Beliebte Kinderbücher aus den 60er-70er Jahren?

5 Antworten

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Ich würde sagen, die Serie über die Burgschule Schreckenstein, von Oliver Hassencamp dürfte genau das sein, was du suchst.

https://de.wikipedia.org/wiki/Burg_Schreckenstein

Band 1 erschien 1959 und wurde ein großer Bestseller. Insgesamt gibt es 27 Bände, bis 1988 (da verstarb der Autor leider unverschuldet bei einem Unfall, ein einschneidendes Erlebnis meiner Jugend).

Bis 1979 erschienen die ersten 14 Bände, die anderen 13 dann von 1980 bis 1988.

Die Serie wurde immer wieder neu aufgelegt, zuletzt im Jahr 2000. Und so 2014 rum wurden die ersten 3 Bände als Sammelband neu aufgelegt. In den 80ern gab es auch die ersten paar Bücher als Hörspiele. Und 2016 kam ein Film ins Kino (aber was ich bisher so gehört habe, schreckt mich eher ab - ich will mir meine Kindheitshelden nicht durch einen modernisierten, angepaßten Film versauen lassen).

Ich hab die ersten Bücher in den 80ern zur Kommunion (also mit etwa 10) bekommen, und sie haben mich sehr geprägt. Ich hab die immer vom ersten bis zum aktuellsten Band durchgelesen, bis jeweils der nächste rauskam - bis eben leider der tödliche Unfall war  :-(

Das letzte mal gelesen habe ich die Bücher übrigens vor etwa 2 Jahren, mit fast 40. Und ich liebe sie immer noch.

Aber ich würde durchaus sagen, daß die Serie sehr bekannt war/ist.

Ein kleines Detail am Rande: ich benutze heutzutage einen ebook-Reader. Zur Sicherheit des Displays benutze ich natürlich eine Hülle - im Internet fand ich eine Seite, die alte Bücher in ebook-Readerhüllen umwandelt. Eigentlich finde ich es ein Sakrileg, ein Buch zu zerstören, besonders eines der Schreckenstein-Bücher. Aber da ich es nicht selbst mache ... wenn ich jetzt mit meinem ebook-Reader unterwegs bin, sieht es aus, als würde ich immer Band 1 "Die Jungens von Burg Schreckenstein" mit mir herumtragen  :-)   Ich wurde sogar schon positiv darauf angesprochen ...

Sorry, wenn ich so viel schreibe, aber ich denke, man sieht deutlich, wie sehr mir diese Serie am Herzen liegt.

Saturnknight  31.03.2017, 02:39

ach so was ich noch erwähnen wollte:

es paßt nicht so ganz zum Zeitraum, aber: die TKKG Bücher sind auch sehr beliebt und weit verbreitet. Allerdings fing diese Serie erst 1979 an, also paßt nicht mehr wirklich zu deinem Zeitraum von den 60ern und 70ern.

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Meine Erinnerungen und Gedanken dazu:

'Trotzkopf' von Emmy von Rhoden mit den Fortsetzungen von anderen Autoren geschrieben

Charly und die Schokoladenfabrik (Willi Wonka) von Roald Dahl

von Johanna Spyri 'Gritlis Kinder' und noch einige andere. 'Heidi' beide Bücher, und zwar im Originaltext, nicht die japanische Verkitschung oder Comics davon. (ein Kulturverlust sonder gleichen)

Von Astrid Lindgren Die Bullerbü und Pippi Langstrumpf Reihen. Kalle Blomquist

Die Karl-May-Bände, wenn auch als Kitsch verschrien, wurden von manchen noch gelesen.  Lederstrumpf Reihe von James Fennimore Cooper ebenfalls

Es wurde gegen 1970 zu immer üblicher, Geschichten von Kassetten zu hören, statt sie zu lesen. 'TKKG' und ''Die Drei Fragezeichen' fallen mir da ein.

Das Angebot an Titeln auf Kassette war lange Zeit wahrhaftig nicht breit gefächert. Das führte dazu, dass auf Kassette vorhandenes überproportional populär wurde und mancher gute Klassiker nur dadurch in Vergessenheit geriet, dass man ihn nicht ebenfalls als Hörfassung bekam.

Erst mit Verbreitung des Walkman wurde die Titelauswahl unter den Hörkassetten dann breiter und tiefer. 

'Was ist Was' Reihe aus dem Tesloff-Verlag, ähnliches in anderen Verlagen unter den Sachbüchern. Derlei Informationsbücher zu Themen boomten um die Zeit ebenfalls. Das Credo war, man kann den Kindern nie genug beibringen. Onkel, Tante, Großeltern waren für den Gedanken besonders empfänglich. (zugleich war diese Welle Wegbereiter für die Yps-Hefte & Co)

Kinder können immer nur lesen, was ihnen auch zugänglich ist.

55 bis 65 war Babyboom. Wer in den 60er und 70er Jahre 12/13 war, ist ein paar Jahre vor dem Pillenknick geboren. Es gab also weniger Einzelkinder in der Generation.

Interessant ist in dem Zusammenhang vielleicht, dass in einem Haushalt vorhandene Kinder- und Jugendbücher nacheinander von allen Geschwistern gelesen werden können. Mehr Kinder in der Familie bedeutete aber auch, weniger Geld für Bücher.

So hat vielleicht manches Kind aber ein Buch gelesen, das es sonst gar nicht angefasst hätte. Andererseits: wenn ein Buch nicht für alle drei Kids taugte, wurde es vielleicht von den Eltern gar nicht finanziert.

