Beinamputation beim Hund (Golden Retriever, 4 1/2 Jahre) - Erfahrung?

5 Antworten

Ich hab da tatsächlich sowohl negative als auch positive Erfahrungen was das angeht.

Ich kannte schon ein paar Dreibeinige Hunde die nach der Amputation eigentlich kaum im Leben eingeschränkt waren. Klar, so schnell gerannt wie davor sind sie nicht aber die Hunde schienen immer sehr zufrieden zu sein. Da hat man kaum den Unterschied gemerkt. Gibt's nicht weiter viel dazu zu sagen.

Genau so hab ich aber auch schon Bekanntschaft mit 2 Hunden hier aus dem Ort machen dürfen die danach tatsächlich nicht mehr all zu glücklich waren. Ein Rüde schien fast schon Depressiv nach der Amputation, wollte nicht mehr spielen, hat wohl auch schlecht gegessen, wurde zunehmend aggressiv. Da hat das ganze tatsächlich stark aufs Verhalten veschlagen. An sich war der Hund "gesund", aber verhaltenstechnisch hat der sich enorm geändert! Der zweite war eine Rhodesian Ridgeback Hündin. Die war zuvor extrem aktiv, hat mit dem Besitzer Sport gemacht. Das ging so dann halt nicht mehr. Außerdem hat sie aufgrund der Drei Beine im Nachhinein eine Fehlstellung im Rücken gehabt. Bei ihr sind dann laut meinem Wissenstand auch noch Tumore aufgetaucht, die durfte 2 Jahre später etwa eingeschläfert werden.

Ich denke also das ist so ne 50/50 Sache. Je nach Hund unterschiedlich. Wenn es keinen anderen Weg gibt muss das Bein nunmal leider weg. Ein Versuch ist es im Notfall wert. Man kann dann sicher mit Physiotherapie nochmal nachhelfen.

LG

ClashHelfer 
Fragesteller
 13.12.2023, 11:51

Hallo, vorab - vielen Dank für die ausführliche Antwort!

Der Chirurg hat entschieden, dass er das Ganze doch normal operieren kann. Wir lassen nun auch die nächsten Lymphknoten entfernen und gucken, ob dort bereits bösartige Zellen vorhanden sind(zusätzlich ein weiteren Ultraschall des Bauchraums) - wir hoffen, dass das ganze unauffällig ist und gehen dann mit ihr zur Bestrahlung. Es werden dann vermutlich nur 4 Sitzungen (wöchentlich) - wobei mit hoher Wahrscheinlichkeit alles entfernt werden kann.

Es handelt sich um einen Typ 1 (auf einer Skala von Typ 1 /Typ 2) Mastzelltumor.. Hoffnung ist demnach auf jeden Fall da und wir sind froh, dass das Bein (vorerst) bleibt! :)

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Ein Familienmitglied hatte einen Flat coated Retriever, dem aufgrund eines Osteosarkoms ein Bein amputiert werden musste. Der Hund hat sich gut erholt, bereits einige Bestrahlungen bekommen aber leider hatte der Tumor trotz guter Prognose eines Onkologen (Lebenserwartung von weiteren ca. 1 - 1 1/2 Jahren) doch gestreut und der Hund musste ca. 8 Wochen später eingeschläfert werden. Er war zu dem Zeitpunkt 10 Jahre alt.

Es tut mir leid, dass ich dir keine positivieren Erfahrungen berichten kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Ich lebe seit mehreren Jahren mit Hunden zusammen.

Ich kenne so einen ähnlichen Fall, allerdings war das bei einer Katze von einer alten Bekannten, die Katze lebt leider nicht mehr, ist aber an Älterschwäche gestorben mit fast 20 Jahren und hatte fast 11 Jahre ein dreibeiniges Leben und war nach der Genesung wie jede andere Katze auch, hat gefressen, gerangelt mit ihrer Schwester etc. Ich kenne auch einige dreibeinige Hunde, ein Bein weniger hat sie am Ende aber nicht in ihrer Lebensqualität beeinflusst, es waren fröhliche und muntere Hunde.

Ich wünsche alles gute für euren Hund. Und sollte es ein Leben auf drei Beinen werden, sobald alles abgeheilt ist, wird sie dass nicht in ihrer Lebensqualität beeinflussen, wichtig ist dass ihr sie eben Behandler wie sonst auch immer.

ClashHelfer 
Fragesteller
 12.12.2023, 22:11

Vielen Dank! :)

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Nun meine Erfahrung kommt für dich wahrscheinlich zu spät.

Eine Beinamputation ist bei einem so grossen Hund keine gute Idee. Nicht alles was machbar ist, muss man auch tun.

Wir waren bei unserem letzten Golden Retriever mit Knochenkrebs betroffen. Grundsätzlich sind bei der Feststellung bereits in 80% der Fälle andere Organe bereits auch befallen.

Nach einer Amputation ist bei einem grossen Hund auch auf Dauer wöchentlich Physiotherapie angezeigt. Chemotherapie wird einer solchen Operation folgen.

In der Nachbarschaft hatten wir 2 ähnlich grosse Hunde mit amputierten Beinen.. niemals wollte ich das meinem Hund antun.

Wir haben uns ausführlich mit der Züchterin die selber Tierärztin ist, darüber unterhalten. Das Thema ist auch unter Tierärzten umstritten. Sie spricht sich eindeutig gegen die Amputation eines Beines bei so einem grossen Hund aus. Sie hat mir dann auch erklärt, dass das Tierschutzgesetzt den Begriff gegen die Würde des Tieres kennt. Eine Amputation sei eindeutig gegen die Würde eines Hundes. Somit eigentlich nicht erlaubt.

Das sehe ich auch so.

Unser eigener Tierarzt sieht das auch so.

Der Fachtierarzt einer Tierklinik der unseren Hund hätte operieren sollen sah es genau wie wir. Einen Hund mit einer verbleibendenLebenserwartung nach der Amputation von 6 Monaten, so einem Eingriff zuzumuten, ist absurd.

Sein Chef sah das anders, er versuchte mir ein schlechtes Gewissen einzureden. Allerdings bestätigte er damit nur seinem schlechten Ruf den ich im Nachhinein von diversen Tierärzten bestätigt bekommen habe.

Sicher aber waren wir von unserem Tierarzt schon bei unserem ersten Golden Retriever, als er ca. 1 Jahr alt und völlig gesund war, in einem Gespräch über dieses Thema informiert worden. Er bat uns im Laufe der Zeit uns Gedanken darüber zu machen, was wir unabhängig und ohne Belastung von einer schweren Diagnose in der Vorstellung tun würden. Also wir sollen merken, was uns unser Verstand sagt.

Diese Gedanken und Werte helfen bei der Entscheidung im Notfall nicht nur emotional zu reagieren oder sich gar überrollen zu lassen.

Er erklärte uns auch, dass ein Hund im Hier und Jetzt lebt. Ein Hund kann sich keine Gedanken machen, wenn ich das Leid auf mich nehme , kann ich noch länger bei meinen Menschen bleiben. Diese Gedanken kann sich nur ein Mensch machen.

Tatsächlich hat uns dieses Gespräch und die Beschäftigung mit dem Thema in gesunden Zeiten sehr geholfen, die bittere Entscheidung im Sinne und zum Wohl des Hundes zu treffen.

Hoffe ich konnte dir mit unserer Geschichte etwas unterstützend für deine Entscheidung sein.

Ich würde so hart es ist bein runter empfehlen 😭 ich habe selber eine Hündin und es wäre ein alptraum aber es ist glaube besser für deinen Kumpel

alles gute in dicke Glück 🍀 gib nicht auf

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