Das Leben nach dem Tod in der Stoa?!?

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Die Stoa zur Frage des Todes
In der stoischen Philosophie ist die sichtbare Welt nicht, wie Epikur lehrt, durch Zufall entstanden, sondern ist das Werk der göttlichen Weltvernunft, des ewigen Logos, des alles durchwaltenden göttli­chen Geistes. Da für die Stoiker nur Körperliches wirken kann, ist der materielle Träger des Logos der feinste Stoff, das Urfeuer, die Quelle der Wärme und des Lebens. Der Mensch trägt mit seiner Seele einen Funken dieses göttlichen Feuers in sich und kann deshalb die Gesetzmäßigkeit der Natur erken­nen. Der Tod ist somit nur als eine "ganz normale" Auswirkung des Naturgesetzes im ewigen Werden und Vergehen anzusehen und stellt, da das Leben im Einklang mit der Natur das höchste Gut des Menschen ist("secundum naturam vivere"), kein Übel oder Unglück dar. Er zählt vielmehr zu den "adiáphora", zu den gleichgültigen Dingen, wie z.B. Gesundheit und Krankheit, Reichtum und Armut. Oft kann der Tod sogar, positiv gesehen, die Erlösung von den Leiden des Daseins sein. Hieraus leitet sich auch die Legitimation des Selbstmordes ab, der erlaubt ist, wenn der Mensch keinem mehr nützen kann oder vor allem äußere Umstände ein Leben nach der von der Natur vorgeschriebenen Bestim­mung als Vernunftwesen unmöglich machen. Der Tod ist auch deshalb nicht zu fürchten, weil in ihm die Seele als "Funken" des göttlichen Feuers den Körper ohne Schmerzempfindung verläßt und sich mit dem ewigen Urfeuer wieder verbindet.

cheerio

berkersheim  12.05.2017, 21:49

Das aufkommende Christentum behandelte die Epikureer nach allen Regeln der Kunst als Erzfeinde, weil sie ein Leben nach dem Tod leugneten und damit auch die Auferstehung, das Kernthema des Christentums. Aus diesem Grund war das Christentum auch der Stoa nicht gewogen wie allen annähernd pantheistischen Gottesvorstellungen wie später z.B. bei Spinoza. Auch wenn die Stoa - schon von Heraklit her - einen pantheistischen Logos angenommen hat (siehe Einleitung Johannesevangelium - da war die Abgrenzung bei weitem nicht so klar) so löste sich die feinstoffliche Seele - wie bei Epikur! - in das Weltgetriebe auf zu neuen Verbindungen. Eine Auferstehung einer Person war auch für die Stoa nicht vorstellbar. Nur trennten Stoa und Epikureismus, dass der Epikureismus die "geordnete und vorbestimmte" Welt des Logos ablehnte und von einer offenen Entwicklung ausging, bei der auch der Zufall eine Rolle spielte, aber nicht nur.

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gromio  12.05.2017, 22:00
@berkersheim

Ja, Kernproblem war und ist, das die Auferstehung der Toten nicht akzeptiert wird.

Schade eigentlich....

cheerio

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