauss, Stephen Hawking, and Michio Kaku—define or defined 'nothing' as an unstable quantum vacuum that contains no particles.[8][9][10]
This is different from the philosophical conception of nothing, which has no inherent properties and is not governed by physical laws.

https://en.wikipedia.org/wiki/Nothing_comes_from_nothing#Modern_physics

 Universum einen Anfang hatte?

Das Kalam-Argument ist von Abu Hamid Muhammad ibn Muhammad al-Ghazali aus dem 12. Jahrhundert:

The Kalam cosmological argument was originally put forth by a twelfth-century medieval Muslim philosopher from Persia (modern day Iran) by the name of Abu Hamid Muhammad ibn Muhammad al-Ghazali.

und erwähnt Götter nicht.

Prämisse 1: Alles, was zu existieren beginnt, hat eine Ursache für seine Existenz.

Prämisse 2: Das Universum begann zu existieren.

Schlussfolgerung: Das Universum hat eine Ursache für seine Existenz.

Und das kann alles Mögliche sein. Theisten basteln da gerne ihren Lieblingsgott rein.

Wo wird denn gesagt, dass das Universum einen Anfang hatte?

Das kommt drauf an was man meint.

Wenn damit gemeint ist, dass da einfach aus dem Nichts etwas entstanden ist: was vor dem Big Bang war ist noch gar nicht ausreichend erforscht um von einer Erkenntnis sprechen zu können.

Wenn man damit die Markierung (Big Bang) meint, ab dem sich das uns bekannte Universum gebildet hat, kann man durchaus von einem Anfang sprechen.

Hm...

Das Universum schon (1.Mose 1,1; 3,8).

Gott nicht (Ps.90,2).

Woher ich das weiß:Recherche

Es ist noch nicht geklärt, ob das Universum einen Anfang hatte oder zyklisch ist. Hier zwei Hypothesen für ein zyklisches Universum.

https://www.deutschlandfunk.de/zurueck-vor-den-urknall-100.html

Bojowald beginnt zu erläutern, was ihm seine Berechnungen verraten. Danach leidet das Universum unter so etwas wie „tragischer Vergesslichkeit“ für das, was vor ihm war: Das sei wie mit einem Vorhang verhüllt, „den die Gleichungen der Schleifen-Quantenkosmologie“ jedoch zu durchdringen vermögen. Stimmt Bojowalds Ansatz, wird der Urknall zu so etwas wie einem Nadelöhr, durch dass sich ein arg geschrumpfte Universum fädelt, um sich auf der anderen Seite wieder auszudehnen, wobei es sich bei der Passage umgestülpt hat. Nachdem es unter seinem eigenen Gewicht kollabiert ist, schrumpft das Universum so lange, bis es klein genug ist, dass die Quanteneffekte messbar ins Spiel kommt. Es wird gebremst, gestoppt – und dann kehrt es sich um, eine Expansionsphase beginnt, bis es wieder kollabiert.

und hier

https://de.wikipedia.org/wiki/Ekpyrotisches_Universum

Das Ekpyrotische Modell entspricht einem zyklischen Universum, das sich immer dann, wenn Branenkollisionen stattfinden, ausdehnt, wieder zusammenzieht und nach erneuter Kollision wieder expandiert.
Eine mögliche experimentelle Entscheidung darüber, welches kosmologische Modell zutrifft, könnte die Beobachtung der vom ekpyrotischen Modell vorhergesagten hochfrequenten Gravitationswellen sein und das variierende Polarisationsmuster in der Hintergrundstrahlung

Aber auch die Kosmologen die NICHT von einem zyklischen Universum ausgehen, glauben nicht an einen Beginn aller Zeiten.

https://www.tagesspiegel.de/wissen/wie-kann-das-universum-aus-dem-nichts-entstehen-5014741.html

Raum-Zeit-Bläschen können sich spontan bilden. „Wenn man Raum und Zeit ,quantisiert’, dann fluktuieren sie“, sagt Krauss. „Man kann virtuelle Raumzeit genauso erzeugen wie virtuelle Partikel.“ Dann stehen wir vor einer Situation, in der es keine Materie im Raum gibt – und noch nicht einmal Raum, argumentiert der Physiker. „Das ist deutlich näher am Nichts.“ Kein Raum, keine Zeit, keine Materie. Mehr, besser: weniger, geht kaum. Eine Raum-Blase im Quantenformat könnte der Keim des Universums gewesen sein und sich während des Urknalls rasch ausgedehnt haben, nehmen Theoretiker wie Alan Guth vom Massachusetts Institute of Technology an.

Sicher aber ist, dass im Zeitverlauf des Universums immer komplexere Strukturen entstanden sind. Warum sollte ausgerechnet eine so komplexe Struktur wie ein Gott, am Anfang des Universums gestanden haben?

Es gibt auch Leute, die behaupten, die Erde sei ca. 6.000 Jahre alt. So etwas glaubt auch kein Atheist. Nur Besessene glauben so etwas.

Natürlich hatte das Universum einen Anfang, doch einen "Gott" braucht es dazu nicht. Die Leute, die meinen, die Erde sei eben diese 6.000 Jahre alt, die brauchen dafür einen "Gott", dabei ist alles ganz anders.

Nur weiß keiner wie es wirklich geschehen ist, damals, vor ca. 13,73 Mrd. Jahren, so stehen wir hier und zucken mit den Schultern, "es werde Licht" ist auf alle Fälle die falsche Antwort. Einen "Lückenbüßergott" brauchen wir nicht. Und einen "Gott" der nichts tut, brauchen wir auch nicht. "Gott" gibt es keinen. Gibt es Argumente für die Existenz Gottes? Unbewiesene Behauptungen, und Drohungen der betrogenen Gläubigen, mehr nicht.🤷‍♂️

🥳

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich bin Gott los, gottseidank.
AntiAtheist99 
Fragesteller
 13.06.2023, 23:37

Warum glaubst du nicht an einen Gott?

0
joerosac  14.06.2023, 00:02
@AntiAtheist99

Früher mal glaubte ich auch an einen Gott, heute glaube ich an etwas anderes, nicht an einen Gott, sondern an etwas, das unbeschreiblich und auch nicht zu erklären ist. Hier mal ein Link, geht zu einer etwas älteren Antwort von mir auf GF: https://rb.gy/cqfou6

Darüber könnte ich schon einiges schreiben, doch ich denke, daß das ziemlich vergebliche Arbeit wäre. Kennst Du Arthur Schopenhauer? (deutscher Philosoph und Hochschullehrer - 1788 - 1860) Von ihm stammt der Satz: „Im Allgemeinen freilich haben die Weisen aller Zeiten immer dasselbe gesagt, und die Toren, d. h. die unermessliche Majorität aller Zeiten, haben immer dasselbe, nämlich das Gegenteil getan; und so wird es denn auch ferner bleiben.“ Und: "Aber so ein Gott Jehova, der animi causa (zum Spaß) und de gaieté de coeur (leichten Herzens) diese Welt der Not und des Jammers hervorbringt und dann noch gar sich selber Beifall klatscht mit "Alles war sehr gut" (Moses, 1.31) – Das ist nicht zu ertragen."

Darum erspare ich mir die Arbeit. Denn ich habe hier schon sehr viel geschrieben, und das allermeiste für die Katz'. Lies Dir mal durch, was dort steht, dieser Link, das gilt auch heute noch. Ich bin inzwischen 68, und da wird sich auch nicht mehr viel ändern...

😉

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