Bergsteigen?

3 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, im Ansatz sind das schon die richtigen Gedanken.

Man geht ja beim (selbständigen) Bergsteigen Schritt für Schritt vor. Klar, wenn man das abkürzen will, kann man auch Bergführer:innen beauftragen. Das ist völlig legitim und wird schon seit Anbeginn des Alpinismus so gemacht. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass sich das anders anfühlt als einen Berg selbständig zu besteigen.

Da sind wir auch schon bei der - aus meiner Sicht - Hauptschwierigkeit beim Bergsteigen: die Orientierung. Routen an echten Bergen gehen nicht geradeaus von Haken zu Haken sondern man muss oft sehr erfahren sein, um das Gelände abschätzen zu können. Hoch wie runterwärts, denn nicht selten muss man einen Berg auch wieder runterklettern.

Wer aus der Kletterhalle oder dem Sportklettergarten kommt, wird wohl irgendwann erste Versuche mit Mehrseillängentouren machen. Manchmal gibt es ja auch in Klettergärten eine "zweite Etage", in der man klettern kann, wenn man an der Kette des Baseclimbs Stand macht. Da fängt das dann an. Bei Plaisirrouten kann man tolle Sachen in moderaten Schwierigkeiten machen, während die Absicherung noch ähnlich gut wie im Klettergarten ist. Eingerichtete Abseilpisten erleichtern den Abstieg. Oder man geht einen anderen Weg runter als man hochgekommen ist.

Wenn man dann so richtig alpin unterwegs sein will, kommen so Sachen wie mobile Sicherungsmittel (Friends, Keile, ganz wichtig sind auch Köpfleschlingen) immer wichtiger. Aber auch die eigene Sicherheit. Denn an einer Tour, wo man hunderte von Höhenmetern in vergleichsweise leichter Kletterei (2. bis 3./4. UIAA Schwierigkeitsgrad) bewältigen muss, kann man nicht alle paar Meter einen Friend ins Gestein fummeln. Sonst wird man ja nie fertig. Es ist keine Seltenheit, dass man in solchen Gelände auch gar nicht mehr von Standplatz zu Standplatz sichert sondern am gekürzten und laufenden Seil klettert. Im alpinen Bergsteigen ist Zeitmanagenent ein wesentlicher Sicherheitsfaktor und macht die ganze Entscheidungsmatrix sehr komplex, schließlich zählt da neben der Geschwindigkeit beim Sichern auch das Gewicht mit rein: je mehr man Sicherungsmaterial mitnimmt, desto schwerer wird der Rucksack, desto langsamer ist man unterwegs. Da kommt man dann auch schnell an einen Punkt, die klassische Alpinkletterkurse nicht mehr lehren (obwohl man sich einen solchen durchaus mal antun kann, um in das Thema einzusteigen).

Zurück zum Matterhorn. Ich bin zwar konkret noch nicht auf diesem Berg gestanden, aber wie bei vergleichbar schwierigen Bergen würde ich die Hütte bereits angegurtet und angeseilt verlassen. Ich würde mit meiner Begleitung den "gemeinsamen Seiltransport" wählen, um rasch ein paar Meter Seil zur Hand zu haben, wenn das Gelände eine Seilsicherung erfordert. Für steilere Passagen hätte ich einen Satz Keile, ein paar Schlingen und mindestens zwei Eisschrauben, ggf. würde ich auch zwei, drei Felshaken mitnehmen und entsprechend einen Felshammer oder Pickel mit Hammerfunktion mitnehmen. Die Methode des gemeinsamen Seiltransports ist wegen der Mitreißgefahr jedoch sehr riskant und sollte nur gemacht werden, wenn man mit dem Seilpartner, der Seilpartnerin ein eingespieltes Team ist.

Woher ich das weiß:Hobby – aktiv in der DRK Bergwacht und viele Bergtouren

Du hast nur Erfahrung im Klettergarten. Damit bist Du aber noch nicht in der Lage, eine echte Klettertour alleine zu machen. Um Erfahrung zu gewinnen, schließt Du dich am besten einer Gruppe mit einem Bergführer an.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Huhn617 
Fragesteller
 07.10.2023, 18:41

Ich habe kein Interesse dort hoch zu gehen.
Es interessiert mich aber.

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Wenn du das Schwimmen als Trockenschwimmen (also ohne Wasser) gelernt hast, dann bist du noch lange kein erfahrener Streckenschwimmer.

Bergsteigen musst du langsam angehen.

wie wird man gesichert ? Das musst du selber machen, wenn überhaupt eine Sicherung da ist

Wandern ? Ja freilich. Du musst die Muskeln erst ausbilden. Da brauchst du keine Keile. Aber Friends solltest dir zulegen. Denn wer alleine eine schwere Tour geht kann wenigstens einen "Friend" brauchen.

Berg Heil.

Huhn617 
Fragesteller
 07.10.2023, 18:31

Nein. Ich will da nicht Hoch. Würde mich nur interessieren.

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Huhn617 
Fragesteller
 07.10.2023, 18:33

Und ich meine, das einer Klettert und sich mit Friends in die Wand hängt. Und der andere halt mit dem Tuber oder sonst was Sichert. Und dann irgendwann Standplatz bau, wo der andere mit dem Halbenmastwurf gesichert wird. Ist das richtig?

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