Darf man, wenn man ein Schweigegelübde abgelegt hat, Gebärdensprache verwenden?


17.08.2022, 23:32

Edit: Ich meine natürlich Schweigegelübde.

3 Antworten

Ich gehe davon aus, dass ein Schweigegelübde den Sinn hat, mit seinen Gedanken und Gefühlen ganz bei sich zu sein und sich durch nichts von seinen Meditationen und Gedanken oder meditativem Leben abbringen zu lassen.

Somit ist dieses Gelübde eine Einschränkung, die man sich selbst auferlegt hat. Es ist kein Verbot einer Geschäftsleitung.

Sei dir bewusst, warum du dir ein Schweigegelübde auferlegt hast und wie wichtig dir diese Entscheidung war und ist. Ich denke, dass du während der Dauer dieses Gelübdes auch niemanden treffen wirst, der dich ablenken könnte.

MrBlack771 
Fragesteller
 18.08.2022, 10:36

Ich habe mir kein Schweigegelübde auferlegt. Ich bin noch nicht einmal Christ. Ich war nur neugierig.

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Rudolf36  18.08.2022, 14:02
@MrBlack771

Ein Schweigegelübde ist auch nicht zwangsläufig christlich.
So ein Schweigen sollte auch zeitlich begrenzt sein, denn Menschsein bedeutet auch Erfahrungs- und Meinungsaustausch.

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Das kann verschieden gehandhabt werden.

Die extremste Form kommt in Indien vor, und heißt Mauna. Das machen manche Yogis, es ist ein lebenslanges Schweigen, ohne jede Kontaktaufnahme, auch durch Gesten.

Ich christlichen Orden gibt es verschiedene Regelungen. Meistens gibt es Abschnitte im Tagesablauf, wo geschwiegen wird, und da ist es dann auch unerwünscht, andere mit Gesten aus ihrer Konzentration zu reißen. Aber es gibt auch Zeiten, wo sich ausgetauscht wird, gemeinsam gegessen, spaziert, auch diskutiert wird.

Grundsätzlich geht es beim Schweigen um spirituelle Versenkung. Die kann auch erfolgen, während man Alltagstätigkeiten nachgeht, wird aber durch Plappern und Außenimpulse gestört.

Die Erfahrung lehrt, dass im Stillen, im Schweigen, im eigenen Inneren ein Zugang liegt. Der aber durch Einflüsse von außen immer wieder zugeschüttet wird. Sich mal ein paar Minuten ruhig in den Garten setzen, das bringt es halt nicht.

Man muss sich eben über einen längeren Zeitraum immer wieder ins Schweigen begeben, so wie ein Buddhist immer wieder meditiert. Und dann passiert etwas im Schweigen, man lernt sich selbst da auch anders kennen. Deshalb machen Leute, die das konsequent tun, oft auch so eine superfreundlichen und gechillten Eindruck. Weil die sich selbst kennen und akzeptieren, und deshalb auch andere akzeptieren können.

Also, die Logik ist klar. Gebärdensprache macht im Allgemeinen keinen Sinn. Stört nur. Bei Feueralarm geht sicher alles. Auch winken, und den anderen an der Hand hinter sich her ziehen.

Wenn man ein Schweigegelübte abgelegt hat, dann betrifft das alle Wege der Kommunikation.