Cosa Nostra oder ndrangheta?

7 Antworten

Die ’Ndrangheta (Betonung: 'Ndràngheta) ist die Vereinigung der kalabrischen Mafia, deren Aktionsradius heute ganz Europa, Nord- und Südamerika sowie Russland und Australien umfasst. Mit geschätzten 44 Milliarden Euro Jahresumsatz (2007) gilt die ’Ndrangheta heute als mächtigste Mafia-Organisation Europas.[1][2]

Die Wurzeln der Organisation reichen weit zurück. Im 19. Jahrhundert entstand sie aus Briganten und Rebellen in den Städten Platì und San Luca. Das Einkommen bestritt man vornehmlich aus Erpressungen und Entführungen. Die Herkunft des Namens ist nicht ganz geklärt. Er könnte aus dem in Teilen Süditaliens gesprochenen griechischen Dialekt Griko stammen und mit dem griechischen Wort andragathía (ἀνδραγαθία - „Heldentum“, „Tugend“ oder andrágathos - „heldenhaft“, „tugendhaft“ (ἀνδράγαϑος, aus andrós (ἀνδρóς, Genitiv von [ὁ] ἀνήρ - [des] Mannes) und agathós (ἀγαθóς - gut)) verwandt sein. Die Auslassung von Anfangsvokalen ist in süditalienischen Dialekten ein häufiges Phänomen. -lg.

Die sizilianische Cosa Nostra entstand wahrscheinlich in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts aus den Strukturen der Gabelloti, weitgehend korrupter Statthalter, welche die Güter der zumeist adligen Großgrundbesitzer vor aufständischen Bauern und Briganten zu schützen hatten. Im Lauf der Geschichte Siziliens verloren jedoch die vordem mächtigen Familien, meist aus dem nördlicheren Italien stammend, Kontrolle, Einfluss und schließlich ihren Besitz an die ursprünglich von ihnen selbst eingesetzten Verwalter. Regional gab es auch Verschmelzungen der Gabelloti mit dem sizilianischen Brigantismus. Die Präsenz der Cosa Nostra ist am stärksten in Westsizilien ausgeprägt. Palermo, die Hauptstadt Siziliens, hat die größte „Familiendichte“; in fast allen Stadtteilen existiert eine Familie.

Die Basisorganisation ist die so genannte Familie, die ein Territorium kontrolliert, eine Ortschaft, ein Gebiet von Ortschaften oder ein Stadtviertel. Die Größe der einzelnen Familien variiert stark: So hatte die Familie ‚Santa Maria di Gesù‘ aus Palermo Anfang der 1980er Jahre zirka 200 Mitglieder, während es durchaus auch Familien mit weniger als 10 Mitgliedern gibt. Die lange dominierende Familie der Corleoneser bestand im Jahr 1993 aus 38 Mitgliedern.[1]

In die Cosa Nostra tritt man durch Hinzuwahl (Kooptation) oder Aufruf ein. Ein Kandidat tritt fast immer der Familie seines Geburtsortes bei. Vor dem Beitritt wird die Familie (auch die Vorfahren) des potenziellen neuen Mitglieds streng überprüft. Sind oder waren Verwandte Polizisten, Staatsanwälte oder Zuhälter, ist die Aufnahme ausgeschlossen. Um sich für die Mitgliedschaft zu qualifizieren, muss der Kandidat im Vorhinein eine Prüfung bestehen; dies ist normalerweise ein schwerer krimineller Akt, häufig ein Mord oder ein bewaffneter Raubüberfall. Der Kronzeuge Antonino Calderone dagegen, dessen Onkel und älterer Bruder die Familie von Catania leiteten, hatte lediglich einen gesuchten Ehrenmann zwischen zwei Verstecken zu chauffieren. Die Aufnahme geschieht immer in Gegenwart anderer Mitglieder. Durch einen speziellen Initiationsritus tritt das neue Mitglied der Organisation bei: der Novize wird in einen Finger oder Daumen gestochen, lässt das Blut auf ein Heiligenbild tropfen und leistet dann einen Eid auf die Familie und die Normen und Gesetze der Cosa Nostra.[2] Die Mitgliedschaft ist ausschließlich Männern vorbehalten, auch wenn die Frauen im Umfeld eine wichtige Rolle spielen, da sie das Wertesystem der Cosa Nostra an ihre Kinder weitergeben. Zwei Mitglieder dürfen sich untereinander nicht zu erkennen geben, es bedarf eines dritten Mitglieds, der beide als cosa nostra (unsere Sache) oder la stessa cosa (dieselbe Sache wie wir) einander vorstellt.

