Was hat die Marktbewertung bei "Die Höhle der Löwen" für einen Zweck?
Ich wundere mich jede Folge erneut über diesen Aspekt. Die Investoren diskutieren bei bestimmt jedem 2. oder 3. StartUp über eine zu hohe Marktbewertung, was ständig auch ein Ausscheidekriterium für die Investoren ist. Ich verstehe allerdings nicht, wieso genau?!
Wenn z.B. die Firmenanteile zu gering sind oder der Investor sogar sagt: Ich gebe dir mehr Geld, ist das kein Problem. Es müssen einfach beide den Deal eingehen.
Aber dann kommt die Marktbewertung, die nicht einmal am Anfang gesagt oder angezeigt wird und ist ständig ein Ausscheidekriterium. Warum?? Hat das irgendwie Auswirkungen auf den späteren Anteil, Umsatz... oder sowas?
3 Antworten
Die Marktbewertung errechnet sich (pi mal Daumen) aus Investment mal Firmenanteil. Verlangt ein Unternehmer 1.000.000€ vom Investor und gibt dafür 10% der Firmenanteile ab, setzt er den Marktwert (100%) seines Unternehmens damit auf 10.000.000€.
Zukünftige Umsätze lassen sich dabei eher mit bereits verkaufen Waren berechnen, nicht mit der Unternehmensbewertung.
Wenn ich Papierflieger falte und diese verkaufe, habe ich grundsätzlich auch schon ein Unternehmen. Dann gehe ich zur Höhle der Löwen, verlange 100.000€ und biete 20% Firmenanteile... also wäre mein Unternehmen bereits 500.000€ wert? Schön wär's. Aber das würde meine Unternehmensbewertung aussagen.
Dass das mitunter ein Ausscheidekriterium ist, ist ja auch verständlich. Liegt ein Unternehmer mit seiner Unternehmensbewertung so daneben, lässt das eben auch an seinen betriebswirtschaftlichen Kompetenzen zweifeln.
Und ob die Investoren wirklich diskutieren wollen, um eine vernünftige Unternehmensbewertung zusammenzubekommen, ist dann auch wieder die andere Frage. Bei meinem Beispiel des Papierfliegerunternehmens würde vermutlich nicht einmal jemand 100.000€ investieren, wenn er dafür 100% der Firmenanteile bekäme.
Des Weiteren gibt es bestimmte Grenzen - ab 25,1% Unternehmensanteil verfügt der Investor über eine sog. Sperrminorität.
Bei einigen Entscheidungen, die das Unternehmen betreffen, ist ein Stimmanteil von 75% von Nöten - und wenn neben dem Investor nur noch 74,9% der Stimmen an andere vergeben sind, hat er eben doch das letzte Wort.
Je niedriger die Unternehmensbewertung, desto weniger Geld müssen sie für einen bestimmten Unternehmensanteil investieren.
Dass man ab einem Stimmanteil von 50,1% dann die größte Entscheidungsgewalt hat, brauche ich glaube ich nicht mehr groß auszuführen.
Ich denke, mit sich spielen lassen die Investoren nicht. Sie haben so eine große Auswahl an potenziellen Investments - wenn es bei einem nicht klappt, mei, dann ist es halt so. Kein großer Verlust.
Sie sind erfahrene Unternehmer und wissen salopp gesagt wie der Hase läuft. Das werden also mehrere Faktoren sein, die zusammenspielen, die Unternehmensbewertung ist aber sicher auch ein bedeutender Faktor.
LG
Sie zahlen doch Geld bzw. investieren für den Firmenanteil, den sie bekommen. Je niedriger die Unternehmensbewertung, desto weniger sind zum Beispiel 10% Unternehmensanteile wert.
Unternehmensbewertung: 1.000.000€
Unternehmensanteile: 10%
gefordertes Investment: 100.000€
Unternehmensbewertung: 50.000€
Unternehmensanteile: 10%
gefordertes Investment: 5.000€
Ist eigentlich recht logisch wie die drei Faktoren voneinander abhängen.
Achsooo. Ja, das ist in der Tat logisch. Ich habe eben wieder an irgendeinen anderen Zusammenhang gedacht, weil mir das mittlerweile wie gesagt immer spanischer vorkommt, wie sie darüber so hart diskutieren. Scheint am Ende aber dennoch um nichts zu gehen, was ich nicht verstanden habe. Dann brauche ich mir die Frage wenigstens nicht jedes Mal wieder stellen.
Danke für die Antwort! :)
Ich habe mir das einmal angesehen; und festgestellt, dass dort mit Fachbegriffen rumgeschmissen wird, ohne dass das ganze für den Zuschauer nachvollziehbar wird. Ich kenne mich ein bisschen damit aus, aber ich habe auch nur Bahnhof verstanden.
Als ich mich mit den Zahlen mal etwas näher befassen wollte, habe ich festgestellt, dass es offensichtlich einen ganz grossen Trick gibt bei der Angelegenheit.
Die Sendung wird nämlich aufgezeichnet, und erst 6 -9 Monate später ausgestrahlt. Wenn nun Maschmeyer und die anderen ein Unternehmen gekauft haben, haben sie über ihre Verkaufskanäle wie amazon, kaufhof etc. schon alles eingeleitet, dass 6 Monate später direkt nach der Aufzeichnung das gekaufte Unternehen zum Hit werden kann. Wenn man heutzutage ein Produkt auf den Markt bringen, so braucht man in der REgel riesige Summen für Marketing, um den Markteintritt zunschafffen. Maschmeyer und die anderen Investoren besitzen aber schon diese Marketingkanäle; sie übernehmen zusätzlich ein grosses Risiko; im Gegenzug bekommen sie firmenanteile zu Schleuderpreisen.
