Auto, über 500.000km machtbar?


19.11.2022, 14:36

1KR-FE 

9 Antworten

Dass der Motor einer "der stabilsten Motoren der Welt" sein soll, halte ich für eine sehr gewagte Aussage.

Das Fahrzeug ist ein Kleinstwagen, der unter großem Kostendruck gebaut wurde. Da dieser Wagen in seinem Fahrzeugleben nicht viel fährt, ist er auch nicht auf hohe Laufleistungen ausgelegt.

Auch eine gute Wartung wird nicht verhindern, dass auch der Motor zunehmend verschleißt. Wenn der Wagen >200tkm runter hat, ist er praktisch nichts mehr wert. Fast jeder Reparaturbedarf am Motor wäre ein wirtschaftlicher Totalschaden. Ein rational denkender Mensch würde den Wagen dann wegschmeißen.

Nun, man sollte zwar niemals nie sagen, aber das ein Aygo-Motor über 500000 Kilometer läuft, ist mir bisher noch nicht bekannt. Wiederum haben wir ab und an Fahrzeuge von VW und den Schwestern bei meinem Cousin in der Werkstatt stehen, die weit über 600000 Kilometer gelaufen sind. Letztens war ein älterer Herr mit einem Volvo S 80 bei uns. Die Kiste hatte sage und schreibe 736000 Kilometer auf der Uhr mit der ersten Maschine.

Klar, wäre auch nicht das erste Auto dass 500K schafft, aber regelmäßige Wartungen und ein entsprechend pflegsamer Fahrstill sind dafür sehr wichtig

Machbar ist das sicher bei vielen Modellen. Jedoch fährt die Mehrzahl der Autofahrer nur 12.000 KM im Jahr. 41 Jahre nutzt man aber sehr selten ein Auto.

Dem Aygo steht, obwohl er gute Motoren hat, seine billige Machart im Weg; die weiche, schlecht verarbeitete Karosse ist meist mit 100.000 Kilometern schon durchgeklopft. Es erfordert einen gewissen "Masochismus", so einen Hocker dann konsequent bis 500.000 Kilometer zu fahren - wobei man sagen muss, wenn ein Kleiner das technisch packt, dann am ehesten ein guter Toyota. Aber der Aygo ist zwar toyota-typisch zuverlässig und technisch kann er so was eher aushalten als ein kleiner VW oder Skoda, doch der Rest macht früher schlapp: Es ist halt ein billig gebautes Auto der niedrigsten Preisklasse und keine Limousine - ich habe einen Mercedes C180 mit knapp 300.000 Kilometern, dem man das Alter nur bedingt anmerkt; auch die Stoffe und Sitze sind noch gut und nix ist abgegriffen oder kaputt, aber der Benz war auch eine andere Preis- und Qualitätsklasse.

Weiters kommt es drauf an, was einem das Ganze wert ist. So ist bei den Japanern die Versorgung mit Ersatzteilen oft eine teure Sache, was bei Fahrzeugen mit gewissem Alter und höherer Laufleistung meist unwirtschaftlich ist. Ein Cousin von mir war lang Serviceberater bei Toyota und berichtete immer wieder, dass ein Corolla, Camry usw. von Besitzern nach 20 Jahren aufgegeben wurde, weil eine Reparatur, die bei einem Opel 250 Euro gekostet hätte, bei Toyota an die Tausend gegangen wäre.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung