Bei einem Bewerbungsschreiben die Geschwister angeben müssen, ist das normal?

9 Antworten

Eltern im Lebenslauf

14.01.15

"Eine Frage habe ich bezüglich des Lebenslaufs: Ist es tatsächlich noch so, dass der Beruf der Eltern gerne gesehen wird? Ich denke insbesondere daran, dass viele Eltern von Schüler/innen ja keinen Beruf erlernt haben und auch nicht berufstätig sind. Ich kenne da die „wenn-es-vorteilhaft-ist-Regelung“. Ist das richtig?"

– Sie haben vollkommen recht. Wenn alle Bewerber sich an die «Sag-alles-was-Dir-nutzt»-Regelung halten würden, könnte ich mich endlich auch ganz auf den «Verschweig-alles-was-Dir-schadet»-Teil der Beratung konzentrieren …

Eltern und Geschwister würde ich immer dann in meinem Lebenslauf aufnehmen, wenn diese Bedingungen erfüllt sind:

  • ich bin in jedem Fall U18, also jünger als 18 Jahre
  • unter PRAKTISCHE ERFAHRUNG kann ich im Lebenslauf kaum mehr als einen einzigen Eintrag («Pflichtpraktikum») verzeichnen
  • ich kann noch (so gut wie) nichts unter WEITERBILDUNG oder ENGAGEMENT (bzw. MITGLIEDSCHAFTEN) notieren
  • meine KENNTNISSE UND FÄHIGKEITEN beschränken sich so ziemlich auf MS Word und Englisch gute Schulkenntnisse
  • zumindest ein Elternteil ist berufstätig und auch die Geschwister sind in einer Ausbildung oder stehen schon im Beruf.

Grund für diese Inkludierung der Eltern (insbesondere auch deren Berufe): Mein eigener Datenbestand ist so mager, dass ich ihn halt aufwerte, so gut es geht.

Den Jobtitel von Mutter bzw. Vater würde ich auch dann angeben, wenn ich als U18 später die selbe berufliche Richtung wie ein Elternteil einschlagen möchte.

Vor allem dann, wenn ich in einer Stadt oder Gemeinde aufwachse, wo jeder jeden kennt (oder mit dessen Cousine in die Schule gegangen ist), würde ich als U18 den Namen und Beruf der Eltern im Lebenslauf mit aufführen. Falls der Ausbilder unbedingt den guten Ruf und die soziale Stellung der Eltern als Pluspunkt für mich werten möchte, würde ich ihn als Ausbildungssuchender dabei stets unterstützen.

Ohne Eltern- und Geschwisterangabe in den PERSÖNLICHEN DATEN, aber mit einem wirkungsvollen Verweis auf die Family als Jobmaschine argumentieren die Privilegierten unter den Schülern im Lebenslauf so:

seit 2012
Aushilfe im elterlichen Betrieb, Malermeister G. Winkler, Neukölln
Angebote, Rechnungen, Mahnungen; Ablage; Telefondienst; Aufräum- und Reinigungsarbeiten

Dieser Eintrag wird unter PRAKTISCHE ERFAHRUNG notiert.

Als U18 oder Ü18 würde ich den passenden Beruf von Mutter oder Vater (bzw. den entsprechenden beruflichen Background von Schwester, Bruder, Onkel, Tante oder einem Freund der Familie) gewiss im Interview oder Assessment erwähnen. Dann würde ich aber immer auch konkret werden und wiedergeben, welche genauen Informationen, Anregungen, Hinweise … praktische Erfahrungen ich diesen Personen verdanke.
Und ich würde meinen jugendlichen Stolz ablegen und mir von den berufstätigen Erwachsenen in meinem familiären oder sonstigen Umfeld helfen lassen, das heißt, mich von ihnen beraten, empfehlen, vermitteln, fördern lassen.

