Darf man als minderjährige(r) bei Media Markt ein Handy kaufen?
Hat da jemand Erfahrung? Handy kostet ca. 350 Euro.
4 Antworten
Kommt drauf an wie sehr jung du bist. Ja, reeein gesetzlich gesehen kannst du dir natürlich ein Handy kaufen (siehe Taschengeld paragraph) aber hatte auch schon die Erfahrung, dass mein Kumpel sich nur ein Headset für vllt 200Euro holen wollte, und die es ihm nicht verkaufen wollten (er war da so um die 16) die haben auch null diskutieren lassen trotz logischer Argumente, aber ein Anruf bei der Mama hat dann doch gereicht.
Zur Sicherheit einfach vielleicht was schriftliches oder so mitnehmen, wenn nicht versuchs mit nem Anruf und wenn nix hilft musst du halt mit nem Elternteil hin.
Ergänzung: Das machen die glaub bei den meisten elektrischen Geräten so, die meinten zu ihm damals dass die allgemein keine elektrischen sachen wie Headseats, PCs usw verkaufen.
Das kommt darauf an.
Du wirst beim Kaufvertrag verpflichtest den Kaufpreis zahlen. Somit entsteht gegen Dich ein Anspruch und das Rechtsgeschäft (=Kaufvertrag) ist für Dich nicht lediglich rechtlich vorteilhaft. Somit bedarf es grundsätzlich der Einwilligung des gesetzlichen Vertreters, also im Regelfall von Deinen Eltern (§§ 107,183, 1626,1629 BGB).
Wenn Du die Leistung mit Deinen Mitteln bewirkst, dann ist der Kaufvertrag auch von Anfang an wirksam. Diese Mitteln müssen von Deinen Eltern (oder auch von Dritten dann mit Zustimmung derer) zur freien Verfügung gestellt worden sein (§110 BGB).
Wenn dies nicht der Fall wäre, dann würde es von der von der Genehmigung, also der nachträglichen Zustimmung Deiner Eltern abhängen, ob der Kaufvertrag wirksam wird (§108, 184 BGB).
Rein rechtlich geht es also; fraglich ist jedoch, ob Du erstens die Mittel hast; zweitens, ob Dir der Media Markt das Gerät überhaupt ohne Deine Eltern verkauft, da es bei Minderjährigen immer für den Laden zu unnötigen Stress kommen kann und der Markt es deswegen ausschließt.
Nein, wieso ?
Als unter 18 Jähriger bist du nur beschränkt geschäftsfähig :
"Sie benötigen grundsätzlich die Zustimmung der Eltern bzw. Sorgeberechtigten für den wirksamen Abschluss von Rechtsgeschäften. Weiterhin sind beschränkt geschäftsfähig Personen, die unter Betreuung stehen."
"Ja aber ich muss meine Eltern nicht mitnehmen wenn ich ne Cola kaufe"
Richtig, Lebensmittel und sonstige Dinge wie Kosmetika fallen dabei unter dem Taschengeldparagraphen, dieser richtet sich nach den Vorgraben vom Familienportal der Republik.
Ja.
Der Taschengeldparagraph in § 110 BGB besagt, dass ein Minderjähriger Einkäufe ohne Zustimmung seiner Eltern tätigen darf, die er unproblematisch von seinem Taschengeld bezahlen kann.
Wieso sollte es nicht unter dem Paragraphen fallen? Im Gesetzestext ist keine Wertgrenze ersichtlich, oder auch sonst nichts, wo es heißt, dass diese Mittel einen bestimmten, "gewöhnlichen" Umfang übersteigen dürfen.
Weil der Paragraph meistens mit der Empfehlung des Bundesministerium Familie,Jugend etc miteinander gehen.
Als 16 Jähriger bsp kannst du Sachen im Wert von 39-47 € kaufen, aber ein Handy für 350 € wird dir nicht verkauft.
Ich selber arbeite längere Zeit im Handel und vorallem im Elektrohandel als stellv. Führungskraft, und die Mitarbeiter bekommen immer IMMER die Aufforderung bei hochwertiger Ware immer die Einverständniserklärung der Eltern zu sehen. [vor der die Käufer ist unter 18]
Ansonsten können die hinterher in den Laden kommen um den Kaufvertrag aufzuheben, da so eine Summe nicht üblich ist für ein 16 Jährigen.
Glaub mir, das Theater hatte ich nicht nur einmal.
Klar, dass die Praxis anders ist, wie die reine Gesetzestheorie, ist schon klar.
Richtig, nur sind 350 € eine Summe die nicht unter dem Taschengeldparagraphen fällt auch wenn man es sich angespart hat.