Öffentliche Leihbüchereien waren bis 85 noch reichlich mit Geldern gesegnet. Die heutigen Etatkürzungen waren noch ganz unbekannt. Da war man sehr engagiert, gute Kinder- und Jugendliteratur vorzuhalten.

Aber ob irgend welche Lektüre wirklich prägend war? Muss man jeden Band von Hanni und Nanni verschlungen haben, die doch nur Einheitsbrei nach simplem Häkelmuster sind. Ist jedes Buch, um das ein Hype entsteht, auch wirklich qualitativ gut und lesenswert? Unendliche Geschichte ja, Jim Knopf und Lukas... meiner Meinung nach nicht.

Saturnknight  01.04.2017, 13:34

ich weiß ja nicht, aber ich würde sagen, deine Antwort geht teilweise an dem Thema der Frage vorbei.

Die Bücher von Autoren wie Karl May, Johanna Spyri oder Emmy von Rhoden sind ja alle schon viel älter. Und so wie ich die Frage verstehe, geht es ja um Bücher die in den 60ern und 70ern erschienen sind.

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Bethmannchen  01.04.2017, 18:06
@Saturnknight

Wenn die aufgeführten Bücher auch älter sind, sie waren zu der Zeit ebenfalls vorhanden und wurden gelesen.

In der Frage hier geht doch um Bücher, die in dem Zeitraum gelesen wurden, nicht darum, welche dann erschienen sind.

Dann musst du auch jedes Buch von Enid Blyton hier disqualifizieren. Die Autorin schrieb seit 1922 und hat sich 1961 zur Ruhe gesetzt, als bei ihr Alzheimer Auftrat. Aber was sie geschrieben hat wird immer noch verkauft und gelesen.

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In den 70ern alles von Enid Blyton, Kleiner König Kalle Wirsch und die Urmel-Bücher.

Bethmannchen  01.04.2017, 18:16

Urmel und Kalle Wirsch mit 12/13 Jahren lesen? Das ist wohl eher etwas für achtjährige, meine ich. Die Ravensburger Puppenkiste brachte beides später auch im Kinderprogramm des Fernsehens.

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Ja, wie erwähnt ->

"Hanny & Nanny" (oder Hannie & Nannie ?), "Dolly", "Die fünf Freunde" von Enid Blyton.

Otfried Preußler: "Die kleine Hexe", "Räuber Hotzenplotz" (plus Fortsetzung)

Michael Ende: "Lukas & die wilde 13 "(plus Fortsetzung) –

Michael Ende: "Momo", "Unendliche Geschichte"

Auch habe ich mit 11/12 Jahren ( ca.1978/79) Berte Bratt Bücher in der Bibliothek entdeckt, und viele davon gelesen (aber die waren eigentlich für die Generation davor gemacht)

Finn: "Hallo Mister Gott, hier spricht Anna"

Mit 13 Jahren dann Christiane F.: "Wir Kinder vom Bahnhof Zoo" und eigentlich viele Jahre keine Jugendbücher mehr...

"Sheila"(Stimmt der Titel?) war damals ein Fortsetzungsroman in der Tageszeitung, handelt von einem schwer missbrauchten Kind. War auch in derselben Zeit aktuell. (Ende 70er? 1980?)


Bethmannchen  31.03.2017, 08:23

Die unendliche Geschichte kam erst 1979 heraus, und Momo noch später

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Logindata  31.03.2017, 08:30
@Bethmannchen

Da Momo 1973 heraus kam, verwechselst Du da möglicherweise etwas.

https://de.wikipedia.org/wiki/Momo_(Roman)

Tja und 11- 12 jährige Schüler lesen eben aktuelle Bücher, die bekam man auch geschenkt zu Weihnachten oder zum Geburtstag... Das zur unendlichen Geschichte.

P.S.
Und der Zeitbegriff 60er/ 70er wird leider seit langem so lange verkehrt in den Medien gebraucht, dass ich mich hier bei dieser Fragestellung daran angepasst habe. Ich glaube, da werden Bücher von 1960 bis 1979 gesucht. (Also die Generation der Eltern des Fragestellers)

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In den 1960er Jahren (teilweise meine Kindheit) waren folgende Autoren bei der genannten Altersgruppe sehr beliebt:

Enid Blyton (auch bei Jüngeren)

Karl May (1962 begann mit Der Schatz im Silbersee die Filmwelle)

Michael Ende : JIm Knopf (2 Bände; vielleicht eher jüngere Leser)

Dazu ein paar Kinderbuch-Klassiker: Tom Sawyer, Schatzinsel, Pinocchio (der hieß damals noch "Das hölzerne Bengele"), Robinson...

Das sind so meine Erinnerungen, ich habe keine "Mädchenbücher" gelesen. 


Logindata  31.03.2017, 19:23

Oh ja, das stimmt: Schatzinsel von R.Stevenson, Karl May dann aber als Buch/ Kassetten, Auch noch Hui Bu (als Kassette), Pinocchio - und überhaupt alle Märchen der Völker habe ich so um die 12 Jahre alt gelesen, da gab es so ein Drittel Regal von in der Bücherei: Russische, Slawische, Japanische, Französische Märchen u.s.w. .
Tom Sawyer und Huckleberry Finn ist uns selbst abends vorgelesen worden (da habe ich selbst ein Foto von).
Und die Kinderversion von Märchen 1001 Nacht, und die Faben von Aesop....

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