Benachteiligen die Familiengesetze in Deutschland die Männer?
Den Frauen wird nach einer Scheidung in fast allen Fällen das Sorgerecht erteilt und nachehelichen Unterhalt bzw. Kindesunterhalt wird auch so gut wie immer von Männern verlangt. Wieso ist das so?
6 Antworten
Es ist zweifellos so, dass Männer im Familienrecht tendenziell benachteiligt werden.
Gerade beim Unterhalt folgt das eher praktischen Überlegungen. Meist verdient er mehr als sie. Damit kommt er als Unterhaltszahler eher infrage.
Das entscheiden die Familiengerichte. Männer sind von gesetzeswegen nicht grundsätzlich benachteiligt.
Definitiv verdienen die Männer auch mehr als die Frauen.
Tendenziell ist das korrekt.
Nur, warum sollte man jemanden aufgrund seines Einkommens benachteiligen?
Wäre es besser, wenn derjenige, der weniger verdient, weil er das Kind betreut, an den anderen zahlt?
in fast allen Fällen das Sorgerecht erteilt
In fast allen Fällen liegt die Sorge auch nach der Scheidung bei beiden Elternteilen. Nur leben die Kinder nach der Scheidung überwiegend bei der Mutter, weil sich die meisten Väter kaum in der Lage sehen, einem Beruf nachzugehen und nebenher noch Kinder zu erziehen. Männer müssen deswegen dann in bar zahlen, weil die Frau ihren Unterhaltsanteil durch Unterkunft, haushaltsnahe Dienstleistungen und die Erziehung erbringt.
In den Fällen, in denen das Kid beim Vater lebt und dort aufgezogen wird, müssen auch die Exfrauen Unterhalt zahlen.
Das kann man so pauschal nicht sagen. Es gibt genug Väter, die ihre Kinder ernähren können und sie auch gerne sehen möchten, aber es leider nicht dürfen.
Das hat etwas mit dem Kindeswohl zu tun.
Also ist es deiner Meinung nach so, dass fast immer die Männer Schuld daran sind, wenn das Kindeswohl ihres Kindes gefährdet ist?
Ich schon. Nämlich eine unterschwellige Meinung.
Weil viele Männer sich nicht einschränken wollen. Sie können, im Zweifelsfall, weniger arbeiten wegen der Kinderbetreuung und haben deshalb weniger Geld zur Verfügung.
In der Realität ist es aber definitiv so.