Beste Brennweite für diese Art von Bildern?
(Vollformat)
4 Antworten
Diese Art von Bildern nennt man Straßen- oder Reportagefotografie.
Am Kleinbildformat (36mm - bei Digitalkameras meist Vollformat genannt) kommst du in aller Regel mit einer einzigen Brennweite aus (35mm und möglichst lichtstarke Offenblende von f1,8 oder lichtstärker).
Wenn du damit trotzdem etwas variabler aufgestellt sein möchtest, ist der Brennweitenbereich zwischen 24mm und 70mm empfehlenswert. Mit dem deckst du eigentlich das ganze Spektrum der Streetphotography (einschließlich Portraits) gut ab. Als Zoom 24-70mm kenne ich aber keines, das lichtstärker als f2,8 ist (was am Vollformat nicht unbedingt ein großer Nachteil ist).
Kleinbild (oder Vollformat) ist aber wirklich eher für Profis, da zum einen die Kameras selbst deutlich vierstellige Preise aufrufen und die Objektive mit den eher geringeren Brennweiten aber guter Lichtstärke ebenso in einer ganz anderen Preislage spielen. Abgesehen von den Originalobjektiven der verschiedenen Kameraanbieter (Vollformat) im Bereich 24-70mm gibt es auch einige sehr gute Gläser von Fremdanbietern, die deutlich günstiger aber oft nicht viel schlechter oder gar besser sind als die der großen drei (Canon, Nikon, Sony).
Kommen wir also zur nächstkleineren Kategorie - dem APS-C-Format:
Hier sind die Brennweitenangaben der Objektive genau wie auch bei Vollformatobjektiven 1:1 zu vergleichen. Der Bildausschnitt auf dem Sensor wird jedoch kleiner. Hier mal ein Größenvergleich, was bei gleicher Brennweite auf dem Sensor ankommt:
Bildquelle: Vergleich von Vollformat und Crop-Sensoren - Tinos Fotoblog (tinos-fotoblog.de)
Du siehst also, dass, bei gleicher Brennweite und verglichen mit dem Kleinbildformat, deutlich weniger des aufgefangenen Lichts letztendlich auf dem Sensor landet und auch abgebildet wird.
Mit anderen Worten, eine 35mm-Brennweite kann an APS-C schon nicht mehr Ränder eines Motivs erfassen, die du an der Vollformatkamera noch drauf hättest.
Dann helfen dir zwei Möglichkeiten:
- Entweder den Abstand zum Motiv vergrößern - ist aber auf der Straße, in der Stadt, auf dem Markt oft im wahrsten Sinne des Wortes keine gangbare Alternative.
- Die Brennweite verringern. 35mm Kleinbild entsprechen etwa 23-24mm an APS-C (an Canon sogar noch etwas weniger). Zwar sind die Randverzerrungen bei kürzeren Brennweiten deutlich ausgeprägter, werden aber bestenfalls gar nicht sichtbar, da diese Verzerrungen gar nicht erst als Bild auf dem Sensor landen. Falls doch leichte (und störende) Verzerrungen erkennbar sind, lassen die sich normalerweise gut mit einem ordentlichen Bildbearbeitungsprogramm herausrechnen.
Meine Objektivempfehlung für APS-C ist daher das Sigma 18-35mm f1,8. Lichtstark, variabel und mit sehr guter Abbildungsleistung - allerdings auch ziemlich schwer. Ein vergleichbares Objektiv wirst du aber bei den großen Kameraherstellern nicht für Geld und gute Worte finden.
Ein Wort zum Schluss: die beste Kamera, das beste Objektiv für jede Situation ist die, welche du dabei hast. Du kannst mit gewissen Einschränkungen selbst mit einer Smartphoneknipse und winzigem Sensor richtig gute Bilder machen. Ein gutes Bild macht immer der Mensch hinter dem Sucher und nicht die Kamera!
Die traditionelle Puristen-Brennweite für Streetfotografie ist 35mm.
Es gibt noch einige Fotografen, die das etwas weitwinkligere 28 oder 24mm bevorzugen. Und dann gibt es noch eine kleinere, aber immer noch beachtliche Gruppe, die Verfechter des 50mm für eher voyeuristische Aufnahmen sind.
Als Anfänger sollte man aber zur Standardbrennweite greifen.
Sieht für mich aus, wie 35mm, DIE Reportagebrennweite. Fast alle bekannten Bilder aus dem Vietnam- und dem Koreakrieg wurden mit 35mm an Kleinbildkameras erstellt.
Ich würde für Streetphotography entweder die "normalbrennweite" 50mm nehmen oder kleine lichtstarke telebrennweite 70-90 mm
Angesichts deiner Signatur nutzt du MFT. Da halte ich 50mm oder gar 70-90mm schon für arg telelastig ;)