Beurteilung zu Hans Vorländer?

1 Antwort

Vorländer schreibt richtigerweise, ich zitiere:

"Die Demokratie ist die einzige Herrschaftsform, die es den Bürgerinnen und Bürgern erlaubt, Regierende zu sanktionieren, ohne das politische System selbst beseitigen zu müssen. Politische Führung kann ausgewechselt werden, weil es in der Demokratie nur Herrschaft auf Zeit gibt. Die Opposition von heute kann morgen schon Regierung sein, aus einer Minderheit kann eine Mehrheit werden. Transparenz ermöglicht Kontrolle und schützt vor Machtmissbrauch. Konflikte können bewältigt werden, ohne dass die Kontrahenten zu Mitteln der Gewalt greifen müssen. Und vor allem: Nur der Wille der Bürgerinnen und Bürger, artikuliert in Wahlen und Abstimmungen, begründet und legitimiert die Herstellung kollektiv verbindlicher Entscheidungen. Nur die Demokratie bietet den Menschen die Chance, sich umfassend an Willensbildung und Entscheidungsfindung zu beteiligen, ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen, und das in vielen Weisen: vom Engagement in Parteien über Bürgerinitiativen bis zu Protestaktionen. Denn schon die alten Griechen wussten es, als sie die Demokratie erfanden: Die Politik ist vor allem die Sache der Bürgerschaft." (Hans Vorländer " Demokratie – in der Krise und doch die beste Herrschaftsform?, in: izbp, Nr.332, 1/2017, S.81)

Dazu sollte aber die Demokratie sich weitgehend frei machen von einem uneingeschränkten Lobbyismus, Populismus und Nationalismus, ebenso wie alle Formen des Extremismus und Chauvinismus.


agKej01 
Fragesteller
 11.11.2019, 18:40

danke!

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agKej01 
Fragesteller
 11.11.2019, 18:42

Aber die Demokratie ist doch von denen frei... Oder was meinst du damit genau?

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saudage  11.11.2019, 18:43
@agKej01

Demokratie baut ja auf den gesellschaftlichen Zuständen auf und diese sind nie frei von ...ismen.

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agKej01 
Fragesteller
 11.11.2019, 18:44
@saudage

Ach so.. okay danke für deine Antwort!

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Spielwiesen  11.11.2019, 21:51

Insofern aber, als Demokratie sich auf gesellschaftliche Zustände gründet, die sich nun gerade NICHT befreien können von -ismen - was eine notwendige Voraussetzung fürs Funktionieren wäre - bleibt sie so nicht ein theoretisches Konstrukt, eine Art Sandkastenspiel, das die hinreichenden Bedingungen nicht erfüllt ?
Kommt deshalb Demokratie -mal rein hypothetisch- nicht einem Denkfehler gleich, der in der Realität nicht funktionieren kann?

Auch, wenn sie als die beste aller Staatsformen gilt? (s.a hier)

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saudage  12.11.2019, 08:33
@Spielwiesen

Im Gunde ist jede "Staatsform" ein zivilisatorisches Konstrukt das über Konsenskonventionen (oder Repressionen) die Schwächen der menschlichen Spezies versucht muss auszugleichen.

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Spielwiesen  12.11.2019, 09:55
@saudage

Ja stimmt - na warten wir mal aufs 'oder': diese Konsequenz ergäbe sich dann ja wohl zwangsläufig . Grüße!

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