Chancen als junger Autor?

8 Antworten

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Das hat nicht generell mit dem Alter zu tun, aber tendenziell schon.
Abgesehen von Ausnahme-Talenten – braucht man, um gute Bücher schreiben zu können, Erfahrung: Lebenserfahrung und vor allem Schreib-Erfahrung. Und das ist bei jugendlichen Autoren meistens noch nicht ausreichend vorhanden.
Wie gesagt: Abgesehen von Ausnahme-Talenten, z.B. Christopher Paolini, der mit 15J den Weltbestseller "Eragon" geschrieben hat.

Aktuell ist es so, dass es ein weit verbreitetes Hobby geworden ist, Bücher zu schreiben. Die Verlage werden Tag für Tag überschüttet mit Manuskripten von Hobby-Autoren, wovon die meisten sich und ihr Werk maßlos überschätzen ;-)
Die meisten unverlangten Manuskripte werden bei den Verlagen gar nicht gelesen; so viele Lektoren gibt's gar nicht.

Was du dir erhoffst "dein Werk als gedrucktes Buch in den Buchläden" das ist aus deiner Sicht verständlich, aber seriöse Verlage haben ganz andere Geschäftsziele als das, wovon Hobby-Autoren träumen.

Seriöse Verlage (also Verlage, die auf ihre eigenen Kosten drucken und veröffentlichen) nehmen nur Werke an, bei denen sie davon überzeugt sind, dass sie hohe Verkaufszahlen und hohe Umsätze produzieren, damit die Kosten gedeckt und Gewinne erzielt werden.
An Erstlingswerken von unerfahrenen, unbekannten Hobby-Autoren haben seriöse Verlage normalerweise wenig Interesse. Das lohnt sich meistens nicht, weil da keine hohen Verkaufszahlen zu erwarten sind.

Wenn du es trotzdem versuchen willst, gleich dein erstes Buch an Verlage zu senden, dann schau auf den Internetseiten der einzelnen Verlage, ob und wenn ja in welcher Form, die Einsendungen annehmen.
Niemals das Manuskript unverlangt an einen Verlag senden!
Erstell ein Exposé und versende das, aber am besten erst, nachdem du den Verlag kontaktiert hast.
Mach dir keine großen Hoffnungen und sei nicht zu enttäuscht, wenn du keine Antworten von den Verlagen bekommst.

Pass auf, dass du nicht an einen der betrügerischen Pseudo-Verlage gerätst! Die nutzen rücksichtslos die Situation aus, dass Massen von Hobby-Autoren verzweifelt einen Verlag suchen, aber bei seriösen Verlagen keine Chance haben. Pseudo-Verlage geben sich aus als seriöser Verlag und machen unerfahrenen Autoren große (falsche) Versprechungen über den (angeblich) erwarteten Erfolg des (angeblich) supertollen Buchs. Letztendlich wird der Autor abgezockt durch versteckte Kostenfallen im Kleingedruckten des Vertrags und am Ende bleibt der Autor sitzen auf hohen Kosten (im 5-stelligen Bereich) und Kisten voller Bücher, die niemand haben will :-(

Empfehlung:
Bevor du an eine Verlags-Veröffentlichung denkst, sammle erst mal viel mehr Erfahrungen, hol dir professionelles Feedback, nimm an Nachwuchs-Autoren-Wettbewerben teil, schreib weitere Bücher,...
Veröffentliche mal ein paar Geschichten auf Wattpad oder Fanfiction und schau, was du da für Feedback bekommst.
Wenn du erst mal Erfahrungen und Erfolge vorweisen kannst, dann wirst du realistische Chancen bei seriösen Verlagen haben...

Viel einfacher zu realisierende Alternativen zur Verlags-Veröffentlichung sind:

  • Veröffentlichung im Internet z.B. Wattpad oder fanfiction
  • Veröffentlichung als Selfpublishing eBook, z.B. bei Amazon Kindle KDP
  • Book on Demand
  • Epubli
  • Bookrix

Anmerkung: Ob solche Selfpublishing eBooks dann aber tatsächlich gekauft und gelesen werden, das ist eine andere Frage, in Anbetracht des riesigen Angebots. Da diese Selfpublishing eBooks normalerweise keinerlei Qualitätschecks durchlaufen haben, also kein Lektorat, keine Logik-, Rechtschreib- und Grammatik-Prüfungen, stellt sich für potentielle Käufer sowieso immer die Frage, ob es sich lohnt, das eBook zu kaufen und zu lesen, oder ob es sich möglicherweise nur um belangloses Geschreibsel voller Fehler handelt. Damit meine ich natürlich nicht dein Buch!

Dir auf jeden Fall viel Spaß beim Schreiben und viel Erfolg!

Das geht erwachsenen älteren Autoren nicht anders. Selbst die Autorin von Harry Potter hat ihre Bücher erstmal an x Verlage schicken müssen, und sie immer mit "Dank für die Mühe ihrer Zusendung" zurückgekriegt.

Selbst Literaturnobelpreisträger haben es am Anfang schwer gehabt.

Als junger Nachwuchsautor brauchst Du nicht nur überragendes Talent, sondern noch folgendes:

  • Du musst Dein Buch, bzw. das Expose an Verlage schicken, in deren Verlagsprogramm es passt.
  • Du musst ein Buch schreiben, dessen Stil und Thema wenigstens im Ansatz zum derzeitigen "Zeitinteresse" passt. Manche Themen sind nun mal passé, und haben zumindest zur Zeit keine Chance.
  • Wer interessiert sich beispielsweise heute für einen Gedichtband im Stil Rilkes, selbst wenn die Gedichte sehr schön sind?!
  • Du musst die Kraft haben, es auch an den 21. Verlag zu schicken, wennn es 20 mal von Verlagen wieder zurückgeschickt haben.

Du solltest aber auch noch eines haben, die Fähigkeit, zu erkennen, dass die 20 Verlage vielleicht Recht hatten und Dein Buch Schrott ist. Und dann den Mut, es in das Wichtigste Arbeitsinstrument zu befördern, dass ein Autor hat, den Papierkorb. Und das ist das Schwerste.

Talent hat nichts mit dem Alter zu tun. Es gibt Jugendliche, die Romane veröffentlichen, weil es dem Lektor gefällt, was er liest. Da spielt es keine Rolle, wann man geboren ist. Worauf Du jedoch achten musst ist, dass es ein seriöser Verlag ist, der Dich nicht über den Tisch zieht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Eine Chance besteht immer - Du kannst sie erhöhen, wenn Du einen guten Literaturagenten findest.

GanMar  09.08.2019, 13:38

Stelle Dir einen Literaturagenten als so eine Art Makler vor, der Dich bzw. Dein Werk auf dem Markt anbietet. Der Agent kennt den Markt, also die unterschiedlichen Verlage. Er kennt das Verlagsprogramm, die "Politik" in den Häusern, die Ansprechpartner. Er kann abschätzen, wo es sich lohnt, mit Deinem Manuskript anzuklopfen. Er ist also ein "Dienstleister".

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Wie sollte der Verlag wissen wann der Autor geborgen ist oder ob der Autor ein Mann oder eine Frau ist wenn das der Autor dem Verlag nicht selbst mitteilen möchte?