Berichtsheft einreichen bei psychischer Erkrankung?
Guten Tag,
befinde mich aktuell im 1. Lehrjahr einer Ausbildung und hatte zum Ende des Jahres 2019 einen Nervenzusammenbruch, aufgrund von Vorgeschichten in meiner schulischen Laufbahn und zu großem Druck durch Arbeit und Schule. Mein Hausarzt hat mich bis zum Erstgespräch ,mit meinem zukünftigen Psychologen, ausm Verkehr gezogen. Ich war bei der Arbeit immer aufmerksam und höflich, habe jegliche Tätigkeiten mit äußerster Sorgfalt erledigt und darf nun trotzdem feststellen, dass meine Chefin mich nicht mehr im Betrieb haben will. Mir geht's aktuell miserabel, mir gehen 100000 Sachen gleichzeitig durch den Kopf und einen Platz für "Arbeit" gibt es da momentan einfach nicht. Alleine schon der Gedanke daran raubt mir den letzten kleinen Rest an Kraft. Meine Chefin bombardiert mich nun auch noch mit Abmahnungen für völlig irrsinnige Dinge, was mich nurnoch mehr fertig macht. Vor meinem Urlaub über Weihnachten hatte sie nach dem Berichtsheft gefragt. Dieses wollte ich wegen fehlenden Einträgen für 1 Monat nach meinem Urlaub einreichen bzw nach Weihnachten vervollständigen. Da ich seit Anfang des Jahres nicht mal mehr in der Lage bin irgendwas zutun und mein Körper sich weiter wehrt, konnte ich dies nicht erfüllen. Nun kam eine Abmahnung wegen meinem Berichtsheft. Dass ich es bis zum xy.1.2020 vorzulegen habe. Ein unvollständiges Berichtsheft heißt die nächste Abmahnung und darauf folgend die Kündigung. Warum kann keiner verstehen, dass ich momentan nicht mehr kann? Warum muss man mir noch das letzte Fünkchen leben entziehen? Das Ganze macht mich momentan kaputter als ich eh schon bin. Darf meine Chefin trotz langfristiger Krankheit und dazugehöriger AU so einen Druck auf mich ausüben und die Abgabe fordern? Ich bin einfach am Ende und nicht in der Lage Ihren Forderungen nachzugehen. Erbitte eine schnelle Antwort. Liebe Grüße, LK877 || Tut mir leid, dass es ein Roman geworden ist. Das wars leider schon wieder mit der Energie für diesen Tag.
P.
5 Antworten
Du bist krankgeschrieben, da kann sie normalerweise gar nichts verlangen für diese Zeit. Ich würde das an deiner Stelle mit dem Doktor besprechen, wie man da am besten weiter vorgeht.
Sie macht das was sie machen muss um dich ordnungsgemäßig sobald als möglich küdigen zu können. Lehrlinge wird man eben nicht einfach so mal wieder los wenn sie einem nicht passen. Aber momentan kostest du eben einfach Geld und bringst außer Sorgen nichts mehr ein. Das kann sich nicht jeder Betrieb mal einfach so wirklich leisten.
Bitte sprich mit deiner Chefin und erkär ihr ruhig und offen wie es um dich steht. Mit Vermeidungstaktik hilfst du weder ihr noch dir selbst.
Und dann gehst du bitte zu allen Terminen bei deinen Ärtzen und Therapeuten und hörst denen auch wirklich aufmerksam zu und bist dort auch offen was deine Situation angeht. Nur so kann man dir auch helfen.
Ich verstehe schon, dass es dir scheiße geht.
Aber ich verstehe auch, warum dich die Chefin nicht behalten will. Sie muss weit mehr für dich bezahlen als das, was auf deinem Konto landet. Und dazu noch höchstwahrscheinlich Überstunden für die Kollegen die jetzt für dich einspringen müssen.
Und genau deshalb habe ich dir auch geraten das Gespräch mit ihr zu suchen.
