BWL ist wohl der beliebteste Studiengang in Deutschland. Warum studieren wohl so viele Menschen BWL obwohl der Bereich massiv überlaufen ist?

10 Antworten

Mit BWL kann man, ökonomisch gesehen, schon etwas anfangen, außerdem gibt es da (noch) keinen NK., ist also auch für "schlechtere" Abi-Abschlüssler studierbar, LG.

Weil viele keine Alternativen kennen. Medizin, Jura, BWL und ein paar andere sind Studiengänge, die jeder kennt und jeder einzuschätzen in der Lage zu sein glaubt.

Mit Fächern wie Musikjournalismus, historische Hilfswissenschaften oder finno-ugrische Linguistik dürften die wenigsten je in Kontakt gekommen sein.

Banal ausgedrückt handelt es sich bei BWL um die Banklehre für Akademiker frei nach dem Motto des "kleinen Mannes": "Wenn es um Geld geht, wird dabei auch was für mich abfallen." - In den meisten Fällen ein Irrtum.

Brieftasche1982  25.10.2017, 11:19

Die von dir genannten Alternativen sind aber Studiengänge, die man besser mit der Kneifzange nicht anfasst.

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tryanswer  25.10.2017, 11:20
@Brieftasche1982

Hängt davon ab, was man daraus macht. - Über BWL würde ich meinerseits das Gleiche sagen.

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studieren tun ihn viele, ihn zu absolvieren ist die kunst des spiels ;)

Dumme Leute wollen immer möglichst weit kommen ohne ihr Gehirn zu stark zu benutzen, darum machen sie nur das was alle machen und davon nur nas nötigste.

SchakKlusoh  29.10.2017, 18:06

Sind das wirklich die DUMMEN Leute?

Mit wenig Aufwand möglichst weit kommen hört sich für mich ziemlich schlau an.

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Mich ärgert bei BWLern, daß die meisten Lehren in der Betriebswirtschaftslehre menschenverachtend sind. Kennzahlen und profitorientierung sind wichtiger als Schicksale von Menschen. Nur von solchen Leuten hört man solche Umschreibungen wie "Kostenfaktoren auf zwei Beinen" für Arbeitnehmer.

Um die Denkweise einmal zu beschreiben: Fragt man einen Ingenieur was 2 + 2 ist, wird er 4 antworten. Wenn man einen BWLer fragt, antwortet er: "Was möchten sie denn, was herauskommt."

Aus eigenem Erleben kann ich sagen, daß es immer wieder vorkommt, daß irgendwelche Manager eine Entscheidung treffen. Danach lassen sie sich dann von den BWLern Zahlen und Statistiken geben, die ihnen Recht geben und die sie als Argument benutzen um ihre Entscheidung zu rechtfertigen. Wenn man dagegen argumentiert und Gegenberechungen präsentiert, bekommt man zu hören: "Aber unsere Zahlen beweisen, daß ..."

Wenn sich später herausstellt, daß man Recht hatte und die BWLer ´Mond´-Zahlen verwendeten, nützt es nichts mehr. Das Projekt wurde eingestellt, die Mitarbeiter sind entlassen oder die Abteilung (oder schlimmer: die Firma) ist geschlossen.

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Solenostemon  29.10.2017, 19:54
@SchakKlusoh

Es gibt 3 Arten von Leuten:

Erstklassige:

Sie liefern Top Leistung und besitzen eine persönliche Motivation das das was sie machen sehr gut wird. Sie sind in der Lage andere Erstklassige zu erkennen und sie arbeiten am liebsten mit anderen Erstklassigen zusammen. Erstklassige sind schwer zu finden und schwer zu halten, sie bringen das Unternehmen voran und sie sind die ersten die kündigen wenn es im Unternehmen bergab geht.  

Zweitklassige:

Sie halten sich für die besten und sie können es nicht ausstehen wenn jemand besser ist als sie, daher stellen sie oft nur Drittklassige ein. Sie sind nicht in der lage Erstklassige zu erkennen und zu dulden. Ihre Leistung ist "gerade gut genug" da ihnen die persönliche Motivation fehlt das Beste zu erreichen. Zweitklassige lassen sich leicht mit Einfluss, Geld und Privilegien finden und halten. Sie können höchstens den Status Quo erhalten oder ein Unternehmen ruinieren.

Drittklassige: 

Sie haben keine Motivation und machen nur was man ihnen sagt und was nötig ist. Manchmal erkennen sie Zweitklassige und wünschen sich Erstklassige. Sie sind austauschbar und leicht zu finden und zu halten. Sie sind gut für Routine Aufgaben. Wenn sie was zu sagen haben, dann geht das Unternehmen daran zu Grunde. 

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Die meisten studieren nicht aus irgendeinem Bildungsideal heraus, sondern um durch das Studium an einen Job zu kommen, mit dem sie sich ein angenehmes Leben (Immobilie, Auto, Urlaub) finanzieren können.

Es gibt Studiengänge mit besseren Berufsaussichten, die sind aber oft schwer erreichbar (Medizin) oder deutlich anspruchsvoler (E-Technik, Informatik). 

Daher ist BWL immernoch ein guter Kompromiss. Wer darauf keinen Bock hat, studiert halt Lehramt.

Es gibt nun mal nicht genug top-Arbeitsplätze für so viele Akademiker.

haku7  25.10.2017, 11:25

Zu ihrem letzten Absatz:

Es gibt nun mal nicht genug top-Arbeitsplätze für so viele Akademiker.

Akademiker haben immer die Möglichkeit / Notwendigkeit nach unten auszuweichen, daher auch die scheinbar niedrige Arbeitslosigkeit.

Leider wird dies nie erwähnt sondern suggeriert das die meisten Akademiker in akademischen Jobs unterkommen.

Jemand mit Berufsausbildung kann aber nicht "nach oben" ausweichen. Es geht nur noch nach unten Richtung angelernt/ungelernt.

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