Biologie Klausur Evolution Stammbäume?

3 Antworten

Zum einen sind molekulargenetische Daten nur bei Lebewesen verfügbar, die heute noch leben oder erst vor vergleichsweise kurzer Zeit ausgestorben sind. Antike DNA (so genannte aDNA) zu isolieren, ist heute zwar möglich und wird auch angewendet. Doch damit lassen sich immer noch nur Tierarten ins System einordnen, die vor vergleichsweise kurzer Zeit ausgestorben sind. Falls dich dieses Thema interessiert, die Arbeitsgruppe um Prof. Hofreiter an der Uni Potsdam beschäftigt sich mit der Methode, aDNA zu gewinnen und hat beispielsweise bei ausgestorbenen Riesenschildkröten und Macrauchenia schon Erfolge erzielen können. Trotzdem ist nach einer gewissen Zeit einfach kein brauchbares Material mehr vorhanden. Aus diesem Grund wird es auch nie möglich sein, einen (Nichtvogel)Dinosaurier zu klonen - nach so viel Zeit ist schlichtweg kein genetisches Material mehr da, welches man analysieren könnte. Was also bleibt, sind die Fossilien, mit denen man Stammbäume erstellen kann.

Der Kerngedanke der Sequenzvergleiche und der molekularen Uhr ist, dass sich natürlicherweise durch Mutationen im Lauf der Zeit Sequenzunterschiede anhäufen - und zwar umso mehr Unterschiede, je länger die Trennung zweier Evolutionslinien zurückliegt. Doch es ist weitaus komplizierter als bloß die Anzahl der Unterschiede zu zählen. So haben nicht alle Gene beispielsweise die gleiche Veränderungsgeschwindigkeit. Hochkonservierte Gene weisen selbst über große Zeiträume hinweg nur wenige Unterschiede auf, während sich in nichtcodierenden DNA-Bereichen innerhalb kurzer Zeit sehr viele Mutationen ansammeln können. Zudem können Homoplasien (z.B. Parallelismen oder Rückmutationen) die Genauigkeit der molekularen Daten beeinflussen.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Biologiestudium, Universität Leipzig

Schau mal bei Wikipedia unter "Molekulare Uhr" , und im Artikel über Schimpansen gibt es einen Absatz über molekularbiologische Vergleiche, die die Ungenauigkeit, bzw. Unzuverlässigkeit molekularbiologischer Datierungsmethoden offenbart.

Im Übrigen muß ich dir mein Kompliment aussprechen über deine "Schusseligkeit": Bis zum Tag vorher nichts zu wissen über ein Thema, was mit Sicherheit im Unterricht behandelt wurde und nun entscheidend für die Klausur und damit eine wichtige Note und vielleicht deine weitere Zukunft sein kann. Glückwunsch !

Aber vielleicht helfen dir meine Hinweise etwas. Viel Glück !

Molekularbiologische Methoden funktionieren nur bei lebenden Arten.