Bujinkan/Weng Chun oder doch was anderes?

6 Antworten

Es ist völlig egal, welche Kampfkunst du ausübst, solange es seriös ist. Leider ist genau das bei diesen "Ninjutsu"-Sachen nicht selten mehr als zweifelhaft.

Mein Rat: suche dir einen ganz normalen Budosportclub und gehe dort trainieren. Ob das dann Judo, Karate, Taekwondo, Aikido, Jujutsu, Kendo, KungFu, WingTsun oder was auch immer ist, ist eher nebensächlich.

Das, was Du suchst, wirst Du nirgendwo finden. Es ist einfach verwestliche Budoromantik, die es so, im Osten, tatsächlich niemals gab. Das ist historisch nachgewiesen.

Du hast einen Streit gehört. Glaubst Du wirklich, das sogenannte "Budo-Meister" sich nie streiten und immer in Harmonie handeln? Natürlich schätze auch ich ethisch und moralisch harmonische Handlungsweisen. Aber das muss aus einem selbst kommen. Dafür benötigt man keinen Guru. So ein Guru wird meist überhöht, selbst, wenn er seriös ist und kein "Schauspieler". Diesem Anspruch kann niemand immer gerecht werden.

Also fängt man am Besten bei sich selbst an und handelt so, wie man es selbst von so einem "Budomeister" erwarten würde. Das hat rein gar nichts mit Kampfkunst zu tun. Das ist jedenfalls meine Ansicht.

Kampfkünste sind etwas Tolles. Sie machen Spaß und nur danach und nach der richtigen ehrlichen Einstellung und Atmosphäre würde ich an deiner Stelle gehen. Besuche die Dojos in deiner Nähe und bleibe dort, wo Du dich wohlfühlst, ohne höheren Anspruch auf geistige Führung.

Führe Du dich selbst, wie Du sowieso selbst die Verantwortung für dein eigenes Handeln übernimmst.

Habe die Erfahrung gemacht das Budo Kampfkunst nicht das wahre ist. Ich trainierte 3 Jahre Karate, bis ich nach Thailand zog und Thai Boxer wurde.

Muay Thai hat mich befriedigt, es ist älter als die meisten budo kampfkünste, hat mehr tradition und ist auch wirklich effektiv.

Im übrigen trainieren die meisten Budo kampfschulen nicht hart genug, wobei du niemals deinen körper mit irgendwas in einklang bringst.
Bei meinem gym müssen wir täglich zwei mal eine halbe stunde joggen als konditionstraining, und nach dem eig training stemmen wir gewichte.

Übrigens meditieren wir gemeinsam und pflegen die traditionen im muay thai.

Hoffe das war ein guter Denkanstoß

Es tut mir leid dir das zu sagen, mit ninjutsu oder wing chung kommt man nicht weit. Das ist größtenteils Schwachsinn.
Wenn du wirklich kämpfen lernen willst musst du halt dauernd gegen boxsäcke schlagen, sparring machen und deinen Körper abhärten. So simpel, aber leider nicht einfach

Hallo! Respekt für Dein Denken. Sport ist halt mehr als Kampf und Bewegung. Ich rate Dir zu Krav Maga. Krav Maga hat ein ganzes Paket von Angeboten mit verschiedenen Ausrichtungen und Anforderungen. Dazu gehören Fit Fight, Fighters Circle, Krav Maga, MMA – Mixed Martial Arts – Free Fight, Kettlebell – Training, Bulgarian Bag, Crossfit, Boxen und Fitnessboxen, Poweryoga, Cage Fitness und mehr.

Bei der üblichen Übungsform Krav Maga geht es um Selbstverteidigung und Selbstbehauptung. Beinhaltet hauptsächlich Training von Techniken, Beweglichkeit, Reaktion und Koordination. Kraft und Kondition werden aufgebaut - aber nicht speziell und intensiv. Aber halt ein effektives, komplexes Training.

Ich wünsche Dir viel Glück und Erfolg.

Erst mal eine Frage vorab: Hat das auserchorene Dojo diese Kampfkunst tatsächlich "Weng Chun" geschrieben? Die Version wäre mir neu. Ich kenne ja schon Wing Tsun, Wing Chun, Ving Tsun, Ving Chun oder gar Vyng Tjun - daher will ich nicht anzweifeln, dass es irgendwer auch mal Weng Chun genannt hat.

Ich selbst trainiere auch im Bujinkan und finde das System nicht schlecht. Allerdings macht nicht ein gutes System eine gute Kampfkunst sondern ein guter Trainer. Nicht immer ist ein 15. Dan ein guter Trainer. Ab dem 5. Dan wird nicht mehr geprüft sondern von Hatsumi-Sensei (dem Soke, also dem Großmeister, in Japan) ernannt, weshalb viele höherrangige Dan-Träger regelrecht zum "Graduierungs-Tourismus" nach Japan fliegen. Und leider ist es auch so, dass manche Trainer sich die Butter auf dem Brot nicht gönnen. Da wird viel erzählt der und der wäre schlecht, und es stimmt am Ende nicht.

