Chemie Frage?
Beispiel: Es erfolgt eine Oxidation der unverbrauchten Kohlenwasserstoffe zu Wasserdampf und Kohlenstoffdioxid.
Ist dieser Satz dazu richtig : Temperaturerhöhung begünstigt exotherme Reaktion oder müsste der Satz anders lauten?
4 Antworten
Nach dem Prinzip von Le Chatelier wird Temperaturerhöhung einer exothermen Reaktion nicht helfen: Wenn man die Temperatur erhöht, will das System diesem Zwang ausweichen und versuchen, die exotherme Reaktion einzuschränken oder sogar eine endotherme Reaktion ins Spiel zu bringen, z.B. die Rückreaktion.
Das betrifft allerdings die Gleichgewichtslagen; je nach Reaktion brauchst Du immer irgendeine Aktivierungsenergie, damit überhaupt irgendetwas ablaufen kann.
Nein, der Satz ist in vielerlei Hinsicht falsch.
Erstens einmal bezieht sich das Prinzip von LeChatelier nur auf Reaktionen, die sich in einem Gleichgewichtszustand befinden, was bei der Verbrennung von z.B. Butan nicht der Fall ist.
Zweitens würde in einem GG eine T-Erhöhung die endotherme Reaktionsrichtung unterstützen.
Drittens ist bei Temperaturänderungen oftmals die RGT Regel der limitierende Faktor. Siehe Ammoniaksynthese: Eigentlich wäre eine T-Erniedrigung für die Ausbeute besser, aber dann sinkt die Reaktionsgeschwindigkeit so stark, daß der Prozess unrentabel wird.
Ich vermute, daß deine Frage mit einem Autokatalysator zu tun hat. Dann geht es um die RGT Regel.
m.f.G.
anwesende
In chemische Gleichgewichten gilt grundsätzlich, eine Temperaturerhöhung begünstigt endotherme Reaktionen.
Macht ja auch Sinn: Je höher die Temperatur, desto mehr Teilchen besitzen die, für die endotherme Reaktion, benötigte Mindestenergie (--> Energieverteilung nach Boltzmann). Deshalb kann diese Reaktion verstärkt ablaufen.
Eine Temperaturerhöhung kann dazu führen, dass eine Reaktion überhaupt erst abläuft, nämlich wenn dadurch die nötige Aktivierungsenergie bereitgestellt wird. Außerdem steigt mit zunehmender Temperatur die Reaktionsgeschwindigkeit.
Ob eine Reaktion exotherm oder endotherm ist, hat aber nichts mit der Temperatur zu tun, sondern liegt an den beteiligten Stoffen und hängt davon ab welche Bindungen gebrochen und gebildet werden.