Darf man laut Bibel nur eine Frau heiraten?
Bitte mit Quellen, wenn das in der Bibel steht.
Danke im Voraus!
19 Antworten
Nach dem Neuen Testament ist nur die monogame Ehe erlaubt.
Noch im 19. Jahrhundert wurde diese Vorschrift nur formal eingehalten. Die Kirche übte großen Druck auf die Bevölkerung aus. In Bergbaugegenden waren Kumpel mit unehelichen Kindern nicht selten. Man lebte oft in wilder Ehe.
In betuchten Kreisen hielten viele reiche Männer und der Adel Mätressen, mit denen sie zusammenlebten. Die Ehefrau war lediglich für den Fortbestand des Geschlechts zuständig.
Sehr weit verbreitet war das Konkubinat am Hof Ludwig XIV in Frankreich. Denn die Frauen wurden oft aus staatspolitischen Gründen verheiratet. Das Wort "Liebe" war damals noch ein Fremdwort.
In Matthäus 19,8–9 lesen wir: „Er spricht zu ihnen: Mose hat euch wegen eurer Herzenshärte gestattet, eure Frauen zu entlassen; von Anfang an aber ist es nicht so gewesen. Ich sage euch aber: Wer irgend seine Frau entlässt, nicht wegen Hurerei, und eine andere heiratet, begeht Ehebruch; und wer eine Entlassene heiratet, begeht Ehebruch.“
Das Bild der Ehe ist mit dem Idealbild der Kirche als Einheit mit Jesus Christus begründet (Epheserbrief). Jeder Ehebruch gilt demnach als Zerwürfnis im Bündnis mit Jesus Christus. Diese Meinung vertritt vor allem die römisch-katholische Kirche.
Unter protestantischem Einfluss wurde im 19. Jahrhundert unter Bismarck die Ziviltrauung eingeführt. Denn M. Luther sah die Ehe als weltlich Ding. Scheidungen blieben aber vor allem in katholischen Gebieten stark erschwert. Die Religion blieb nach wie vor eine Säule des Eherechts. Leute, wie Karl Marx, propagierten das Zerrüttungsprinzip. "Die Ehescheidung ist nichts als die Erklärung: diese Ehe ist eine gestorbene Ehe, deren Existenz nur Schein und Trug ist. Es versteht sich von selbst, dass weder die Willkür des Gesetzgebers noch die Willkür der Privatpersonen, sondern nur das Wesen der Sache entscheiden kann, ob eine Ehe gestorben ist oder nicht, denn eine Todeserklärung hängt bekanntermaßen vom Tatbestand und nicht von den Wünschen der beteiligten Parteien ab." In Westdeutschland wurde erst in den Siebziger Jahren dieses Prinzip im Scheidungsrecht berücksichtigt.
„Er [Jesus] gab zur Antwort: „Habt ihr nicht gelesen, dass der Schöpfer die Menschen von Anfang an als Mann und Frau gemacht hat und sagte: ‚Deshalb wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen und fest zu seiner Frau halten und die beiden werden eins sein‘, damit sie nicht mehr zwei sind, sondern eins? Was Gott also verbunden hat, das soll kein Mensch auseinanderbringen.“ (Mat. 19:4-6)
Polygamie wurde von Gott zwar eine Weile geduldet und sogar im mosaischen Gesetz geregelt, aber wie Jesus sagte, war ursprünglich von Gott geplant, dass EIN Mann EINE Ehefrau hat. Jesus beendete mit seinem Tod das mosaische Gesetz (Römer 10:4).
Sorry … ich verstehe Deine Frage nicht richtig. Frag bitte nochmal, aber etwas konkreter.
Liebe Grüße …
Also ab wann genau das mosaische Gesetzt endete, mit der Taufe, mit dem Tod, oder ab dem Zeitpunt, an dem Jesus quasi sein Blut am allerheiligsten abgegeben hatte.
Er ist ja auch der Hohepriester und ich vermute mal, das war halt sinnbildich, nur so verstehen wir es eben am besten.
Die Pharisäer fragten Jesus, um ihm eine Falle zu stellen: Ist es erlaubt, seine Frau aus der Ehe zu entlassen?
Jesus entgegnete ihnen: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Gott euch dieses Gebot gegeben. Am Anfang der Schöpfung aber hat Gott sie als Mann und Frau geschaffen. Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen, und die zwei werden ein Fleisch sein. Sie sind also nicht mehr zwei, sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das darf der Mensch nicht trennen. - Zu Hause befragten ihn die Jünger noch einmal darüber. Er antwortete ihnen: Wer seine Frau aus der Ehe entlässt und eine andere heiratet, begeht ihr gegenüber Ehebruch.“
Um Ehebruch zu gehen, braucht der Mann die Frau nicht zu entlassen. Er begeht ihn auch, wenn er mehrere Frauen hat. Es geht um eine Frau und um einen Mann.
