Brauche ich eine hydraulische Weiche in diesem Fallbeispiel?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Vorab: Ohne die Anlage zu kennen ist sowas immer schwer zu beantworten.

1.) Brauche neben der Pumpengruppe auch eine hydraulische Weiche?

Das hängt von der Hydraulik, den Pumpen und den Volumenströmen ab. Vereinfacht gesagt, wenn dein Wärmeerzeuger und alle Verbraucherkreise eigene Pumpen haben und sich so ein Unterschied in den Volumenströmen ergeben kann (z.B. durch einen Mischer), dann ja. Aber deine Frage 2 lässt auf etwas anderes schließen.

2.) Ich habe eine Pumpe intern in der Heiztherme und eine Pumpe in der Pumpengruppe für EG FBH /OG Heizkörper. Müsste ich nicht noch eine Pumpe haben? Also eine sperate für FBH im EG und eine separate für OG Heizkörper?

Jain. Vermutlich werden deine Heizkörper über die Kesselpumpe versorgt und die FBH greift sich nur ihren Teil ab. Somit kann die Pumpe wie bei einem System ohne FBH arbeiten, egal was die FBH macht. Maximal kann es bei den Heizkörpern zu einer Unterversorgung kommen, wenn die FBH zu viel Wasser zieht.

3.) Würdet ihr nach 17 Jahren auch den Brauchwasserspeicher austauschen

Kommt auf den Zustand drauf an. Aber vermutlich würde ich in den meisten Fälle einen Tausche empfehlen. Wenn der Trinkwasserspeicher noch im guten Zustand ist gibt es aber keinen zwingenden Grund.

Ich weiß ja nicht wie weit du dich mit der Funktion einer hydraulischen Weiche beschäftigt hast. Aber wenn du eine verbaust und nicht ausreichend Wasser von den Verbrauchern abgenommen wird kann es dazu kommen, dass der Wärmeerzeuger seinen eigenen Rücklauf erwärmt. Bei Brennwertkesseln kann dies das zu führen, dass die Brennwertnutzung nicht funktioniert, wodurch die Anlage unwirtschaftlicher laufen könnte. Für eine Brennwertnutzung sollte der Rücklauf zum Kessel unter 45°C liegen. Hier ist es also wichtig, wie das System ausgelegt ist und wie der Kessel seine Temperatur regelt. Bei der Verwendung einer hydraulischen weiche sollte der Kessel sich über den tatsächlichen Bedarf regeln und nicht z.B. über einen Außenfühler.

Es gibt doch sicherlich einen Grund warum du die Frage zur Weiche stellst, oder? Hat der Monteur bzw. die Firma dir eine Angeboten obwohl du vorher keine hattest?

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Nachträglich ergänzt:

Oder habe ich deine Beschreibung falsch verstanden und die Heizkörper laufen über die selbe Pumpe wie die FBH???

AllRoundBoy 
Fragesteller
 23.04.2024, 09:49

DU BIST ECHT GUT IN DEINER VERMUTUNG. Ich hatte schon viele zur Wartung unserer Brennwerttherme damals da und ein einziger von den Ganzen war Buderus Fachpartner und genau dieser sagte mir ich bräuchte eine hydraulische Weiche. Die anderen erwähnten das bei der Wartung nicht

Dadurch bin ich mir nun unsicher geworden. Aktuell habe ich wie gesagt nur 2 Pumpen. Geräteintern die vermute ich mittels Umschaltventil auf Warmwasser geht oder FBH im EG und dann noch die in der Pumpengruppe die wie ich denke für die Heizkörper im OG ist. Bisher lief dieses System ohne Probleme

Nur im Winter geht die Therme 1x mal im Monat auf Störung, manchmal auch 3 mal. Man muss die dann an und ausschalten dann funktioniert es wieder. Bisher konnte niemand dieses Phänomen lösen.

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Asardec  23.04.2024, 10:12
@AllRoundBoy

Kannst du irgendwie Bilder von der Verrohrung hochladen? Also so, dass man den Verlauf sehen/verstehen kann?

Nur im Winter geht die Therme 1x mal im Monat auf Störung,

Da wäre ja interessant, was der Fehlercode sagt. Ohne hydraulische Weiche könnte es z.B. Hitzestau sein. Alternativ habe ich in meiner Zeit in der Ausführung einige Anlagen vorgefunden die bei bestimmten Windverhältnissen ausgegangen sind.

