Automatische Uhr richtig Stellen und Gangabweichung vermeiden?

4 Antworten

Ich weiss jetzt nicht genau, was Du mit "falsch herum aufziehen" meinst. Alle Uhren die ich kenne haben einfach einen "Freilauf", wenn man die Krone in Aufziehposition die andere Richtung dreht. Da passiert dann gar nichts.

Zur Handhabung:

Ich würde die Uhr wenn sie nicht mehr läuft (weil das Uhrwerk abgelaufen ist, sie zu lange still gelegen hat) einfach ein paar Umdrehungen aufziehen (vielleicht so 5-10 mal die Krone in die Runde).

Dann die Krone in die Position zum Einstellen der Zeit stellen und so lange die Zeiger vorwärts (im Uhrzeigersinn) drehen, bis das Datum überspringt. Dann weisst Du, das Du jetzt 00:00 Uhr erreicht hast (und nicht 12:00). Dann die Uhrzeit (im Uhrzeigersinn) richtig einstellen. Dabei den Unterschied zwischen z.B. 02:00 Uhr nachts und 14:00 Uhr nachmittags beachten, damit das Datum zum richtigen Zeitpunkt umspringt.

Dann irgendwann mitten am Tag das Datum mit der Datum-Schnellverstellung richtig einstellen. Details dazu ggf. im Handbuch der Uhr. Da gibt es welche bei denen man es nur machen sollte, wenn der Stundenzeiger in der unteren Hälfte des Zifferblattes ist.

Danach einfach regelmäßig tragen, dann zieht sie sich alleine auf durch das Automatikwerk.

BMT216A  23.06.2023, 14:52

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Also Gangabweichung ist normal, das hat ausnahmslos jede Uhr auf dieser Welt, das ist eben so.

Aufziehen: (Falls die Krone verschraubt ist, Krone aufschrauben, dann die) Krone drehen, wenn du keinen Widerstand bemerkst, ist es die flasche Richtung, da sollte ein Leerlauf sein. Da passiert nichts.

Da die Uhr ein Datum hat, musst du beim Zeit einstellen Vormittag und Nachmittag beachten (1h oder 13h, 2h oder 14h usw...). Das Datum springt immer gegen Mitternacht um, wenn du die Uhr stellst, drehe erstmal bis zur 12, dann weißt du ob es Nacht oder Tag ist. Das Datum alleine solltest du nicht zwischen 21h und 3h einstellen, da in diesem Zeitfenster der mechanismus einsetzt, den sollte man nicht unterbrechen. Ob man die Uhr in diesem Zeitfenster nicht gegen den Uhrzeigersinn drehen sollte, weiß ich gar nicht, aber über Tag sollte das zumindest kein Problem sein.

Die Lage der Uhr selbst wirkt sich auf die Gangabweichung aus, die Lagerung der Uhr beinflusst die aber nicht dauerhaft. Nur während sie so liegt wie sie liegt. Ich würde die Uhr immer in Ihre Box auf das Kissen legen, sonst seitlich mit Krone nach oben. Auf jeden Fall NICHT mit Glas nach unten.

Falls du noch Fragen hast, hau raus.

Woher ich das weiß:Hobby – Uhrensammler und Uhrmacher in der Ausbildung

Zur Lage der Uhr: Das musst du selbst austesten, das kann schon von Exemplar zu Exemplar unterschiedlich sein. Wenn du sie flach lagerst, sind die Schwerkrafteinflüsse auf die Unruh gleichmäßig, bei Lagerung hochkant ergibt sich meist ein etwas langsameres Gangverhalten. Aber alles im Rahmen.

Das Powermatic 80 hat konstruktionsbedingt mit starkem Ablauf (über 50 Stunden) eine stark zunehmende Gangabweichung. Dafür hat es eine geringere Frequenz und eine antimagnetische Nivachron-Spiralfeder (Titanlegierung Swatch Group).

Man sollte grundsätzlich Automatikuhren über den Rotoraufzug (übrigens beidseitig) aufziehen. Also, über den Handaufzug nur ein wenig, so dass sie läuft. Dann einfach tragen. Bei den Kronenfunktionen kann man in jeder Position heute auch in beide Richtungen drehen. Nur das Datum soll man nicht zwischen 21 und 3 Uhr stellen, da hier der Mechanismus bereits greift und Schaden nehmen kann.

darkhouse  26.06.2023, 08:27

Weil ich die anderen Antworten grad lese, noch ein Hinweis zum Gangverhalten am Anfang: In einem neuen Uhrwerk müssen sich Räderwerk, Öl und Lager einarbeiten. Das bedeutet, dass zunächst weniger Energie am Unruhsystem ankommt. Das schwingt dann nicht so weit, was einen relativ starken Vorlauf (Uhr schneller) bedingt. Mit der Zeit arbeitet sich das Werk ein, das Unruhsystem bekommt mehr Energie ab, schwingt weiter aus und läuft daher etwas langsamer. Das wird heutzutage schon bei der Fertigung berücksichtigt. Nicht wundern also, wenn eine neue Uhr anfangs 20 bis 30 Sekunden vorgeht.

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Eine Automatische Uhr zieht man gar nicht auf. Die zieht sich automatisch durch die Bewegung am Handgelenk auf.

Bei einer mechanischen Uhr kannst du eine Gangabweichung nicht vermeiden. 5-15 Sekunden + am Tag sind normal. Wie du die Uhr lagerst, ist hierbei bei einer neuen hochwertigen Uhr nicht von Belang.

Wenn dich eine lageabhängige Gangabweichung interessiert, musst du zum Uhrmacher, der die Uhr dann auf die Zeitwaage legt und sich den Gang in verschiedenen Lagen anschaut

iq1000  23.06.2023, 15:11

Falls die Abweichung zu gross ist ist das 1. was ich machen würde entmagnetisieren.

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TheMonkfood  23.06.2023, 15:21
@iq1000

Eine neue gerade erst gekaufte mechanische Uhr mit zu hoher Gangabweichung bringt man zum Verkäufer (idealerweise Uhrengeschäft oder Juwelier) zurück.

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NewMemer69  23.06.2023, 15:48
@iq1000

± 20 Sekunden sind bei günstigen mechanischen Werken, beispielsweise in einer 130€ Seiko 5, total normal.

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TheMonkfood  23.06.2023, 16:06
@NewMemer69

Negative Ganganweichungen sind nicht hinnehmbar! Kein seriöser Hersteller reguliert ein mechanisches Unrwerk ins Minus

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