Die Cosa Nostra hat eine weitgehend hierarchische Struktur mit einem so genannten „militärischen Flügel“ und einem wirtschaftlichen. Ihren Zusammenhalt stützt sie wesentlich auf einen internen Kodex mit strengen „wertkonservativen“ Verhaltensregeln. Allen „Ehrenmännern“ gemeinsam ist die ablehnende Haltung gegenüber dem Staat. Diese Haltung ist in der Cosa Nostra so stark verwurzelt, dass ein „Ehrenmann“, wird er selbst Opfer eines Verbrechens, niemals Anzeige erstattet; laut mehrerer „Pentiti“ stellt die schlimmste Beleidigung für einen „Ehrenmann“ das Wort „sbirro“ (etwa Häscher/Bulle) dar. Die Hauptsitze der Cosa Nostra befinden sich auf Sizilien. Sie zählt ca. 5500 Clan-Mitglieder. In den 1970er Jahren errichteten einige mächtige Familien auch Dependancen in Neapel, Rom, Bologna, Turin und Mailand. In Neapel operiert seit den 1930er Jahren eine reguläre Familie; während der Faschistischen Ära in Italien existierte auch eine Familie in Tunis, die aus Exilanten bestand. Im Unterschied zur amerikanischen Organisation kommen die Angehörigen der sizilianischen Cosa Nostra aus nahezu allen Gesellschaftsschichten, und ihr gehören beispielsweise viele Ärzte, Rechtsanwälte, Bankiers und erfolgreiche Unternehmer an. Dies bedeutet, dass sie weit stärker in der Gesellschaft verankert ist als ihr amerikanischer Ableger, der weitgehend am Rand der Gesellschaft existiert.

Die Cosa Nostra ist heute eine international operierende Verbrecherorganisation. Diese Organisation wurde und wird wahrscheinlich immer noch von einer Kuppel (siehe auch sizilianische Mafia-Kommission) befehligt, die sich aus den Oberhäuptern der wichtigsten Familien zusammensetzt. Inzwischen ist die Organisation infolge des Zweiten Mafiakrieges stark zentralisiert. Zumindest in den 1980er und 1990er Jahren stand die gesamte Organisation unter der Kontrolle eines einzigen Bosses.

Für Morde, die oft von jungen Mitgliedern niedrigen Ranges ausgeführt werden, bezahlen die „Familien“ grundsätzlich niemandem Geld; sie sind die Gegenleistung für die Mitgliedschaft und den Schutz, welchen die Mafia ihrem Mitglied bietet, und dienen auch als Möglichkeit, Prestige und Reputation zu erwerben. Die Cosa Nostra führt ihre Morde grundsätzlich allein aus.-lg.

Die Camorra ist momentan am stärksten, eigentlich schon lange.. Die Camorra mischt kräftig im internationalen Drogenhandel mit und es gibt keine gefährlicheren Orte wie einige Viertel in Neapel (San Gimigliano - Le Vele), oder Castel Volturno, aber auch viele andere Orte, die nicht so bekannt sind.

Dabei hat die Staatsmacht zwar bekannte Köpfe hinter Gitter gebracht, doch die Masse an "crazy guys", die trotzdem weitermachen ist zu groß. Ebenfalls gibt es keine große Hierarchie, sondern eher Landlords / Lokalmathadore, hunderte von "Mafiazellen" und viele Unternehmen die nur "Tarnung" sind.

michael39456  12.02.2021, 12:47

haben die auch mit Prostitution zu tun?

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Wenn man die Aussteigergeschichten hört, oder liest, ist alles Megaschei*se! Aber so richtig!

Seid froh, das ihr anständig lebt! Alles andere ist die Hölle!

die ndrangheta soll angeblich stärker sein als cosa nostra
Woher ich das weiß:Recherche