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AllRoundBoy 
Fragesteller
 23.04.2024, 10:46
@Asardec

Genau das hat auch ein Freund von mir getippt. Das es ein Hitzstau ist und der den nicht los wird und deswegen auf Störung geht. Er hatte mir empfohlen einen Heizkörper voll aufzudrehen. Aber könnte genau dafür nicht die hydraulische Weiche die Lösung sein?

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Asardec  23.04.2024, 11:08
@AllRoundBoy
Aber könnte genau dafür nicht die hydraulische Weiche die Lösung sein?

Ja, dies könnte eine Lösung sein. Alternativ wäre auch ein Überströmventil möglich. Dies kostet meist nur ein Bruchteil der hydraulischen Weiche. Leider haben viele Monteure die tatsächliche Funktion von Überströmventilen vergessen.

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AllRoundBoy 
Fragesteller
 23.04.2024, 11:13
@Asardec

Ich lade dir mal heute Abend ein Bild hoch. Vielleicht kannst du mir eine Freundschaftsanfrage schicken dann schicke ich dir den Link per PN. Übrigens der Vorschlag mit dem ein Heizkörper aufdrehen ist quatsch gewesen weil im Winter hat man die ja immer auf. im Sommer würde es vllt Sinn machen aber da ist ja die Heizung sowieso aus.

Kannst du mir genau erklären was ein Überströmventil macht und zu was der gut ist? PS. Ich habe hier in unserem Neubau eine hydraulische Weiche als Kleinweiche von Sinus. Glaube die kostet 300 euro. Mir sagte mal ein Heizungsbauer die würde 2000 Euro kosten. Was soll diese Lüge?

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Asardec  23.04.2024, 11:38
@AllRoundBoy
Vielleicht kannst du mir eine Freundschaftsanfrage schicken

Brauch ich nicht, wir sind bereits Freunde.

genau erklären was ein Überströmventil macht

Jede Pumpe hat einen Mindestdruck, unter dem selbst eine selbstregelnde Pumpe nicht drunter kann (Druck und Volumenstrom hängen zusammen). Wenn jetzt die Kesselpumpe ihren Druck nicht los wird öffnet das Überströmventil einen Bypass zwischen Vor- und Rücklauf, um eine Wasserzirkulation über den Kessel sicher zu stellen. Dies verhindert auch das laute Rauschen, welchen in der Übergangszeit an den Ventilen entsteht, da sich so der Druck nicht über die Ventile entladen muss.

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AllRoundBoy 
Fragesteller
 23.04.2024, 11:54
@Asardec

Und wofür ist dann ein externes Ausdehnungsgefäß? Hat es nicht genau diese Aufgabe?

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Asardec  23.04.2024, 12:17
@AllRoundBoy

Ein Ausdehnungsgefäß ist dazu da, den Druckanstieg zu reduzieren, wenn sich das Heizungswasser erwärmt und beim Abkühlen genau umgekehrt. Zusätzlich dient es als hydraulischer Nullpunkt Für die Druck- und Saugseite der Pumpe (von Pumpe bis Gefäß = Druckseite, von Gefäß zur Pumpe = Saugseite)

Das Ausdehnungsgefäß kümmert sich also quasi um den Wasserdruck und das Überströmventil den zum Abbau des Pumpendrucks. Der Pumpendruck bei Konstantläuferpumpen steigt an, wenn der Volumenstrom von extern reduziert wird. Bei differenzdruckgesteuerten Pumpen passiert das gleiche, aber erst wenn die Pumpe an der Mindestleitung (ca. 30%) angekommen ist.

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...kommt ganz darauf an, welchen Volumenstrom Deine Heizkreise (zusammen) benötigen und welchen das Brennwertgerät realisieren kann.

