Bemerkt man selber wenn man den Verstand verliert / verrückt wird?

10 Antworten

Es gibt dies und das. Aus eigenen Erfahrung weiß ich, dass es Menschen gibt, die sagen: Ja, ich weiß dass ich eine psychische beeinträchtigung habe. Ich habe mit dieser Person vor seiner Bejaung rational seine Symptome (in dem Fall: starke Aggressionen und sehr starke Gefühlsschwankungen) gereded. er hat es eingesehen, kam in behandlung und ist jetzt wieder voll auf der Höhe. Er hat zu mir gesagt, dass er darüber zuvor nie nachgedacht hätte über sein Verhalten.

Ich hoffe doch, dass man das merkt. Aber ich tendiere dann doch eher zur Annahme, dass man es nicht mitbekommt. Deine Familie und deine Freunde werden es allerdings sicherlich bemerken.. mach dir da mal keine Sorgen.

"Verstand verlieren" und "verrückt / verrücken" sind relativ.

Dazu müßte es eine verlässliche Definition geben bezüglich "Verstand" bzw. eines absolut gesunden Ausgangspunktes, von dem aus man - in Richtung "krank" verrücken könnte.

Das gibt es jedoch nicht. Jedenfalls nicht in der zivilisierten Gesellschaft. Denn von der wird gesagt, daß sie - bzw. die angebliche / vermeintliche "Normalität" - verrückt bzw. krank sei. Siehe dazu meinen TIPP "Kollektive Zivilisations-Neurose / Krankheit der Gesellschaft". Eines der wesentlichen Merkmale ist eine sehr große einseitige Überbetonung des Intellekts, des rationalen Denkens - zu Lasten der anderen geistigen Potenziale / Fähigkeiten des Menschen.

Unter diesen Voraussetzungen ist es durchaus denkbar, daß ein Mensch, der diese Einseitigkeit / Überbetonung verliert, zwar aus der Sicht seiner Mitmenschen oder der Psychiater "den Verstand verliert", aber aus evolutionärer Sicht sich in einem Prozess der Gesundung befindet.

Ähnliches würde für den Begriff "verrücken" gelten. Wer von einem kranken Zustand woanders hin verrückt, kann entweder noch kränker werden - ober aber gesünder.

Ich für meinen Teil habe mich ganz bewußt von einigen gesellschaftlich typisch normalen Denk- und Verhaltensweisen gelöst - um meine Heilung von der Kollektiven Zivilisations-Neurose zu ermöglichen bzw. zu fördern.

Ich bin überzeugt: Diese Störung ist auch unabhängig vom Kollektiv im Einzelfall jederzeit heilbar.

Sicher werden diese Menschen merken, dass mit ihnen etwas nicht stimmt.

Aber aus Angst verdrehen sie dann oft die Tatsachen, sehen sich als der einzige "Normale" in einer Welt von "Kranken".

Das ist ein Selbstschutz, um sich nicht mit der Realität auseinander setzen zu müssen und dieser wird mit allen Mitteln verteidigt.

Daher resultiert auch oft der Haß gegen Personen, in erster Linie gegen Ärzte, die diese Haltung hinterfragen und den wirklich Kranken auf den Boden der Tatsachen zurück bringen wollen.

Man bemerkt es in vielen Fällen durchaus selbst, wobei das Problem dann eher daran liegt, dass man es nicht wahrhaben will, nach Motto: "Ich doch nicht!"