*Bewertung* eines Kindergartens für einen 4-jährigen fragwürdig oder überzogen?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Wie jemand seine Kinder erzieht ist jeden selbst überlassen so lange nicht Rechtswidriges vor allem nichts Kinderrechtswidriges begonnen wird.

Als betroffene Personen ist es klar dass man sich angegriffen fühlt und erst mal nach Fehlern der anderen sucht, doch das Fachpersonal der Kita ist ja nicht irgendwer daher gelaufenes sondern ausgebildet/geschultes Personal (natürlich können auch Fachkräfte Fehler machen) die werden das ja schon wissen.

Würde jetzt gerne fachlicher auf die Frage drauf eingehen, aber da ich keine 100% ausgebildete erzieherische Fachkraft bin, sondern nur eine Ausbildung zum Sozialassistent absolviert habe, kann ich nicht genauer drauf eingehen.

Aber ob man jetzt als Kitapersonal zu Hilf durch dritte raten müsste weiß ich nicht.

Meine Tante war auch Erzieherin und hat sehr oft zu Hause davon erzählt. Da gab es auch oft Fälle, wo die Eltern sich echauffiert haben, weil man ihnen zu sowas geraten hat. Und oft hatte sie mit ihrer Einschätzung recht. Das erkennen die Eltern aber erst, wenn das Kind schon in den Brunnen gefallen ist. Heißt, wenn das Kind in die Schule geht und alles eskaliert. So oft kam sie und erzählte im Nachgang Kind xy dessen Eltern nicht hören wollten, hat jetzt diese oder jene Probleme. Erzieher treffen so eine Aussage nicht leichtfertig. Außerdem sind sie verpflichtet solche Empfehlungen auszusprechen. Man möchte damit helfen. Natürlich könnt ihr den Kindi wechseln und hoffen, dass er im Wald besser klar kommt. Zur Schule muss er aber später trotzdem und da kommt er nicht mit, wenn er nur Quatsch macht und andere belästigt. Ihr wollt ihm doch ne schöne Zukunft bereiten. Und die im Förderkindergarten geben ja auch nen Rat und können einschätzen ob das Kind echt andere Betreuung benötigt oder eben doch nicht.


DeernVomDienst 
Fragesteller
 20.03.2023, 15:20

Es echauffiert sich niemand. Wir machen uns Gedanken, was nun das Richtige ist für ihn. Meine Tochter macht sich jedenfalls Vorwürfe oder fühlt sich selbst kritisiert, den Jungen nicht gut erzogen zu haben. Noch fällt niemand in den Brunnen und es eskaliert auch nichts. Aber Danke trotzdem.

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In der Gruppe stänkert er manchmal oder macht etwas kaputt, was andere Kinder gebaut haben, wenn er nicht mitspielen *darf*. (Frust und Ablehnung)

selbst das ist nicht ganz normal. und wenn es doch mal passiert dann müsste man ihm erklären können, dass man sowas halt nicht tut. es würde ihn doch auch ärgern wenn er einen tollen Turm baut und dann kommt ein Kind und macht das mit Absicht kaputt.

Er beachtet gelegentlich nicht, worum die Erzieher ihn bitten oder reagiert nicht auf Fragen.

Wenn er aber das wie oben beschrieben andauernd ignoriert, dann ist das eben schon ein auffälliges Verhalten.
das erinnert mich an das Kind einer Freundin. Die hat sich lieber in die Hose gemacht bevor sie mit der Kindergartenbetreuuerin geredet hat , das sie Pipi muss. Und ich habe vor ihr mal IHREN Fruchtzwerg gefuttert. Sie hat gemeint ich füttere sie mit 5 jahren noch - ich war da anderer Meinung. habe ihr dann gesagt dass ich den selbst esse wenn sie den nicht alleine Essen mag. jedes andere Kind hätte da zum weinen angefangen wenn man das tut - sie nicht. KEINE REAKTION. hab dann den Fruchtzweg aufgegessen und sie hat keinen gehabt.
Wie du schon gesagt hat - auf Bitte dass sie das selber Essen soll hat sie nicht reagiert. Auf Hinweise was passiert wenn sie das nicht macht hat sie nicht reagiert und sogar wie ich die Konsquenz auch durchgeführt habe - keine Reaktion.
Bei ihr wurde dann eine Angststörung diagnostiziert. Seit nem Jahr ist sie in Therapie. Seit kurzem redet sie immerhin ab und zu mit mir. Sei es nur dass sie meine Fragen mit nicken oder Kopf schütteln beantwortet - es kommt aber immerhin eine Reaktion.