Und ja, den Speicher würde ich mit austauschen lassen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – seit fast 40 Jahren Kundendienstler für Heizung/Sanitär
AllRoundBoy 
Fragesteller
 22.04.2024, 18:45

Bedeutet??? 2 Pumpen oder nicht? Da ja derzeit eine drin ist für FBH und Heizkörper kann ich ja bei einer bleiben oder nicht? Hydraulische Weiche ratsam?? Glaube sogar das ich die nehmen muss. Irgendwie geht einmal im Monat und das nur im Winter die Therme auf Störung. Man muss sie resetten und dann läuft sie wieder

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Tuedelsen  22.04.2024, 18:56
@AllRoundBoy

...Du brauchst eine Pumpe für den Kreis "Brennwertgerät-Hydr. Weiche" (die schon im Gerät verbaut sein wird, sofern es sich um ein Wandgerät handelt. Bei Standgeräten ist die mögliche Umlaufmenge regelmäßig hoch genug, dass im Einfamilenhaus keine Weiche notwendig ist!) und für die Heizkreise je eine. Die Warmwasserbereitung kann über die geräteinterne Pumpe mittels Umschaltventil laufen. Wie erwähnt: Wenn die mögliche Wasser-Umlaufmenge des Brennwertgerätes die notwendige für die Heizkreise unterschreitet, wird eine Weiche notwendig...sonst bekommst Du Teile der Anlage bei Bedarf nicht warm. Lässt sich allerdings ohne Heizlastberechnung und aus der Ferne nicht zuverlässig beurteilen!

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AllRoundBoy 
Fragesteller
 23.04.2024, 09:21
@Tuedelsen

also aktuell habe ich keine Weiche und es wird warm was ja dafür spricht das die Wasser Umlaufmenge okay ist.

Könnte es sein das bei mir die geräteinterne Pumpe mittels Umschaltventil die FBH im EG macht und den Warmwasserspeicher und die Pumpe in der Pumpengruppe nur die Heizkörper im OG? Habe ich deswegen keine separate Pumpe für die FBH im EG??

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Tuedelsen  23.04.2024, 18:20
@AllRoundBoy

...eher andersherum! Die Heizkörper im OG brauchen eine höhere Vorlauftemperatur als die FB-Heizung...daher wird der Heizkreis OG ein direkter sein (Kesseltemperatur = Vorlauftemperatur, bei Umschaltung in den WW- Kreis wird nur dieser versorgt, nichts sonst) und einen "gemischten" Heizkreis, d.h. über ein motorisch betriebenes Mischventil wird dem Vorlaufwasser Rücklaufwasser beigemischt, um die durch das Regelgerät vorgegebene (niedrigere) Vorlauftemperatur für die FB-Heizung zu realisieren. Und gemischte Heizkreise benötigen grundsätzlich eine zusätzliche Heizkreispumpe hinter dem Mischventil, da sie sonst nicht funktionieren.

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Also ich habe jeweils für die einzelnen Heizkreise eine eigen Pumpe und dem vorgeschaltet ist eine Weiche.

Ob man die nun haben MUSS oder ob man sie eher haben SOLLTE kann ich (als nicht Heizungsbauer) nicht beurteilen.

Warmwasserspeicher, kann man auch mal ablassen und reinschauen. Ich persönlich denke es ist nicht nötig den zu ersetzten, wenn er noch gut funktioniert.

AllRoundBoy 
Fragesteller
 22.04.2024, 13:34

ich frage mich ob die Kombination Pumpengruppe + hydraulische Weiche funktioniert. Wenn ja dann würde ich eine Weiche einbauen lassen

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Apokailypse  22.04.2024, 15:36
@AllRoundBoy

Bei mir funktioniert das einwandfrei..

Heizkessel --> Weiche --> Pumpengruppe.

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AllRoundBoy 
Fragesteller
 22.04.2024, 16:30
@Apokailypse

und zusätzlich hast du eine Pumpe für FBH und noch eine Pumpe für Heizkörper? Richtig?

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Apokailypse  23.04.2024, 14:55
@AllRoundBoy

Ja jeder Heizkreiszuleitung hat eine eigene Pumpe. Wohnung 1 Heizkörper - ungemischter Zugang

Wohnung 2, 3 und 4 FBH gemischter Zulauf mit jeweils einer Pumpe.

Jede Pumpe separat zur Wohnung an den Strom (jeweiligen Zähler) angeschlossen und mit Zeitschaltuhren versehen.

Somit kann jede Wohnung selbst entscheiden wann die Heizung / Pumpe "aktiv" ist. Denn die Wärmeerzeugung läuft 24/7 in Abhängigkeit der Außentemperatur.

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