Bluescreen bei früheren Filmkameras?

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Chromakey ... Ob der Screen blau oder grün ist spielt keine Rolle solang es einen möglichst hohen Kontrast zum gewünschten Motiv bildet.

https://youtu.be/msPCQgRPPjI

Wie der Prozess genau funktioniert hat, findest du beim englischen Wikipedia:

Das Farbnegativ der Kamera wurde auf ein kontrastreiches Schwarzweißnegativ gedruckt, wobei entweder ein Filter oder die Farbempfindlichkeit des kontrastreichen Films verwendet wurde, um nur blaue (und höhere) Frequenzen zu belichten. Das blaue Licht scheint nur dort durch das Farbnegativ, wo die Szene nicht blau ist, so dass der Film dort, wo die blaue Leinwand war, klar ist, während er an anderen Stellen undurchsichtig ist, mit der Ausnahme, dass auch alle weißen Objekte klar sind (da sie ebenfalls Blau enthalten). Diese Flecken konnten durch eine geeignete Doppelbelichtung mit dem Farbpositiv (wodurch jeder Bereich, der Rot oder Grün enthielt, undurchsichtig wurde) und viele andere Techniken entfernt werden. Das Ergebnis war ein Film, der an den Stellen, an denen sich die blaue Leinwand befand, klar war, und überall sonst undurchsichtig. Dies wird als Female-Matte bezeichnet, ähnlich wie eine Alpha-Matte beim digitalen Keying. Das Kopieren dieses Films auf ein anderes kontrastreiches Negativ ergab die entgegengesetzte Male-Matte. Das Hintergrundnegativ wurde dann mit der weiblichen Matte verpackt und auf einen letzten Filmstreifen belichtet, dann wurde das Kameranegativ mit der männlichen Matte verpackt und doppelt auf denselben Film gedruckt. Die Kombination dieser beiden Bilder ergibt den endgültigen Effekt.

Du hast es vermieden wie die Pest, denn es war aufwändig, teuer, fehleranfällig und sah nicht so super aus.

Zu 35mm-Zeiten (und vor allem... zu SW-Film-Zeiten, denn da geht Farbauszug halt garnicht.. prinzipbedingt) hat man solche Fälle oft mit Rück- oder Frontprojektion oder mit Spiegelsystemen gelöst. Es gibt hierzu einige sehr aufschlussreiche Doku zu den Effekten welche in verschiedenen Kultfilmen der Zeit eingesetzt wurden.

Blue/Greenscreen.. ging im Prinzip. Manuell mit viel, viel Aufwand.

Nennen wir hier mal "Motiv" --> Die Person vor dem Bluescreen.

"Hintergrund" --> das Filmmaterial in welches die Person einkopiert werden soll.

Man erstelle Aufnahmen von beidem.

Das Aufnahmematerial des Motiv vor Bluescreen, so es nicht eh schon als Dreifarbauszug vorlag (Technicolor) in die 3 Farben splitten (Kopie durch entsprechende Filter bzw. entsprechend sensibilisiertem Filmmaterial).

Dann aus dem gewünschten Farbauszug - nehmen wir hier mal "Blau", zwei Masken (Film in dem es nur komplett Schwarz und komplett Transparent gibt) erstellen:

Eine ist quasi direkt dieser Auszug als Maske (alles was Blau war ist komplett lichtundurchlässig, Motiv ist komplett transparent) und ein negatives Gegenstück (alles was blau war ist transparent, das "Motiv" ist komplett schwarz).

Dann eine Filmkopie aus Hintergrund + Negativmaske --> Film mit Hintergrund bei dem alles "ausgestempelt" ist, was vor dem Bluescreen war.

Darauf eine Kopie der Bluescreen-Aufnahmen mit der Maske aus dem Blau-Auszug (damit man den Hintergrund nicht nochmal belichtet) um das Motiv in die Stellen einzubelichten, die durch die Negativmaske im Hintergrund quasi ausgestempelt wurden.

Das alles auf hunderten bis tausenden (24 Bilder / Sekunde) briefmarkengrossen Filmstücken, auf hundertstel Millimeter genau damits keine Ränder gibt.