Marktbewertung, das ist hier meines Erachtens ziemlich verwirrend:
1. Der Zuschauer sind zum größten Teil Laien. Sie kennen nicht die verschiedenen Bewertungsmethoden wie Marktwert; Substanzwert, Ertragswert, Fair Value ; sachwert usw.
2.Mal abgesehen davon werden auch keine detaillierten Zahlen genannt, dass ein Experte das nachvollziehen könnte.
3. Wenn maschmeyer und die anderen Investoren einsteigen, so ändert sich die Marktbewertung doch um das zigfache, weil diese Investoren Firmen besitzen, die diesen ganzen Distributionskanäle (Verkaufskanäle) besitzen. Und da die Sendung aufgezeichnet wird, und die Investoren schon alles in Wege geleitet haben, ist der Marktwert doch ein ganz anderer als in der Sendung erzählt wird.
Ingesamt gesehen scheint mir dies eine der typischen Sendungen des Privatfernsehens zu sein auf dem NIveau von Dschungelcamp oder ähnlichem. Man kann sich das anschauen, aber man darf nicht nach dem Sinn dieser Sendungen fragen.
Ich habe mir das einmal angesehen; und festgestellt, dass dort mit Fachbegriffen rumgeschmissen wird, ohne dass das ganze für den Zuschauer nachvollziehbar wird.
Eben, das ist es. Mit der Zeit kann man sich aber unter allem was vorstellen - auch unter der Marktbewertung versteht man sicherlich direkt etwas. Nur kennt man die Hintergründe nicht immer so richtig.
Ingesamt gesehen scheint mir dies eine der typischen Sendungen des Privatfernsehens zu sein auf dem NIveau von Dschungelcamp oder ähnlichem.
Das kann ich gar nicht unterschreiben. Dabei kann man wenigstens etwas lernen und wird nicht wie bei solchen bescheuerten Formaten noch dümmer gemacht.
Meines Erachtens wird da nur Blödsinn erzählt. Das hat auch einen Grund: Meinst du etwa z.b. die Firmen von Maschmeyer lassen sich in die Karten schauen ? Maschmeyer ist aus meiner Sicht in erster Linie ein Verkaufsgenie und ein Blender.
Nun die Unternehmen stellen ihr Unternehmen erst einmal vor. Dann kommt die Frage nach bereits generierten Umsätzen, und in welchem Zeitraum und mit welchem Erfolg dies geschehen ist. Daraus lassen sich schon zukünftige Umsätze ausrechnen.
Die Löwen kennen wiederum ihre Absatzkanäle, wie ihre Kunden ticken. Letztlich können sie aufgrund Ihrer massiven Erfahrung bewerten, zu welchen Preis das Produkt am Markt erfolgreich werden kann und wie die Spanne zum genannten Beschaffungspreis aussieht.
Dazwischen werden alle anderen Kosten per Formel hochgerechnet, mögliche Investitionen in Entwicklung oder Aufbau des Betriebs berücksichtigt. Erst dann weißt Du, ob ein lohnendes Geschäft vor Dir liegt.
Und dann kommen die Gründer oft mit sehr blauäugigen Vorstellungen, das leuchtet sogar mir als Wirtschaftsamateur ein. Die Löwen begründen das ja auch routiniert und ausführlich. Sie gehen nicht nur in finanzielle Vorleistung, sondern erhöhen auch den Einsatz wenn hinterher der entsprechende Gewinn in Aussicht steht.
Die Firmenanteile sicher den Einfluss auf die Firma. Bei 10% bist Du halt nur Investor, ab höheren Anteilen hast Du Mitspracherecht und spätestens bei 50,1% sagst Du wo es lang geht.
Um ein Beispiel zu geben: würdest Du 10.000 Euro in einen Kiosk stecken, der im Jahr 5000 Euro Gewinn macht und Dir 10% davon zustehen ? Das wäre ein schlechtes Investment.
Das ist mir soweit auch alles bewusst und mir ist ebenso schon lange klar, dass das sehr oft zeigt, wie viel Erfahrung und ob sie Ahnung die Entwickler von der Wirtschaft haben. Dennoch wirkt es auf mich so, dass da mehr hitner stecken muss. Denn wenn ein Investor Potential erkennt, dann investiert er doch auch, obwohl er wissen kann, dass der Mann vor ihm noch zu wenig Ahnung hat. Aber deswegen kann das doch nicht gleich immer ein Ausschlusskriterium sein?!
Es wirkt so, als ob der Investor bei einer höheren Marktbewertung weniger vom Kuchen abbekommt, um es mal einfach zu sagen. Da wir aber auch von Prozentanteilen reden, verstehe ich das nicht.
Ob das Unternehmen nun eine oder zwei Millionen Wert ist. 20% sind immer noch prozentuale Anteile, und die werden mit einer höheren Marktbewertung aus dieser Sicht wenn schon größer, obwohl sie aus der anderen Perspektive ja immer noch gleich bleiben (20%). Ich verstehe wie gesagt nicht, wieso darüber diskutiert wird, als ob das die Firmenanteile wären.
Die Aussage verstehe ich leider nicht :( :D
Wieso, weshalb, warum? Was meinst du mit einem bestimmten Unternehmensanteil? Ich denke die 10, 20%... Aber wieso müssen sie für einen Teil Geld zahlen?