Darf man lügen im Christentum oder was ist mit dem Vers gemeint?

5 Antworten

Nein, ein Christ sollte nicht lügen.

Je nach Übersetzung heisst es dort Hintergedanken. Was ist also möglich?

Es sind selber keine gläubige Christen, die die Botschaft verbreiten. Doch sie haben einen Nutzen als angebliche Anhänger von Jesus. Sie werden auf diverse Arten unterstützt. Da sie anscheinend das Evangelium nicht verfälschen, hat Paulus nichts dagegen.

Möglich auch, dass es "richtige" Christen waren. Sie kamen durch ihre Art besser bei den Leuten an. Standen im "Scheinwerferlicht" und genossen die Anerkennung. So eine Art Fernsehprediger der USA. Paulus kam nicht oder eingeschränkt dazu, die Botschaft öffentlich zu machen.

Manche Prediger sind unterschiedlicher Gesinnung (Phil.1,15).

Woher ich das weiß:Recherche

Ich weiß nicht welche Übersetzung du hast. Diesen Begriff kann man auch mit "Hintergedanken" übersetzen.

Es geht also um die Motivation. Warum man das Evangelium verkündigt. Das spielt scheinbar keine Rolle, da es dem hörenden Menschen auf jeden Fall zum Segen werden kann.

Woher ich das weiß:Hobby – Bibelschule, gute Predigten, Bibellesen, Austausch

Nein, Lügen sind nicht erlaubt...

Der Kontext ist hier ein anderer. Im Walvoord-Bibelkommentar steht zu Philipper 1,15-18:

"Die Menschen verkündigten Christus jedoch aus zweierlei Motiven. Manche predigten aus Neid und Streitsucht, andere dagegen in guter Absicht (V. 15). Letztere taten es aus Liebe (V. 16), denn sie wussten, dass Paulus zur Verteidigung (apologia; vgl. V. 7) des Evangeliums in Fesseln lag.

Diejenigen, die Christus "aus Neid und Streitsucht" verkündigten (V. 15), taten es aus Eigennutz und nicht lauter (V. 17). Sie wollten Paulus mit Absicht Trübsal bereiten. Wahrscheinlich handelte es sich dabei nicht, wie manche Exegeten annehmen, um Judaisten, denn Paulus sagt ausdrücklich, dass sie Christus predigten, wenn auch aus unaufrichtigen Motiven. In den Augen der Judaisten aber lag der Weg zum Heil in der Erfüllung des alttestamentlichen Gesetzes, weshalb Paulus sie als Prediger "eines anderen Evangeliums" streng getadelt hatte (Gal 1,6). Da er im Philipperbrief jedoch nicht davon spricht, dass ein "anderes Evangelium" verkündigt wird, scheint es sich bei denen, die ihm "Trübsal bereiten" wollten, also wohl eher um Gläubige zu handeln, die Paulus und seine Vorgehensweise aus irgendeinem Grund ablehnten. Obwohl ihre Lehre nicht eigentlich falsch war, ging es ihnen im Grunde doch nur um sich selbst.

Paulus freut sich jedoch schon darüber, dass Christus überhaupt gepredigt wird, selbst wenn es aus falschen Motiven heraus geschieht (Phil 1,18). Zwar bereiten ihm die Spaltungen im Leib Christi, die durch diese verschiedenen Verkündigungsströmungen hervorgerufen werden, große Sorge, doch das tut seiner Freude über die Tatsache, dass das Evangelium Christi sich immer weiter ausbreitet, keinen Abbruch."

Paulus weist auf die unterschiedlichen Beweggründe hin warum Menschen das Evangelium verkünden können. Hauptsache es wird verkündet.

Wenn die Beweggründe auch falsch sein mögen so kann sie trotzdem etwas Positives bewirken, wenn Menschen zum Glauben an Jesus finden, bzw. ihre Rettung in Jesus gefunden haben.

Trotz alldem muss darauf geachtet werden, ob das was verkündet wird sich auch mit dem Evangelium vereinbaren lässt. Denn Paulus warnt im Galaterbrief 1,6-9 vor einem "falschen Evangelium", das nicht angenommen werden darf.

D.h. es mögen die Beweggründe falsch sein, aber trotzdem muss das unveränderte Evangelium verkündet werden, damit die Menschen nicht in die Irre geführt werden. Was es notwendig macht das Gehörte mit der Schrift zu prüfen. Apostelgeschichte 17, 11. Und in 1. Thessalonicher 5,21: "Prüfet Alles und das Gute behaltet."

Man kann nicht immer feststellen was die Beweggründe des anderen sind, aber man kann prüfen, ob das was verkündet wird sich mit dem Evangelium vereinbaren lässt.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung