Bioethik?

2 Antworten

Was sind ethische Probleme und Ansichtsweisen wenn es um das Thema postmortale Organspende geht?

Ich finde es unethisch, Organe nicht zu spenden, die nach meinem Ableben anderen Menschen das Leben oder die Gesundheit retten können.

Alex

POSTMORTALE ORGANSPENDE

Organspender sind lebende, schwer verletzte Menschen, deren Gehirn irreversibel so stark geschädigt ist, dass sie nie wieder ein bewusstes Leben haben werden.

Die Medizin hat den Begriff "hirntot" eingeführt, damit dieser Zustand irgendwie das Prädikat "tot" erhalten kann, obwohl der Körper und seine Organe noch leben. In Wirklichkeit ist der Mensch mitten im Sterbeprozess, meistens nur noch durch Maschinen und modernste Medizintechnik künstlich am Leben gehalten.

Die Definition von Hirntod ist daher umstritten und schlichtweg willkürlich. Wir reden hier also von einer formalen Definition und nicht von naturwissenschaftlichen Fakten. Der Hirntod ist nur ein Schritt des Sterbeprozesses.

ETHISCHE PROBLEME

  • Darf man den Sterbeprozess durch Organspende beschleunigen?
  • Steht die Würde des Menschen einer Ausweidung während des Sterbeprozesses entgegen?
  • Haben alle potentiellen Empfänger das gleiche Recht? Wie sollten sie priorisiert werden?
  • Wenn es eine freiwillige Spende ist, warum darf man dann die Spende nicht einschränken bezüglich Alter oder Unbescholtenheit der Empfänger? Wiese wird die Verfügungsgewalt über die eigenen Organe eingeschränkt?
  • Organspende ist zudem für die Angehörigen sehr oft eine große Belastung. Der Angehörige wird noch künstlich am Leben gehalten und wirkt keineswegs tot. Da fällt der Abschied und das innere Abschließen oftmals schwer, denn es fehlt die Offensichtlichkeit des Todes, des finalen Endes. Auch die Freigabe zum Ausweiden ist für viele eine enorme emotionale Belastung, die in diesem Moment des Schocks und der Trauer das Fassen und Verarbeiten dieser schrecklichen Wendung erschwert.