Die Erzieherin meinte, meine Tochter sollte sich mal nach heilerzieherischer Unterstützung bei der Krankenkasse erkundigen, die dann in den Kindergarten kommen soll (wie bitte ?)

wieso nicht? Wenn es nichts hilft dann schadet es auch nicht.

Er kann eigensinnig sein. Er kann alleine kreativ spielen und hat Fantasie.

ja nur wenn der Eigensinn so weit geht dass er nicht für die Betreuer händelbar ist, dann muss man was dagegen machen. und ein Kind wo man wie gegen ne Wand redet ist nicht normal. Das hat nichts mehr mit Eigensinn zu tun.

Für mich sind das einfach Entwicklungsphasen, die man fast das ganze Leben durchmacht.

Wenn es nur ein paar Wochen oder paar Monate ist, dann kann es eine Entwicklungsphase sein. Wenn es aber über 1-2 Jahre geht dann hat das nichts mehr mit einer Phase zu tun. Und lieber reagiert man früher als später- Stell dir vor er ist dann in der Schule, der Lehrer frägt was und er ignoriert ihn?

Durch diese ganze Corona Misere hat er erst spät Kontakt zu anderen Kindern gehabt, das kann mit eine Ursache sein. 

naja Corona ist nur ne lasche Ausrede sorry... Wie Corona angefangen hat war er in nem Alter, wo er eh noch kaum mit anderen Kindern gespielt hat. Später dann schon aber dann hätte die Mutter es machen sollen wie wir: Man läd halt 1 Mutter mitsamt Kind zum spielen ein - das durfte man so gut wie immer machen. Auch auf Spielplätzen hat man immer Kinder getroffen. Meine Tochter auch die letzten Jahre immer Kontakt zu anderen Kindern gehabt - statt großen Geburtstagsparty gab es halt nur einen Ausflug mit der besten Freundin. Man hat halt anders Kontakt gehabt.

Ich denke, es wäre besser, den Kindergarten zu wechseln, aber das ist natürlich nicht so einfach. Ihn zuhause zu lassen finde ich nicht richtig.

wenn die Mutter das möchte kann sie ja schauen ob sie eine anderen Platz bekommt - je nach Region kann man aber kaum Ansprüche stellen. ich war froh dass ich überhaupt einen Platz bekommen habe. Mein Kindergarten hatte nicht mal einen Garten - die sind zum spielen auf öffentliche Spielplätze gegangen


DeernVomDienst 
Fragesteller
 20.03.2023, 09:56

Ich suche nicht nach Ausreden, sondern eher nach Ursachen. Und *normal* kenne ich nicht. Was ist schon normal? Fangen wir doch mal an, was an uns selber alles nicht *normal* ist. 😃

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Schwer, sich von außen eine Meinung zu bilden. Aber: Defizite (so sie denn vorliegen) haben selten ausschließlich etwas mit der Erziehung zu tun. Da muss sich niemand Vorwürfe machen. Die muss man sich aber dann machen, wenn sich später herausstellt, dass die Einschätzung des Kita-Personals richtig war, man sie aber ignoriert hat.

Vielleicht braucht es auch "nur" einen kleinen Richtungswechsel oder so etwas in der Richtung.

Gleich die Einrichtung wechseln, weil einem die Meinung des Fachpersonals nicht gefällt, halte ich für den falschen Weg.

10 Kinder sind eine SEHR kleine Einheit und lässt auf einen guten Betreuungsschlüssel schließen (ich nehme an, zwei ErzieherInnen?). Und somit eigentlich auch darauf, dass die ErzieherInnen einen guten Bezug zu den einzelnen Kindern aufbauen und sie daher entsprechend einschätzen können.

Davon abgesehen empfinde ich persönlich den Montessori-Ansatz in Kitas super, aber nicht als reine Form. Eine gesunde Mischung aus freier Entfaltung und gelenkter Förderung war für unsere Kinder ein super Weg. Vielleicht ist also die Ausrichtung der Kita tatsächlich nicht ganz das Richtige für den Enkel.

Wie gesagt - schwierig einzuschätzen von außen. Daher nur ein paar Denkansätze von mir.

Alles Gute!


