Bachelorarbeit richtig zitieren?

3 Antworten

Bücher in denen viel zitiert wird, sind nicht schlecht oder ungeeignet. Im Gegenteil: es ist ja sehr positiv, dass sehr sauber mit den Referenzen umgegangen wird.

Zum Zitieren der Sekundärquellen: ich würde auf jeden Fall schauen, ob Du nicht die Primärquelle finden kannst. Wenn die Quellenangaben so ausführlich sind, wird das ja vermutlich gut klappen. Es ist best practice möglichst immer bis zur Primärquelle zurückzugehen und diese zu zitieren. Es kommt nämlich gar nicht selten vor, dass Quellen sinngemäß wiedergegeben werden und Du in der Primärquelle zu anderen Schlüssen kommst oder gar die zitierte Aussage nicht wiederfindest.

Sollte das aus irgendwelchen Gründen nicht möglich sein, kann ausnahmsweise auch als Sekundärquelle zitiert werden. Bei der Quellenangabe wird dann zunächst die Primärquelle des Zitats angegeben, gefolgt von der Quelle des Sekundärtextes, aus dem Du das Zitat nun übernehmen wirst.

Achte auf jeden Fall darauf, so wenig Sekundärzitate wie möglich zu verwenden und schau außerdem dazu in die Vorgaben des Regelwerks nach dem Du Deine Arbeit verfasst (frag im Zweifel Deinen Betreuer oder Deine Betreuerin).

Das wäre ein Sekundärzitat, wissenschaftlich die weniger gute Alternative. Nach Möglichkeit sollte man immer die Originalquelle suchen. Das wäre der erste Schritt den Du zu klären hast. In einer Hausarbeit sollst Du ja zeigen, dass Du wissenschaftlich fundiert arbeiten kannst. Dazu gehört, eine gute Quelle von einer weniger guten unterscheiden zu können und entsprechend damit umzugehen. Wenn die Orginalquelle wirklich nicht zu bekommen ist und auch keine alternativen Primärquellen zur Verfügung stehen, dann muss man eben "zitiert nach" machen. Da sich der zweite Autor geirrt/ verschrieben/ fehlinterpretiert oder sonst was haben könnte, ist das nicht ideal. Gemacht wird das zB bei älteren Quellen, die nur in bestimmten Archiven zugänglich sind und an die schlecht ranzukommen ist.

Ein solches Sekundärzitat macht man dann so:

(X 1866, S. AB, zitiert nach Y 2000, S. CD)

Man kann 'zitiert nach' auch mit 'zit. n.' abkürzen.

Wenn eine Person nur in dem Werk auftaucht, ohne dass das selbst eine Publikation wäre, dann kann man das so lösen: (Bürgermeister Meier zit. n. Y 2000, S. CD). In Zeitungsartikeln kommt das immer mal vor. Hier muss man dann einfach nur kenntlich machen, dass die Aussage auch nicht auf dem Mist von Y gewachsen ist, sondern er sie auch nur übernimmt. Dabei ist dann darauf zu achten, dass Y 2000 eine publizierte Quelle ist. Wenn es das nicht ist, dann muss das Zitat gegebenenfalls anonymisiert werden wegen des Datenschutzes.

Wenn Bücher zitieren, dann ist das lediglich korrekte wissenschaftliche Praxis. Eher ein Qualitätsmerkmal, auch wenn Publikationen natürlich ebenfalls besser viele Quellen verwenden sollten als immer nur dieselbe. Aber an sich ist das ganz normal, man müsste misstrauisch werden, wenn das nicht der Fall ist.

So wie Du es hier schilderst, müsste es wohl so aussehen, wenn die ursprüngliche Quelle zitiert wird:

Vgl. Schmidt, zit. n. Müller, S. 00.

Schmidt ist ja die eigentliche Quelle des Inhalts, Müller nur dein Proxy dahin.

Bücher, die unterschiedliche Quellen kenntlich machen, sind nicht automatisch schlecht - oder gut. Der Verweis auf andere Autoren entspricht ja vor allem dem wissenschaftlichen Arbeiten. Zudem kommt es auch darauf an, was der Text überhaupt leisten will.

Allerdings sind solche Zitate aus zweiter Hand nicht unbedingt unkritisch. Es gibt Dozenten, die sowas überhaupt nicht akzeptieren. Da heißt es dann im Zweifels- wie Idealfall: die tatsächliche, ursprüngliche Quelle besorgen, sichten und nutzen.

Man könnte auch überlegen, den jeweiligen Inhalt nicht zu zitieren, sondern zu paraphrasieren und dann anzugeben, dass sich Müller dabei auf Schmidt bezieht. Dann reicht nämlich auch ein

Vgl. Müller, S. 00.