Beeinflussen Gedanken die Materie?
Wenn in unserem Gehirn elektrische Impulse sind, nimmt das nicht (geringfügig) Einfluss auf unsere Umwelt?
Die New Age Bewegung ist ziemlich überzeugt davon, jedoch interessieren mich auch andere Meinung, sachlich und neutral bitte danke.
6 Antworten
Meine Antwort kommt mal wieder etwas spät wie so oft, da ich nicht ständig jeden Tag meine eMails kontrolliere und auch nicht täglich in den Foren bin. SORRY dafür, ich hoffe die Antwort hilft trotzdem weiter.
Sachlich und neutral ist so eine Sache. Ich versuche das auch immer, jedoch ist das nicht immer so einfach. Ich beleuchte es mal von mehreren Seiten, was mir halt dazu einfällt.
Indirekt beeinflussen Gedanken auf jeden Fall Materie. Dazu folgender Spruch...
Achte auf Deine Gedanken,
denn sie werden Worte.
Achte auf Deine Worte,
denn sie werden Handlungen.
Achte auf Deine Handlungen,
denn sie werden Gewohnheiten.
Achte auf Deine Gewohnheiten,
denn sie werden Dein Charakter.
Achte auf Deinen Charakter,
denn er wird Dein Schicksal.
(Talmut)
Von den Gedanken geht so gesehen alles ursprünglich aus, also beeinflussen die Gedanken in der Folge auch Materie.
Ein anderer Aspekt der mir zu denken gibt und bis heute meines Wissens nicht 100%-tig aufgeklärt ist ist die Wirkung von Placebos/Nocebos bzw. die Psychosomatik. Hier werden Menschen krank bzw. gesund, weil sie an die Wirkung nur glauben, ohne dass ein physischer Wirkstoff überhaupt beteiligt ist. Auch wenn zwei gleich kranke Menschen nur unterschiedlich auf Krankheit hat das Folgen. Der Verzweifelnde wird wahrscheinlich nicht so schnell gesund wie der positiv gestimmte Mensch. Auch Jesus hat schon gesagt "Dein Glaube hat Dir geholfen" und psychosomatisch bedingte Krankheiten darf mach sicherlich auch als eine Tatsache ansehen.
Der eventuell methaphysische Effekt von Wirkungen der Gedanken auf Materie ist am schwierigsten, finde ich. Je älter ich werde, desto weniger glaube ich an so etwas. Als Jugendlicher in der Pubertät hatte ich folgende (mögliche) Erklärung. Energie = Materie und umgekehrt (E = mc^2). Man kann also Materie und Energie als zwei Aggregatzustände der Welt ansehen. Wenn man annimmt, dass Gedanken eine Art von Energie sein könnten, nur noch "feinstofflicher", dann ist Energie auch = Gedanken und umgekehrt. Man könnte als Analogie die drei Aggregatzustände von Wasser (Eis, Wasser und Dampf) bemühen, Plasma als vierten lasse ich mal weg. Sind zwei Größen mit einer dritten Größe gleich dann sind sie auch untereinander gleich. Also Eis auch = Dampf bzw. Materie auch = Gedanken ;-).
So gesehen könnte das Universum auch eine kondensierte Form eines Schöpfungsgedanken Gottes sein. Da ich aber nicht an Wunder glaube sehr hypothetisch. Falls es sogenannte Wunder gibt müssen sie auch erklärbar sein, auch wenn ich die Erklärung nicht kenne. So wie es für einen Ureinwohner im südamerikanischen Urwald z.B. ein Wunder wäre, wie ein Fernseher funktioniert oder wie ein Hubschrauber fliegt, weil er die Erklärung einfach nicht kennt.