Mit besonderem Stolz würde ich als Kind von Einwanderern die Namen und  Jobtitel meiner Eltern im Lebenslauf notieren – vor allem dann, wenn sie es mir ermöglicht haben, eine gute Schule zu besuchen und eine gute Ausbildung anzustreben. Die Sorge der Eltern um die gute Ausbildung der Kinder ist immer eine wichtige Basis für den beruflichen und sozialen Aufstieg der Kinder.

Was ich als U18 nie machen würde: Den Beruf von Mutter oder Vater deshalb nicht angeben, weil ich mich dafür schäme. Man darf weder vergessen, woher man kommt, noch darf man es verschweigen.

Man möchte als Jugendlicher seinen eigenen Weg gehen. Eltern respektieren das und werden da nicht als Minenräumer vorne weg laufen oder als Karrieretaxi den Sprössling zum Job kutschieren. Doch man darf auch als Jugendlicher gewiss all das, was für einen spricht, in die Wagschale legen und natürlich auch die Personen, die für einen sprechen, dem Ausbilder gegenüber benennen.

http://www.jova-nova.com/winklers-blog/artikel/news/2015/januar/artikel/eltern-im-lebenslauf/

Wieso? Sie wollen wissen ob jemand den du gut kennst bereits bei ihnen arbeitet und da evtl möglichkeit besteht anhand von der person die da bereits arbeitet entschlüsse zu ziehen. Soweit meine theorie. Musste es bei meinem bewerbungsschreiben auch mal angeben ob ich verwandte oder leute aus der familie habe die dort arbeiten bzw das war ne optionale angabe


OpenParadox 
Fragesteller
 07.01.2017, 13:45

Ok, und was fangen sie dann mit Fragen wie : Klasse wiederholt, zur Schule gegangen von bis, Schultyp etc an?

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Hideaway  07.01.2017, 14:12
@OpenParadox

Klasse wiederholt, zur Schule gegangen von bis, Schultyp etc an?

Das wird bezüglich der Geschwister gefragt? In deiner Frage heißt es nur:

Bei dem Bewerbungsschreiben(Formular) von meinem Bruder wird nach den Geschwistern gefragt: Name, Geburtsjahr und Beruf

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Kieselsaeure  07.01.2017, 13:55

na man will ja natürlich ein bisschen wissen wie gut er in der schule war und wie er sich verhält. wenn die noten gut sind und der wiederholt hat hat er entweder betrogen oder er ist geflogen warum auch immer. hat man nur die noten kann man höchstens fragen wie das zu stande gekommen ist. wenn man allerdings die fehlzeiten kennt bzw den genaueren verlauf und evtl noch die Bildungsstätten in dem fall vermutlich Schule kann man sich im vorraus besser in bild machen wie man bei der befragung vorgehen möchte im Vorstellungsgespräch. würde ich zumindest mal vermuten

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Kieselsaeure  07.01.2017, 14:23

aso ja dann weiss ich auch nicht

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Die Angabe der Geschwister könnte darauf hinweisen, dass man sich durchsetzen und mit anderen zusammenarbeiten kann. Das könnte unter Umständen für diesen Beruf wichtig sein. Wenn er das nicht will, sollte er das nicht ausfüllen.

Du musst das nicht unbedingt angeben, nur wenn du willst


Nightlover70  07.01.2017, 13:36

Allerdings stellt sich die Frage wie ein möglicher Arbeitgeber nicht beantwortete Fragen bewertet.

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Hideaway  07.01.2017, 14:05

Der Arbeitgeber muss auch nicht unbedingt diesen Bewerber nehmen, wenn der sich schon in der Bewerbung querstellt.

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Nein, das ist Privatsache, darüber musst du keine Auskunft geben


Hideaway  07.01.2017, 14:03

Nein, das ist Privatsache, darüber musst du keine Auskunft geben

Genau das würde ich in die Bewerbung hinein schreiben. Das kommt bestimmt super rüber. damit kann man dann gleich sein gesundes Selbstbewusstsein und seine Durchsetzungsfähigkeit dokumentieren.

[Ironie: Aus]

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