Braucht man unbedingt eine Spinnrute um zu Spinnangeln?

2 Antworten

Hi,

die Antwort lautet: Nein

Du kannst grundsätzlich an jede Rute deinen Spinner hängen und damit fischen, aber es gibt Nachteile:

  1. bei einer normalen Rute bekommst du recht schnell Krämpfe: die Ruten sind teilweise sehr schwer und Spinnfischen ist ja eine aktive Angelei.
  2. Wurfgewichte: ist der Spinner zu leicht, kannst du nicht auswerfen, ist er zu schwer, kann dir die Rute einfach abbrechen.
  3. Wenn du extrem weiche Ruten beim Spinnfischen verwendest, kannst du keinen gescheiten Anschlag setzen (voll-parabole Ruten zB) und bei reinen harten Stecken haut dir der Fisch leichter ab, weil du Kopfschläge und Sprünge nicht gescheit ausgleichen kannst.
  4. Wenn du jiggst, dann kann es sein, dass du keine gescheite Köderführung hast (zB das Ding 10 cm übern Grund führen, wenn du keinen Köderkontakt hast, wird halt schwer). Beim Blinker kann es sein, das du die falsche Geschwindigkeit beim Kurbeln wählst, aber das wars dann auch schon. Beim normalen Spinner / Mepps funktioniert eigentlich stumpf an jeder Angel.
  5. Wenn du erstmal vom Spinnfischen einen Drall in der Schnur hast und das keine Spinnangel ist, dann wirst du meistens sehr viel Freude dabei haben, das ganze Gewirr und Verknote der Schnüre zu lösen. Zu lockere Schnurführung, zu weite Abstände zwischen den Ringen, usw. machen wunderbare Kuddelmuddel :-)

Und lass dir da auch nichts anderes erzählen. Die Ruten reichen hier in von Ultralight mit 0 gr Wurfgewicht mit denen du auf Grundeln gehst bis hin zu großen Popper-Ruten mit 200 gr Wurfgewicht die du in Spanien richtig durch die Flüsse peitschst.

Petri

Nein, ist nicht zwingend nötig, jedoch vorteilhaft.

Beim Spinnfishing muss man seinen Kunstköder in der Rute fühlen können, während er durch das Wasser gezogen wird. Nur so kann der Angler im Rutengriff fühlen, ob der Kunstköder funktioniert oder nicht. Wenn du diese Vibrationen der Schwimmbewegung des Kunstköders nicht fühlen kannst, dann angelst du sozusagen blind, weil du nicht weißt ob der Köder das macht was er machen soll.

Man brauch also eine Rute, welches diese Vibrationen gut übertragen kann. In der Regel werden oft etwas kürzer (3m) Karpfenruten als Alternative verwendet. Eine weitere Möglichkeit wären Ruten welche für Streamer ausgelegt sind. Diese Ruten sind eigentlich „ große Fliegenruten“ (in NL als Streamerhengel bezeichnet) welche für höhere Gewichtsklassen ausgelegt sind. Hier ein Beispiel:

https://m.youtube.com/watch?v=GAh6_StaXLo

(Dieses Video wurde von der niederländischen Sportfischerrei produziert, daher auch die niederländische Sprache)

Beispiele für Streamerruten:

http://www.totalfishing.nl/laatste-nieuws/articles/tf-test-streamerhengels-uit-het-topsegment-1

Andere Ruten wie zum Beispiel Feederruten (Feeder=Futterkorb) oder Bologneseruten sind auf Grund der speziellen Angelmethode ungeeignet.

Entscheidend ist die Angabe des zulässigen Wurfgewicht auf der Rute. Es gibt an wie schwer die Montage oder der (Kunst)Köder sein darf damit die Rute nicht unter oder überlastet ist und vielleicht sogar bricht. Dem entsprechenden kann man bestimmte Fischarten einschließen andere ausschließen, welche man mit einer Rute fangen könnte.

Das heißt zum Beispiel das du mit einer "Forellenrute" eben so gut auf Barsch oder Rotauge angeln könntest, weil das Gewicht der eingesetzten Montagen oder Köder über eine ähnliche Gewichtsklassen verfügen, das selbe gilt für die Fischart. (Ich habe mit meiner 60g Spinnrute meine größten Karpfen gefangen.)

Das Idealwurfgewicht

Wenn auf einer Rute z.B ein empfohlenes Wurfgewicht von 20g - 60g steht, so ist die Rute für ein Wurfgewicht für 40g ausgelegt (20g + 60g = 80g, 80g : 2 = 40g Idealwurfgewicht). In England wird auch nur ein Wurfgewicht auf der Rute angegeben, während in Deutschland gerne ein minimales und maximales Wurfgewicht als Verkaufsargument verwendet wird. In der Praxis würde eine 20g - 80g Rute weder bei 20g noch bei 80g gut werfen. Die Rute wäre mit 20g unterfordert (zu geringe Wurfreichweite) oder mit 80g überlastet (Bruchgefahr).

Du musst also das durchschnittliche Gewicht deiner Kunstköder ermitteln, um zu wissen welche Wurfgewichtklasse deine Rute haben muss. Egal ob es eine Spinnrute, eine Karpfen oder Streamerrute ist.

Man sollte daher immer vorher überlegen, für was man einzelne Ruten verwenden möchte, wo, wie und auf was man angelt, dem entsprechenden seine Wahl treffen. Eine Rute mit der man alles kann, existiert nicht.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hrv21 
Fragesteller
 26.07.2021, 11:36

Okay vielen Dank für die ausführliche Antwort

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Zanderfreund  01.08.2021, 12:50

Mit einer Karpfenrute ist Spinnangeln völliger Blödsinn.Sorry wie kann man nur eine solche Antwort geben? Und vielleicht das ganze noch mit einer 14000er Rolle,unglaublich was du hier anderen erzählen willst. Einen Fischereischein hast du sicher nicht gemacht hier in Deutschland sonst würdest nicht solche Antworten geben.In Zukunft werde ich deine Antworten überlesen denn die kannst dir auch gleich sparen.Und eine Fliegenrute ist auch keine Spinnangel wie der Name schon sagt!

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Zwart  20.08.2021, 22:16

Wer noch nie mit Streamern geangelt hat und deswegen keine Ahnung hat, der kann solche Dinge auch nicht wissen. Wer auch nicht weiß wie eine Streamerrute aufgebaut ist oder zumindest mal eine in der Hand hatte, der sollte auch keine Kommentare hinterlassen, sondern sich besser mal mit der Materie vertraut machen.

Und wer dann auch noch behauptet man könne leichte Karpfenruten nicht zum Spinnfischen verwenden, der disqualifiziert sich von jeder weitern Diskussion bezüglich dieses Themas.

(Und es hilft auch nicht sich deswegen beim Support auszuheulen 🤣)

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