babyklappe- Rückzieher?

4 Antworten

Nachdem das Kind hineingelegt wurde, löst nach ein paar Minuten ein Signal aus. Das Krankenhauspersonal nimmt das Baby in Empfang.

Dann kommt es sehr auf die Region an: Während in einer Stadt das Kind für acht Wochen in eine Bereitschaftspflegestelle gegeben wird, kommt es in einer anderen Stadt sofort zu seinen zukünftigen Adoptiveltern. Diese werden vom Jugendamt genau für dieses Findelbaby ausgesucht.

Die leibliche Mutter kann sich melden, jederzeit. In den meisten Fällen freuen sich die Adoptiveltern sehr darüber, denn ihr Adoptivkind bekommt Wurzeln, die es sonst nicht hätte. Für das Kind ist das gut. Allerdings leben Adoptiveltern solcher "Babyklappen-Kinder" in großer Angst, ihr geliebtes Kind wieder zu verlieren. Denn die Mutter hat juristisch gesehen mehrere Monate nach der Geburt (bis zum Vollzug der Adoption) das Recht, das Kind zurückzufordern. Weil sich sehr kleine Babys wahnsinnig schnell und fest an ihre Adoptiveltern binden, ist die Herausnahme und Rückführung eines solchen Kindes aber schon nach wenigen Wochen sehr problematisch. Die Adoptiveltern stehen dem Schicksal ihres fest an sie gebundenen Kindes dann ohnmächtig gegenüber. Ich persönlich finde den Gedanken unerträglich grausam.

Das heißt: Es ist aus der Sicht des Kindes sehr wünschenswert, dass die Mutter sich irgendwann meldet. Nicht zuletzt, damit sie Hilfe bekommt und nicht mit ihrer Situation alleine bleibt. Es ist aber auch wünschenswert, dass das Kind bei seinen Adoptiveltern bleiben darf.

Es stimmt, dass dazu eine gewisse Zeit Zeit ist. Dort wird ein Alarm ausgelöst und eine Krankenschwester nimmt dann sofort das Kind in Empfang und versorgt es. Mehr passiert darin nicht, es ist einfach ein Bett mit 2 Klappen.

Meldet sich keine Mutter, kann das Kind auch zur Adoption freigegeben werden. Danach ist ein Zurückholen nicht mehr möglich.

Der Sinn ist, Müttern in Not die Möglichkeit zu geben, ihr Baby durch Abgabe in der Babyklappe zu schützen, bevor dem Kind etwas passiert. Besonders die Mütter, die auf keinen Fall ihre Personalien irgendwo angeben wollen (zu jung und Angst vor den Eltern, Drogenabhängig oder kriminell, in destruktiven Kreisen zuhause,...) würden sich nicht offiziell an eine Adoptionsvermittlung wenden und so ist manches Kind schon durch manche Verzweiflungstat gestorben....

Umgegkehrt passiert es aber auch, dass die Hormone durch die Schwangerschaft und die durchwachten Nächte durch ein schreiendes Kind manche Mütter schon zu Verzweiflungstaten getrieben haben, die eigentlich ihr Kind lieben. Denen soll die Möglichkeit gegeben werden, ihr Kind dennoch wieder abzuholen. Manchmal brauchts nur kleine Hilfen wie jemand, der mal ein paar Stunden aufpasst, sodass die Mutter Schlaf bekommt und die angebliche Rabenmutter entpuppt sich als liebevoll und fürsorglich.

Na, so einfach ist das - glaube ich - nicht. Erst mal, es gibt ja nen Grund, warum das Baby dort abgegeben wird .... wahrscheinlich sind die Umstände chaotisch, die Mutter überfordert .. oft ist sie zu jung ..kommt mit der Situation nicht zurecht usw.

Unter normalen Umständen gibt man ja sein Kind nicht ab.

So, kann man sich natürlich melden. Die Mutterschaft wird überprüft ... und dann beginnt ein Weg des Überprüfens, des Erklärens und des Kämpfens.

Es hängt immer mit dem Eindruck der Mutter und der Umstände auf das Amt zusammen. Es wird überprüft, ob die Mutter (jetzt doch) in der Lage ist, das Kind gerecht zu erziehen. Und da wird das Amt - nach der Abgabe in der Klappe - sicher sehr genau sein.

Anfangs wird der Kontakt zugelassen und erst später - wenn alles ok ist - wird das Kind wieder übergeben.

 

Die Klappe hat einen Sensor, der Alarm schlägt, sobald etwas/jemand drin liegt. Sogleich kommt eine Ärztin/Schwester und holt das Kind raus - Untersuchung, Pflege usw.

Da gibt es sicherlich Wege an das Kind zu kommen, jedoch wird das auch mit Sicherheit nicht einfach, da erstmal die Hintergründe überprüft werden. Man gibt sein Kind ja nicht einfach aus Jux und Dollerei ab.