Coprinus- Syndrom in Biologie (Enzyme)?

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Coprinus-Syndrom, Tintlinge & Coprin: Coprin wird zu 1-Aminocyclopropanol hydrolysiert, ggf. erst durch Erwärmen/ Zubereiten einer Pilzmahlzeit (oder im sauren Magensaft, laut Roth et al. (1990), Giftpilze - Pilzgifte). 1-Aminocyclopropanol ist die eigentlich wirksame Komponente; die Substanz bindet kovalent (aber scheinbar reversibel [1]) an die Aldehyddehydrogenase und hemmt so dessen Aktivität.

Alkohol wird eigentlich über Alkoholdehydrogenase zu Acetaldehyd, und dann von Aldehyddehydrogenase zu Essigsäure verstoffwechselt. Ist die Aldehyddehydrogenase gehemmt, reichert sich Acetaldehyd an und bewirkt die Vergiftungssymptomatik (https://toxinfo.org/pilz/db/frameset_genic_COPRINUS_SYNDROM.html).

In der Schule fällt der kovalent bindende Inhibitor in der Regel in die Kategorie des irreversiblen Inhibitors. Ist aber die Bindung reversibel, passt der Hemmstoff nicht in die klassischen Modelle für die Enzymhemmung, die in der Schule normalerweise durchgenommen werden.

EceSamira 
Fragesteller
 14.06.2020, 17:02

Vielen Dank!

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