Hallo,
zuerst möchte ich dir sagen, dass du nicht kündbar während deines Krankenstandes bist insofern du dich nicht mehr in der Probezeit befindest. Auch steht in deinem Ausbildungsvertrag vielerlei nützliches zum Thema Rechte und Pflichten eines Azubis- auch das Thema des führen eines Berichtsheftes.
Ich finde du solltest deinen AG anrufen und erklären wo dein Berichtsheft am Arbeitsplatz liegt mit der Info, dass es zwischen Urlaub und Krankheit noch nicht gepflegt ist. So kann deine Chefin sehen dass du es wenigstens überhaupt pflegst!
Deine Annahme- dass du den Betrieb nichts kostest, ist sehr voreilig. Die Kosten sind weitaus höher als deine Abgaben vom Brutto Arbeitslohn.
Erfrage bitte die Gründe für deine schriftlichen Abmahnungen und nutze deine freie Zeit zur Selbstreflektion.
Generell solltest du für dich entscheiden ob du wirklich die Ausbildung abbrechen möchtest, aber einfacher wird dadurch nicht immer. Unterhalte dich über diesen Schritt mit deiner Familie und informiere dich auch über die konsequenzen.
Zuerst ist es aber wichtiger den AG nicht zu meiden und Kontaktversuche nicht zu ignorieren sondern die wichtigsten Informationen mitzuteilen (etwa wie: wo liegen die Unterlagen, welche Aufgaben hast du zuletzt betreut).
Ansonsten wünschen wir gute Genesung und maximale Erfolge.
Du mußt den Arbeitgeber verstehen.
Du bist momentan nur eine Last für ihn und bringt keinen Profit.
Das beste wäre, daß Du zunächst einmal wieder gesund wirst und dann einen Neuanfang wagst.
Gehe davon aus daß es im Geschäft nur noch schlimmer wird.
HastDu schon mal drüber nachgedacht , die Ausbildung vorerst auszusetzen?
Natürlich müsden Ausbildungsstandards gefordert werden, da hat die Chefin recht.
Du verpasst doch eh voll fen Anschluss, da wäre Pause,sich kurieren und dann Neustart besser
Eine Forderung für einen Aufhebungsvertrag wurde meiner Mutter am Telefon schon aufdränglich und energisch gegeben. Sie ist ebenso entsetzt von den Vorgehensweisen meines AG. Über einen Aufhebungsvertrag kann ich momentan nicht nachdenken. Zumal ich momentan sowieso nicht denken kann. Das die Ausbildung jetzt schon für die Katz ist, weiß ich leider. Habe jedoch laufende Kosten, die ich dann nicht mehr bezahlen könnte. Ach ich weiß doch selbst nicht mehr was ich machen soll. Es wird einfach immer mehr und hört nie auf.
Auf keinen Fall einen Aufhebungsvertrag unterschreiben. Wenn AG anruft, verlangen, das alles nur noch schriftlich mitgeteilt wird, dann auflegen und keine Gespräche mehr annehmen. Weder du noch deine Mutter muss sich sowas geben. Bist du noch in der Probezeit? Dann wirst du die Kündigung bekommen. Belaste dich damit nicht, auch wenn es schwerfällt. Diese Ausbildung ist eh gelaufen. Konzentriere dich auf die Zukunft und deine Genesung. Ist die Probezeit schon rum (was ich mal vermute, wenn der AG so mit einem Aufhebungsvertrag drängelt) dann hat der AG kaum eine Chance, dich als Azubi zu kündigen, da die Vorgaben hier viel höher sind. Lehn dich zurück, nimm das Krankengeld und ignoriere die Anrufe vom Chef. Alles nur schriftlich. Sobald es dir wieder besser geht, such dir was anderes und dann kannst du entspannt kündigen.
Ihr ist meine Lage bewusst. Und nen wirklichen finanziellen Verlust erleidet die Firma auch nicht, da ich knapp 30% weniger Vergütung als meine Klassenkameraden aufm Berufskolleg bekomme. Aber darum gehts nicht. Du scheinst meine Lage bzw meinen Gesundheitszustand, wie die meisten, nicht zu verstehen oder ernstzunehmen.