Bücher lesen, obwohl es das Internet gibt?

9 Antworten

Worüber man an die Informationen kommt die man bei einem Sachbuch lernt ist relativ egal.

Auch ein Sach-/Fachbuch kann vor Fehler nur so strotzen, wenn der Lektor und Übersetzer keine Ahnung von der Materie hat.

Der Nachteil bei einem Buch ist, dass die Informationen veralten und je nach Thema sehr schnell. Vorwiegend in der IT sind daher hier eher die Online Quellen notwendig.

Das Problem online ist jedoch, dass man erst einmal selbst den Wahrheitsgehalt der Webseiten bzw des Inhalts prüfen muss. Man will ja keinen Falschinformationen aufsitzen. Wobei es die Medien einem hier schwer machen. (Doku Netflix: "Das Dilemma mit den sozialen Medien" zu dem Thema war interessant)

Auch online sollte man auf die Aktualität der Inhalte achten. Ein Scrum Guide von 2017 hilft bei einer Prüfung in 2021 gar nichts mehr. Ebenso müsste man bei dem Beispiel auch Lernhilfen prüfen ob die bzgl. des neuen Scrum Guides aktualisiert wurden. (Sonst lernt man was falschen bzw. Dinge die heute als falsch gewerden werden)

Es gibt sehr gute Fachbücher, in denen das Thema richtig "aufbereitet" und verständlich rüberkommt. Außerdem gehen Fachbücher oft mehr in die Tiefe, als es einzelne Artikel im Internet tun.

Neurologen haben festgestellt, dass man aus Bücher aus Papier besser lernen kann. Das liegt daran, dass das Gehirn den sachlichen Inhalt beim Lesen auch verknüpft, z.B. dass die Info rechts unten auf der Seite stand, neben der Zeichnung. Das bewirkt, dass man sich besser an den Inhalt erinnert.

Trotzdem möchte ich das Internet nicht verteufeln. Hier liegt der Vorteil wirklich in der Aktualität und der Masse der unterschiedlichen Informationen. Leider ist muss man hier recht genau die Quellen prüfen, aber wenn man das tut, hat das Internet schon einen enormen Vorteil.

Ich würde daher beides nutzen. Das Internet ist SOFORT zugänglich, aber oft (nicht immer) oberflächlich und JEDER kann etwas schreiben und behaupten, was eine Herausforderung bei der Quellenprüfung darstellt.

Demgegenüber steht das Buch, angenehm zu lesen und sich von dem Autor führen zu lassen. Hier geht es in die Tiefe, wenn man möchte. Im Internet muss man hingegen sehr suchen, um die relevanten Informationen zu finden.

Im Internet ist alles weniger geordnet und es gibt viele Falschinformationen. Man braucht viel Zeit, um das Wichtige vom Unwichtigen zu trennen. Das ist bei Büchern weniger der Fall, da bereits vorsortiert worden ist. Außerdem sind Bücher deutlicher seriöser als Internetseiten. Und es bleibt wohl auch mehr im Kopf als beim digitalen Lesen.

Saamuel44 
Fragesteller
 07.06.2021, 16:42

Verstehe. Danke - Sind gute Argumente, die ich so definitiv unterschreiben würde.

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Warum sollte man Sachbücher lesen, wenn man doch auf so gut wie alle Informationen im Internet zugreifen kann?

Und genau da liegt die Krux.
Viele wissen gar nicht, wie sie an verlässliche und richtige Informationen gelangen. Quellenanlaysen kann doch fast niemand mehr. Da wird lustig geteilt und abgeschrieben ohne überhaupt zu gucken, wo es herkommt. Steht im Netz, wird wohl stimmen...

Ja, auch in Büchern kann viel (oder veralterter) Mist stehen, aber gerade bei Sachbüchern ist die Chance ziemlich gering auf eine Art Erich van Däniken zu stoßen. Nur um mal ein Beispiel in den Raum zu werfen.

Woher ich das weiß:Hobby – Leseratte von Anfang an (SF+Fantasy)

Lernen ist u.a. auch eine emotionale Angelegenheit. Viele Menschen haben eine andere Beziehung zum Gelernten, wenn sie sich extra mit einem schönen Buch hinsetzen und schmökern können.

Zweitens sollte man Lernen eher als Aktivität betrachten. Wenn du in einem Buch aktiv wichtige Passagen anstreichst, dir Notizen machst usw., bist du viel aktiver dabei als wenn du einfach nur einen Onlineartikel liest. Du kannst es dir dann besser merken.

Drittens baut Wissen ja auch Vorwissen auf. Wenn du irgendeinen Artikel im Internet liest, wird dieser irgendeine Wissensgrundlage voraussetzen - die vielleicht dem entspricht was du mitbringst, aber wahrscheinlich eher nicht. In einem Buch wird das Wissen normalerweise von Stufe zu Stufe aufgebaut, sodass die Zusammenhänge weitaus einfacher verständlich sind.

anonym290345  07.06.2021, 16:48

Ganz genau. Das Vorwissen ist der Filter, mit dem man dann gezielt nach Dingen suchen kann, die man jetzt nicht auf die Schnelle in Büchern findet.

Wer nur drauf los googelt lernt überhaupt nichts.

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