DeernVomDienst 
Fragesteller
 20.03.2023, 08:51

Es ist ein 1-Raum-Kindergarten. Und wenn es heißt, in einem Naturkindergarten wäre sein Verhalten anders oder weniger auffällig ? Das macht mich halt stutzig. Ich meine auch, da ist immer nur eine Erzieherin zur Zeit. Meine Tochter meinte, die hätten wohl gerne eine zusätzliche Kraft auf Kosten IHRER Krankenkasse...

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Allyluna  20.03.2023, 09:01
@DeernVomDienst

Auch das wäre durchaus denkbar. Aber das lässt sich hier durch Dritte nicht einschätzen.

Vielleicht möchten sie den kleinen "Störenfried" auch schlichtweg einfach loswerden, weil sie den Betreuungsaufwand nicht stemmen und ihm so nicht gerecht werden können.

Die Aussage, in einem Waldkindergarten würde er nicht weiter auffallen, halte ich allerdings auf mehreren Ebenen für ziemlich fragwürdig. Das bedeutet ja entweder, dass die dortigen Kinder dort alle "so" wären oder dass ein Kind wie euer Enkel einfach nicht zu den anderen 9 vorhandenen Kindern passt, die ErzieherInnen es also nicht schaffen, ihn zu integrieren und nun einen einfachen Weg suchen.

Oder eben, dass tatsächlich ein Verhalten vorliegt, dass einer besonderen Betreuung bedarf.

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DeernVomDienst 
Fragesteller
 20.03.2023, 09:13
@Allyluna

Bei seiner 1-jährigen Schwester sagte der Kinderarzt, sie wäre schnell unzufrieden. Da könnte ich ausflippen. Sie ist 1. Wie muss denn eine einjährige sein bitteschön? Ich finde diese *Bewertungen* einfach übertrieben. Es können doch nicht alle Kinder / Menschen gleich sein...ist das das Ziel?

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Allyluna  20.03.2023, 09:23
@DeernVomDienst

GERADE in einer Kita, die sich Montessori auf die Fahne schreibt, ja eben nicht.

Aber ansonsten, ja, damit sie in unser "System" passen, müssen Kinder bestimmte Fähigkeiten recht früh "liefern". Das würde ich zwar nicht mit "alle gleich" bezeichnen, aber sie sollen doch recht weitreichende gleiche Grundlagen mitbringen. Das kann man nun finden wie man will, es ändert aber erstmal nichts.

Wenn beim KIA schon auffällt, dass eine Einjährige schnell unzufrieden ist - was soll man denn da tun? Hat er wenigstens Tipps und Hinweise gegeben, worauf man achten könnte, oder war das eben nur etwas, das ihm aufgefallen ist?

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DeernVomDienst 
Fragesteller
 20.03.2023, 09:33
@Allyluna

Das war wohl eher eine Bemerkung mit dem *zwinkernden Auge* weil sie gequakt hat....aber trotzdem...mich nervt sowas...kann gar nicht mal genauer sagen warum

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Allyluna  20.03.2023, 09:46
@DeernVomDienst

O.k. - das ist auf persönlicher Ebene völlig verständlich, es geht schließlich um die eigenen Kinder/Enkel. Wenn sich da aber keine (weitere) Baustelle auftut, ist das doch schon mal gut. Und was einen stört, klärt man am besten bilateral spätestens beim nächsten Besuch.

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DeernVomDienst 
Fragesteller
 20.03.2023, 10:06
@Allyluna

geht mir dann doch mehr um das Bewerten eines Verhaltens...vielleicht bin ich da (als psychiatrisch erkrankter Mensch, bipolare Störung) generell empfindlicher. Lasst die Kinder/ Menschen doch sein wie sie sind, so lange sie nicht unter ihrem eigenen Verhalten leiden. Aber das führt jetzt zu weit und weicht vom Thema ab. Oder doch nicht?

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Allyluna  20.03.2023, 10:40
@DeernVomDienst

Naja, es hängt ja schon zusammen - die Frage ist eher: Soll man sich dagegen wehren und was bringt es?

Aber davon ab: Jeder Mensch bewertet andere Menschen, immer, permanent, dauerhaft. Das liegt in der Natur der Sache. Davon kann man niemals frei werden. Einzig, wie man damit umgeht oder es anderen vermittelt (oder auch für sich behält), das kann man steuern (lernen).

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Er schaut sich dieses Verhalten wohl bei seiner Mutter ab. So ein Verhalten empfinde ich auch nicht als normal. Das Personal der Kita hat mit vielen Kindern zu tun und die werden es schon wissen. Aber gleiche eine Drittperson hinein zu beziehen finde ich übertrieben.