Jesus verteidigt er die alte gottgewollte Schöpfungsordnung, die er mit lebenslanger Ehe gleichsetzt. Er kennt die alttestamentlichen Gebräuche der Polygamie und sagt dazu, dass Moses sie nur wegen ihrer Herzenshärte zugelassen hat, sie aber keineswegs dem Plane Gottes entsprechen.
Die Bibel ist diesbezüglich sehr tolerant. Wenn in dieser von Mann und Frau gesprochen wird, dann eher um die Funktionsweise des Schöpfungsprozesses zu verdeutlichen.
War da nicht irgendwas mit ewigen Höllenfeuer und Sünde und so weiter?
🙃
Sünde und Hölle kommen schon in der Bibel vor - wobei es für die Hölle unterschiedliche Bilder gibt, von absoluter Finsternis mit "Heulen und Zähneknirschen" über Wurm bis zum Feuer, das nie ausgeht.
Hölle gibts allerdings nur im Neuen Testament, und nie in Zusammenhang mit Mehrehe.
Ich wüsste zwar keine Bibelstelle, wo da etwas dazu steht, ob man eine oder mehrere Ehefrauen haben darf, aber selbst wenn man mehrere Ehefrauen haben darf, wäre mir das vollkommen egal, weil für mich ohnehin nur eine Frau in Frage kommt.
Und wenn es ein Gebot von Gott wäre, dass man mehrere Frauen heiraten soll, dann würde ich gegen dieses verstoßen, weil für mich immer noch nur eine Frau in Frage kommt. Und ich hätte auch in dem Fall kein Problem mit meinem Gewissen, sondern ich hätte nur dann sowohl mit meinem Gewissen als auch mit meinen Empfindungen ein Problem, wenn ich mich auf eine Vielehe einlassen würde.
Zum Beispiel: 1. Mo 4, 19
Abraham, Jakobus, David, Salomon, ... die Liste der Polygamisten in der Bibel ist ziemlich illuster.
Salomon hatte sogar 700 Haupt- und 300 Nebenfrauen (1. Kö 11, 3)
Und? Was soll das jetzt an meiner Sichtweise dazu ändern?
Wer sagt, dass etwas geändert werden soll? Du schriebst, du wüsstest keine Bibelstelle; ich nannte dir zwei - nur für den Fall, dass du dich bilden willst. Immerhin redest du über die Bibel. Könnte ja sein, dass du dich dann auch für ihren Inhalt interessierst.
Mehr nicht? Mehr nicht.
Du hast Bibelstellen genannt, die zeigen, dass es Männer mit mehr als einer Frau gab. Aber noch keine, in der Gott das gutheißt.
Salomo wird jka gerade auch wegen seiner vielen Frauen getadelt - und ein Sohn Kains ist auch kein Vorbild.
Da Gott diese Personen EXPLIZIT "gut heißt", darf als gesichert vorausgesetzt werden, dass er auch ihr Handeln gut heißt. Anderenfalls würde er das trennen, um Missverständnisse zu vermeiden. So viel Verstand darfst du Gott durchaus zutrauen, @helmutwk. Oder hältst du Gott wirklich für einen solchen Misanthropen, der nur darauf aus ist, den Menschen das Leben schwer zu machen?
Da Gott diese Personen EXPLIZIT "gut heißt", darf als gesichert vorausgesetzt werden, dass er auch ihr Handeln gut heißt.
Nö, wie kommst du denn darauf?
Laut Bibel ist jeder Mensch ein Sünder, also berichtet die Bibel auch von eher vorbildlichen Leuten, dass sie gesündigt haben. Bei David wird sogar mehrfach explizit gesagt, dass das was er tat Sünde war, und das war immerhin "ein Mann nach dem Herzen Gottes". Das ist doch genau die "Trennung", von der du geredet hast.
Oder hältst du Gott wirklich für einen solchen Misanthropen, der nur darauf aus ist, den Menschen das Leben schwer zu machen?
Nein. aber offenbar hältst du den Gesetzgeber für misanthrop, weil er zahlreiche Ge- und Verbote erlassen hat, vom Strafgesetzbuch bis zur Straßenverkehrsverordnung.
Ja damals war es erlaubt, Jesus änderte das später, was ich auch durchaus gut finde.
Wie genau das war weiss ich garnicht, war es nicht schon seit Jesus Taufe?