Für mich ist Gott = Natur und Natur = Gott (Pantheismus) und es gibt nicht den persönlichen Gott wie die Kirche ihn predigt. Dennoch kann ich nicht a priori ausschließen, dass es nicht noch viele Dinge gibt, die wir einfach noch nicht kennen oder verstanden haben. Das würde meiner Ansicht aber auch bedeuten, dass es wirklich andere (Elementar-Elementar)-Teilchen geben könnte, unbekannte Teilen und Energien (Dunkle Materie, Dunkle Energie?) die noch nicht entdeckt, geschweige denn verstanden sind. Also könnten so gesehen Gedanken vieleicht Materie beeinflussen, so wie Dampf Eis schmelzen lassen kann. Das ist aber alles sehr hypothetisch und eher eine Glaubensfrage :-).
Das waren so im wesentlichen meine Gedanken zu dem Thema und ich hoffe ich habe nichts wesentliches vergessen. Muss jetzt sowieso erst mal wegt bis Mittags arbeiten (trotz Corona).
Nein.
Sachlich: Esoterischer Glaube an Magie ist ebendies.
Physikalisch sind Gedanken chemo-elektrische Vorgänge im Hirn. Ein Leib-Seele-Problem gibt es nur, wenn du die Existenz einer Seele voraussetzt. Für die Existenz einer solchen gibt es aber keinerlei Beweis.
Nein, so einfach ist das nicht, oder du hast nicht verstanden, wurum es geht.
>Für die Existenz einer solchen gibt es aber keinerlei Beweis.
Dass ich denke, fühle und Entscheidungen treffen kann, ist eigentlich das EINZIGE was ich mit Sicherheit weiß.
Es gibt natürlich eingefleischte Vertreter des Neurozentrismus, zu denen du möglicherweise gehörst, aber außer auf ihrem Standpunkt zu bestehen, haben diese zu keiner Lösung beigetragen. Ich hab tonnenweise Literatur dazu gelesen, aber überzeugend ist da gar nichts.
Man muss aber auch eingestehen, dass die anderen Seiten ebenfalls versagt haben. Es gibt auch unter Physikern nicht wenige, die den Neurozentrismus ablehnen und andere Modelle suchen.
Möglicherweise haben wir hier ein Problem, dass für den menschlichen Geist "ungreifbar" ist.
Du solltest physikalische, biologische Fragen nicht mit Philosphie beantworten.
Da Gedanken möglicherweise nicht physikalisch sind, gehören diese Fragen in die Philosophie und die Wissenschaftstheorie.
Es gab Zeiten, da glaubte man, außerhalb des "Sternenzeltes" gäbe es nichts, oder nur Gottes Reich. Ja, dies war sogar auf gewisse Weise richtig, allerdings erwies sich das "Sternenzelt" als unvorstellbar riesig.
Genauso, wie heute viele glauben, es gäbe außer dem physikalischen Universum mit seiner bosonischen und ferminischen Materie nichts, könnte sich in Zukuft erweisen, dass man auch hier noch zwischen Erde und Himmel riesige Welten finden könnten.
Es ist richtig, die Neurologen haben bisher nichts gefunden, was wie eine Seele aussieht- wie sollten sie auch, denn alles was sie finden KÖNNEN ist per definitionem Teil des Körpers.
Ja, sie haben bisher nicht einmal das Gedächtnis gefunden, eine unserer geistigen Grundfunktionen.
Definiere "physikalisch". Definiere "Gedanken".
Es ist der falsche Platz, sowas hier zu diskutieren. Es gibt genügend Literatur dazu, in die man sich auch als Laie (bin ich ja auch) einlesen kann.
>Na, da kommt sich jetzt aber einer schlau vor.
nein - ich glaub nur dass ich mich mehr damit beschäftigt habe als du. Sonst nichts.
Es gibt auch genügend Literatur zur "flachen Erde". Deshalb werde ich mich noch lange nicht in sie hineinlesen. Vielleicht in einem Anflug von Masochismus.
Das mit einer "Flacherdentheorie" zu vergleichen ist schon sehr frech und weit hergeholt. Nur weil man sich mit einem Thema nicht befasst hat, muss man es nicht in abwerten. Da müsste ich ja 99,999% aller Dinge als Humbug abtun, weil ich mich nicht persönlich damit befasst habe.
