Beschreiben Sie warum man mit einen Kondensator kompensieren kann?

3 Antworten

Induktivitäten und Kapazitäten sind natürliche gegenspieler, denn sie wirken in eine entgegengesetzte Richtung. Vereinfacht gesagt: bei Induktivitäten kommt der Strom später und bei Kapazitäten kommt der Strom früher als die Spannung.

Eine Induktivität wirkt dabei dem wirkanteil der Schaltung um 90° verschoben im Netz. Die Kapazität ebenfalls allerdings in die entgegengesetzte Richtung als es bei der Induktivität der Fall ist.

Der Betrag der induktiven blindleistung bestimmt dann wie groß der phasenverschiebungswinkel zwischen Spannung und Strom wird und damit wie groß die scheinleistung wird. Steigt die Wirkleistung, so steigt automatisch auch die blindleistung und damit wird auch die scheinleistung größer.

Die Leistungs Anteile lassen sich als Vektoren darstellen und quadratisch addieren.

Dazu ist zu verstehen, dass die scheinleistung immer aus einem blind und einem Wirkleistungs und einen blindleistungs Anteil besteht. Das heißt die scheinleistung kann man in seinen Wirkleistungs Anteil und seinen scheinleistungs Anteil zerlegen.

Die blindleistung die man dann daraus erhält z.b. die verursacht durch eine Spule einer Induktivität, kann mit der blindleistung der Kapazität addiert werden (Vorzeichen beachten).

Da die blindleistung der Kapazität der blindleistung der Induktivität entgegenwirkt, erhält dieser entsprechend einen negativen Vorzeichen.

Das heißt die blindleistung der Kapazität kann von der blindleistung der Induktivität abgezogen werden.

So kann eine Induktivität durch eine Kapazität kompensiert werden. Dabei ist zu beachten, das nicht komplett aus kompensiert werden darf, da das System sonst zu schwingen beginnt.

es kann auch eine kapazitive blindleistung durch eine induktive kompensiert werden. In der Regel, wird es allerdings umgekehrt gemacht also blindleistung der Induktivität durch blindleistung der Kapazität.

treppensteiger  22.04.2020, 16:03

"Dabei ist zu beachten, das nicht komplett auskompensiert werden darf, da das System sonst zu schwingen beginnt."

Schau an, das wusste ich auch noch nicht.

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Elektro353  23.04.2020, 09:23
@treppensteiger

Ist aber so:) die Frequenz mit der das System dann anfängt zu schwingen ist dann die sogenannte resonanzfrequenz dadurch wird das System instabil. Die resonanzfrequenz ist dabei abhängig von der Induktivität und Kapazität.

Es ist in etwa dasselbe wie als wenn du ein Glas nimmst und mit dem nassen Finger am oberen Rand lang streichst. Das Glas beginnt damit zu schwingen und es gibt einen Ton von sich vielleicht kennst du das. Wenn du nun in der richtigen Frequenz mit dem Finger über den Rand streichst, kann auch hier das System instabil werden und das Glas zerbricht. Also es ist prinzipiell möglich.

Bei überkompensation der induktive blindleistung, kann es zu einer Belastung der kapazitive blindleistung führen. Kapazitive blindleistung ist oft verbunden mit überspannung (reihenschaltung von spannungsquellen) weshalb diese unbedingt zu vermeiden ist.

Man sagt so, dass die Kompensation bist cosinus Phi 0,9 bis 0,95 ausreicht.

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Was kompensieren?

Ein Kondensator ist ein Puffer, der sich sehr schnell Ladung aufnehmen oder abgeben kann. Ist wie bei einem Stausee: Wenn mal mehr Strom zufließt (weil z.B. Spannungsspitze) füllt sich der Kondensator, wenn weniger Strom zufließt als benötigt wird, leert er sich. Und es funktioniert halt auch bei Wechselstrom, dass der Verbraucher zu einem anderen Zeitpunkt Strom bekommt, als aus der Leitung Strom fließt. (z.B. im Nulldurchgang)

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Studium Elektrotechnik und Informationstechnik, Hobbybastler