Bessere Camera Qualität, durch anderes Videoformat beim Streamen in OBS/Twitch?

1 Antwort

Prinzipiell sind i420, NV12 und YUV2 besser als MJPEG, da weitaus weniger stark komprimiert. Die Elgato Camlink nutzt USB 3.0 und kann daher die höhere Übertragungsrate liefern, die diese Formate benötigen. Billige Capturekarten, die über das langsamere USB 2.0 laufen, müssen stärker komprimieren, und nutzen daher MJPEG.

Aber: Bei dem von dir vorgesehenen Einsatzzweck sollte der diesbezügliche Unterschied nicht ins Gewicht fallen, zumindest nicht bei 1080p (4k würde ich aber nicht per MJPEG über USB 2.0 übertragen, das könnte eventuell ziemlich bescheiden aussehen, habe ich noch nie probiert).

Der Flaschenhals ist bei so einem Setup aber mehr die Bitrate des Streams, und nicht das Format in dem die Capturecard das Signal anliefert.

F4shback 
Fragesteller
 13.01.2022, 06:43

Danke für die Ausführliche Antwort.
Das stimmt, mehr als 1080p geht seitens Twitch sowieso nicht.

Meine Capturecard, hat tatsächlich auch USB 3.0.

Trotz alledem, würde ich keinen Sichtbaren Vorteil haben?

Ich habe nämlich das Gefühl, dass die Cameras von Kollegen, ebenfalls alles Alpha 6000 mit gleichem Objektiv, besser in der Dunkelheit arbeiten, als meine.

Sie haben ledeglich die andere Capturecard von Elgato.

Kleine Zwischenfrage:

ist ein stark komprimiertes Videobild, seitens Audioformat, nicht schlechter als ein weniger komprimiertes?

Bei Musik ist das jedenfalls so.

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daedag  13.01.2022, 11:38
@F4shback

Es würde bei 1080p bei dem von dir vorgesehen Einsatzszenario wohl keinen merklichen Unterschied geben, nein.

Ich habe selbst etliche billige, chinesische HDMI Capture-Sticks hier. Im direkten Vergleich mit einer hochwertigen, professionellen Capturecard, wie z.B. der Intensity Pro 4K, die völlig unkomprimiert arbeitet, kann man bei den billigen Modulen bei sehr genauem Hinsehen geringfügige JPEG-Kompressionsartefakte wahrnehmen, allerdings nicht in einem Ausmaß, dass das einem durchschnittlichen Hobbyanwender großartig auffallen sollte. Und da das Signal ausgangsseitig für das Streaming ohnehin um ein vielfaches stärker komprimiert wird, würde es keinen Unterschied machen, wenn das Eingangssignal geringfügig besser ist.

Wie gut eine Kamera bei Dunkelheit arbeitet, ist nicht dem verwendeten Codec geschuldet. Das muss andere Ursachen haben.

Und ja, natürlich ist ein stark komprimiertes Videobild qualitativ schlechter, als ein weniger stark komprimiertes, das ist ganz klar. Bei der Kompression werden - vereinfacht formuliert - Daten eingespart, indem "weniger wichtige" Bildinformationen weggelassen werden. Je stärker die Kompression ist, umso mehr Bildinformationen werden als "weniger wichtig" deklariert und weggelassen.

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