Am Ende ist Bujinkan eine Kampfkunst, und die ist facettenreich. Wenn du weiterkommen willst, trainier in mehreren Dojos. Warum? Es ist kein statischer Kampfsport wie Karate, wo sich alle roboterartig gleichförmig bewegen, sondern die Techniken können variiert werden. Und so kann dir vielleicht ein Trainer die eine Technik besser vermitteln und der andere Trainer die andere Technik. Und das nicht, weil er sie besser oder schlechter kann, sondern weil er näher an deinem Bewegungsfluss ist - bei anderen Personen kann das schon umgekehrt sein.

Auch der Unterrichtsstil kann etwas variieren. Bujinkan-Zeitlupen-Stil (Techniken langsam erlernen), Schwerpunkt auf Randori (Freikampf) oder eine Mischung - was man lieber mag oder besser kann, ist alles eine Sache von persönlichen Vorlieben und körperlichen Gegebenheiten.

Dichtung und Wahrheit über die Qualität des Dojos habe ich schon das ein oder andere mal recht unterschiedlich erlebt.

Ganz ehrlich Spaß am Ninjutsu/Bujinkan habe ich nicht durch einen überzüchteten 15. Dan Trainer gefunden, sondern durch einen 1. Dan, der aber unheimlich kameradschaftliche Atmosphäre ins Dojo bringt, über den Bujinkan-Tellerrand auch mal hinaus in Richtung Ninjutsu und Shinobi-Iri schaut, viel Wert auf den Aspekt Selbstverteidigung in der Kampfkunst legt und dabei als wichtigsten Aspekt auch die Prävention und Deeskalation sieht, und der nicht zuletzt auch ein gutes Trainig gemacht hat. Der wurde zwar auch von anderen Kollegen kritisiert, weil er sich nicht mehr groß weitergebildet hat - aber so what, Techniken, die er nicht konnte, habe ich dann wo anders gelernt, andere Trainer haben mir auch manche Techniken besser vermitteln können, aber er hat mir auch vieles besser als jeder andere höher graduierte Trainer beibringen können (Stichwort Kampfkunst und Flexibilität) und die Stimmung ist halt unvergleichlich.

Deshalb: Überzeug dich von beiden Dojos beim Probetrainung und überzeug dich selbst.

Ich würde aber behaupten, es gibt kein System, in dem es das nicht gibt.

Immerhin: Bujinkan ist nicht als Gelddruckmaschine ausgelegt. Die Mitgliedsbeiträge der meisten Dojos sind überschaubar, viele Senseis scheren sich nicht darum, ob man jedes Jahr für 20 Euro seine Bujinkan Member Card bei Hatsumi anfordert (und selbst das ist überschaubar) und solang du die schwarzen Anzüge trägst, ist es auch egal, wo du sie kaufst.

Dagegen habe ich von 20 Leuten die ich kenne, die mal ?ing ?un (wie man scherzhaft schreibt aufgrund der x Schreibweisen) gemacht haben, nur von einem gehört, der ein gutes Training bei einem fähigen Trainer hatte und das auch noch zu fairen Preisen und in wirklich kameradschaftlicher Atmosphäre. Alle Anderen hatten teilweise 3-stellige Monatsbeiträge fürs Dojo, ein Vielfaches davon als Prüfungsgebühr, überteuerte, Dojo-eigene Trainingsausrüstung (Kleidung, Schutzausrüstung, Waffen) und Druck vom Trainer schon fast auf Sekten-Niveau. Etwas, das in den Medien auch oft bei diversen Wing Tsun Verbänden bemängelt wird.

Das hat auch nichts mit EWTO und EWCO zu tun, die sich gegenseitig bezichtigen, Mist zu unterrichten und beide recht haben, sondern damit, was die Trainer daraus machen. Dass EWTO-Vorsitzender Kernspecht der Running-Gag der Kampfkunstszene ist und sein Name auch schon mal gerne als "Lernschlecht" verhöhnt wird, kommt nicht von Ungefähr - aber der eine gute Trainer von einem meiner Bekannten war auch in der EWTO, hat sich nur weiträumig weitergebildet.

Viele Trainer sind halt frustriert von dem, was in ihrem Wing Tsun/Wing Chun Verband passiert, steigen aus und gründen eigene Vereine. Die Meisten haben aber vom alten Verband nicht die Kampfkunst und die Kunst des Unterrichtens gelernt, sondern nur die Kunst des Abzockens und treiben die Masche weiter - nur, dass sie nun die Einnahmen abgreifen. Und aus irgendwelchen Gründen erfinden sie manchmal auch wieder eine neue abenteuerliche Schreibweise für ihre Kampfkunst.

Du kannst auch hier mit Sicherheit ein solides gutes Kampfkunsttraining finden, solltest aber gerade als unbedarfter Einsteiger eine gewisse Vorsicht walten lassen und vorher genau die Bedingungen prüfen (Gebührenordnung, Graduierungs-Bedingungen, Anforderungen an Kleidung und Trainingsausrüstung...)