Auswandern aus gesundheitlichen Gründen?
Hallo liebe Community,
ich spinne gerade mit meinen Gedankenrad, und dabei ist mir die obige Frage auf die Nase gestoßen.
Bei "aus gesundheitlichen Gründen" meine ich nicht Krebs. Ich habe vor nun mittlerweile 2 Jahren die stärkste Form von PTBS diagnostiziert bekommen, voraussichtliche Therapiedauer 10-15 Jahre. (hey und es ist nur ein bisschen spinnerei, ich weiß das ich davor nicht weglaufen kann)
Die Symptome der PTBS machen es mir eigentlich unmöglich ein "normales" Leben zu führen. Ich kann die Uniformen der Polizei, Krankenwagen und Feuerwehr nicht sehen ohne einfach ausgedrückt "auszuflippen" oder besser gesagt "wegzudriften" das macht es mir zum Beispiel unmöglich Auto zu fahren, d.h. es wäre zwar möglich, aber ich weiß nicht ob es allzu gut ist wenn ich sobald ein etwaiges Auto mir entgegen kommt, erstarre und da so schnell auch nicht wieder raus komme.
Das ist nur ein Beispiel, unter anderem kann ich auch kein "deutsches" Geld anfassen, geschweige denn bezahlen, usw. Das ist eine ganze Latte.
Kurzum mir ist es nicht möglich ein halbwegs normales eigenständiges Leben (in Deutschland) zu Leben
Ich hab jetzt einfach mal gewürfelt und es ist die USA geworden (wie gesagt nur ein Gedankenspiel) es könnte aber auch jedes andere nicht im € existierende Land sein.
Könnte man, rein theoretisch mit der Begründung auswandern/Visum beantragen/what ever?
13 Antworten
Du kannst innerhalb der EU auswandern ohne Probleme. In die USA aber kaum. Im Gegenteil, gib das als Grund an, und die Grenzen sind zu.
Allerdings musst du eines wissen. Du nimmst dich und deine Probleme immer mit. Denen entkommt man nicht einfach, indem man auswandert.
Und wovon willst du leben?
In kaum einem anderen Land bist du mit deiner Erkrankung besser aufgehoben, als hier in Deutschland. Fast nirgendwo bist du besser abgesichert, lebst du sicherer und komfortabler. Und zudem verstehst du die Sprache hier, die Ärzte, Behörden usw.
Nur zwei Punkte, ganz kurz:
- Willst du auswandern in ein Einwanderungsland, bist du der Ausländer. Und jedes wirkliche Einwanderungsland nimmt nur die Besten. Also jene, die gesund sind, für sich selbst sorgen können und das vorher auch nachweisen und/oder die eine Ausbildung/Beruf haben, die im jeweiligen Land dringend gesucht werden. Das sind Einwanderungsländer. Und das sind die Standards fast überall. Erfüllst du diese Bedingungen?
- Gut, dann mach dir noch eines klar: niemand hat auf dich gewartet. Niemand. In jeder neuen Heimat musst Du dich einfügen, in den neuen Kulturkreis, Sprache, deren Geschichte usw.
Wenn Ausreise, dann würde ich den Boden der EU nicht verlassen, das gibt dir wenigstens noch etwas Rechtssicherheit.
Wenn du deine Auswanderung finanzieren kannst, geht das natürlich. Das heisst in der Regel, dass man einen Arbeitsplatz im Zielland hat und sich somit dort eine neue Existenz aufbaut.
Ob sich da durch dein Krankheitsverlauf verbessern lässt ist fraglich , denn du nimmst deine Manie ja im Handgepäck mit und wirst damit überall konfrontiert sein.
In deinem Heimatland bist du eher abgesichert, falls du mal durch deine Krankheit nicht mehr arbeiten kannst und die Versicherung deine Therapie unterstützt.
Welche Unterstützung du im Ausland erhalten würdest, ist fraglich, gerade im Sozial- und Krankenwesen, sieht das dann vermutlich nicht mehr so rosig aus.
Also du müsstest einiges Aufgleisen um deinen Plan umzusetzen...es mag allerdings sein, dass dich dies so sehr beschäftigt, dass deine Krankheit in den Hintergrund rückt und du sie überwinden kannst.
Das müsstest du ja nur schon können, wenn man sich all die Uniformierten an Flughäfen oder auf dem Schiff vorstellt.
Eine Auswanderung wird an Deinen Problemen nichts ändern - die könnten sich sogar verschlimmern. Bei einer Auswanderung kommen ja auch noch Sprachprobleme hinzu. Arbeit brauchst Du auch im Ausland und Geld anfassen musst Du dort auch.
Hey LostDreamer1
Ich habe vor nun mittlerweile 2 Jahren die stärkste Form von PTBS diagnostiziert bekommen,
Es gibt keine Grade bei der PTBS-entweder man hat eine PTBS/oder nicht.
Was du vorhast ist allerdings ein sehr-sehr ungewöhnliches Verhalten für einen wirklich PTBS Betroffenen.
Was erhoffst du dir du einen Umzug in die USA-weniger Sirenen von Rettungsfahrzeugen? Unsinn.
- Für ein Visum brauchst du Bargeld-du musst ein gewisses Grundvermögen vorweisen.
- Desweiteren benötigst du eine abgeschlossene Berufsausbildung und du musst arbeitsfähig sein. Die USA sind nicht daran interssiert Sozialfälle durchzufüttern,das wird auch nicht unterstützt.
Tipp:
Mache eine Traumatherapie-es gibt auf PTBS spezialisierte Traumatherapeuten. Die GkV zahlt die teure Therapie aber nur wenn die PTBS klar definiert wurde. Ich erlaube mir daran gewisse Zweifel zu hegen.
Für die Klassifikation einer PTBS braucht es viele typ. Merkmale,erst in den letzten 5 Jahren hat sich das Leitbild nochmals spezifiziert.
Warum ist der FS nicht längst in Traumatherapie?
Warum will sich der FS ausgerechnet den Umständen aussetzen die seine PTBS triggern würden? PTBS-Betroffene meiden ALLES was Erinnerungen auch nur ansatzweise ankratzen könnte. Ein komplett neues Leben aufzubauen und Risiken eingehen ist praktisch unmöglich.
Auswandern ins Unbekannte? Niemals.
Oftmals werden normale Angststörungen,Depression oder kleinere Traumata mit der PTBS verwechselt bzw. in einen Topf geworfen. Wirklich differenzieren kann hier nur ein auf PTBS geschulter Facharzt. Nicht jedes Trauma entwickelt sich zu einer PTBS-hier müssen viele Faktoren zusammenkommen. Eine gute Anlaufstelle sind die Kliniken der Bundeswehr-dort sitzen die besten Fachleute für PTBS.
Es gibt unterschiedliche Grade. Die einfache PTBS die relativ machbar in der Behandlung ist und die komplexe PTBS die laut meinen Infos ca. 10 Jahre in Anspruch nimmt.
https://www.therapie.de/psyche/info/index/diagnose/trauma/komplexe-ptbs/
Na dann kläre mich mal auf.
Ich stecke seit 11 Jahren in einer PTBS mit umfangreicher,spezifizierter Traumatherapie.
Ich bin gespannt was es neues gibt.
Wieso? Finde ich ein bisschen unverschämt das in Zweifel zu ziehen...