Bleibt mir nur die Möglichkeit meinen Sohn rauszuwerfen?
Wir haben einen 15jährigen fast 16 Sohn. Er hat AdHS und eine hyperkinetische Störung des Sozialverhaltens. Wir sind schon lange mit ihm in Behandlung, haben alle Möglichkeiten genutzt um mit ihm gemeinsam eine bessere Strategie des Zusammenlebens zu finden. Von Therapien, Erziehungsberatung, Reha und jetzt aktuell eine Tagesklinik ist alles gelaufen.
Seine Therapeutin, sein Psychologin und wir sind der Meinung, dass eine therapeutische Wohngruppe für ihn den besten Nutzen bringen würde. Hintergrund ist der, dass er er uns gegenüber hochaggressiv ist. Er beschimpft uns schon morgens wenn er aufsteht bis Nachts wenn er schläft. Wir reden hier nicht von blöder Kuh, sondern von echten verbalen Attacken. Auch droht er uns körperliche Gewalt an, bis auf Schubsen passierte bis her nicht. Er ist 2 m groß! Eine Zwangseinweisung in eine Klinik würde vermutlich beim Familiengericht scheitern.
Ein Telefonat mit dem Jugendamt hat ergeben, dass er nur freiwillig in so eine Gruppe kann. Sollte er sich weigern können sie nix tun. Im Notfall sollen wir ihn vor die Tür setzten. Er ist aber noch minderjährig? Machen wir uns da nicht strafbar?
3 Antworten
Der Tipp des Jugendamtes - vor die Türe setzen - taugt nichts, denn ihr seid unterhaltspflichtig und für seine Fürsorge verantwortlich.
Ich würde tatsächlich den Weg über ein Familiengericht gehen und sehen, ob sich ein Familienrichter wirklich gegen Klinik ausspricht. Bei Drohung und Lebensgefahr sich oder anderen Menschen gegenüber ist die Polizei zu rufen und eine (vorläufige) Zwangseinweisung erfolgt.
ja, da kann ich Dich voll verstehen. Ich befürchte, den langen Weg werdet ihr gehen müssen. Durch die Psychologin (ggf. auch eines Sozialarbeiters der Diakonie, oder der Caritas) könntet ihr Tipps bekommen, wie die Mühsal gemildert werden kann, wie es für alle erträglicher werden könnte.
Hinweis aus vergleichbaren mir bekannten Situationen:
Auf gar keinen Fall rauswerfen - aber es ist auch kein Rauswurf, wenn ihr gemeinsam mit Betreuern - und diese, sofern er kooperativ ist, auch mit dem Sohn - einen geeigneten Heimplatz findet. Dieser ist für ihn in erster Linie "neutrales Terrain" - und man kann sich dort professionell seiner Verhaltensweisen annehmen.
Es zeigt Größe und Verständnis, seine Grenzen zu sehen und im Sinne des Sohnes eine Lösung zu entwickeln. Das heißt nicht, ihm nach dem Mund zu reden.
Durchsetzen könnt ihr das allemal, solange er noch nicht 18 ist. Danach wird es ungleich schwieriger - und da geht es meist ohne amtliche Betreuung keinen Millimeter mehr voran. Nutzt diese Zeit bis dahin, eurem Sohn im Sinne aller eine gute Richtung geben zu lassen, die er einschlagen kann - und auch will.
Alles Gute!
Sauber dokumentieren und vielleicht mal aufnehmen. Bei körperlicher Gewalt die Polizei rufen. Die wird ihn dann vermutlich in eine Psychiatrie bringen und durch einen Amtsarzt begutachten lassen.
Uns geht es nicht um Unterhalt, wir sind einfach nur noch mental am Ende. Bis sich die Situation sich so zuspitzt, dass man die Polizei ruft, passiert schon vorab eine Menge. Natürlich machen wir uns Sorgen um ihn und wir lieben ihn, aber wir fühlen uns schlichtweg überfordert und erschöpft. Da er ein Thema mit Alkohol hat und in manchen Sachen auch noch unreif ist, sehen wir das mit dem Rausschmeißen natürlich auch kritisch, aber wir fühlen uns ehrlich gesagt ziemlich alleingelassen. Jeder der einen psychisch kranken Angehörigen hat, weiß wie lang so ein Weg sein kann.