Hast du irgeneinen Beleg
Erfahrungsgemäß zeigt mir eine solche Frage, dass der Disputant nicht an Wissen interessiert ist, sondern subtil eine bestimmte Lehrmeinung oder ein bestimmtes Weltbild unters Volk bringen will. Damit spare ich mir die Mühe. Für mich persönlich ist es bewiesen, und wohlgemerkt, ein einziger kleiner Beweis reicht !
Ich sollte hinzufügen, dass die Beweislage von denen, die behaupten, dass Gedanken/Bewußtsein usw. allein durch das Gehirn generiert werden, sehr dünn ist. Sie können nur (zirkuläre Argumentation!) auf die Sinnenwelt verweisen, oder mit Hilfe der angeblichen Mehrheitsmeinung einschüchtern.
Weiß nicht, aber wie entstehen denn Gedanken? Kannst du einen Gedanken erzeugen? Und wenn ja, wie machst du das?
Glaubst du, du würdest das denken, was du gerade denkst, hätte ich nicht diesen Text geschrieben und du ihn gelesen?
Ein Gedanke entsteht, wenn wir etwas wahrnehmen (auch wenn wir Gedanken warnehmen). Dass da etwas einen Gedanken erzeugt, wäre mir neu und unbegreiflich. Die Gedanken fließen in Wahrheit dahin - alles fließt, auch die Materie und wandelt sich ständig.
Die selben Stoffe aus denen dein Körper besteht, waren schon im Moment des Urknalls da, nur in anderer Zusammensetzung.
Super Beitrag! Kannst du mir irgendwelche Schlüsselbegriffe zum Theme Bewusstsein geben, die deinem Beitrag nahe stehen?
Eigentlich ist das die Nicht-Selbst-Lehre (Anatman) aus dem Buddhismus.
Aber vielleicht findest du das Thema Determinismus interessant https://de.wikipedia.org/wiki/Freier_Wille#Determinismus
Dass Gedanken die Materie beeinflussen erlebst du täglich.
Jeder Bewegung deiner Hand oder deines Armes geht ein Gedanke voraus.
Es ist so gewohnt dass wir es kaum noch als etwas Besonderes erkennen.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass die meisten einfach denkenden Menschen mit dem dahinterstehenden philosophischen Problem nichts anzufangen wissen. Danke daher, dass du das hier hervorhebst! Nun gibt es gleich ein paar Supergscheite, die glauben, in 2 Minuten lösen zu können, wofür die hochrangisten Philosophen in zweitausen Jahren keine Antwort fanden. Aber daran bin ich gewöhnt...
ja, denn zuerst ist der gedanke da, nach dem man eine maschine baut.
...naja, wir wissen nicht was Gedanken physikalisch gesehen sind, bzw. es gibt keine befriedigende Erklärung, wie eine Verbindung zwischen der "inneren Seele" und der "physikalischen Welt" stattfindet. Das ist die Thematik des Leib-Seele Problems, was mit Esoterik absolut nichts zu tun hat.
Beispiel:
Ich denke mir, dass ich innerhalb von 10sec die rechte Hand hebe oder nicht. Es ist letztlich meine freie Entscheidung (unterstellt, dass es freien Willen überhaupt gibt - ich glaub schon). Was ist dann die physikalische Ursache für den Nervenimpuls im Sinne einer Kausalkette? Darüber diskutieren Philosophen und Neurologen seit hunderten, wenn nicht seit tausenden Jahren: es ist DAS ungelöste Problem der Philosophie schlechthin. Wir sind bloß schon so daran gewöhnt, dass wir es nicht mehr merken.
Wo beginnt die Wirkungskette? Das Feuern von Neuronen, so komplex es auch sein mag, kann man nur aus neurologischer deterministisch beschreiben. Wo ist der Platz für freien Willen?