Auslandsjahr in USA Erfahrungen?

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Hi, Grüße aus den USA!

Ich bin gerade schon seit 4 Monaten (von insgesamt einem Jahr) als Au Pair in Connecticut. Das bedeutet, ich wohne bei einer Gastfamilie und passe auf deren Kinder auf.

Ich hab mein Auslandsjahr über eine Au Pair Agentur organisiert, was mir und vor allem auch meinen Eltern mehr Sicherheit gegeben hat. Ich hab gerade mein Abi gemacht, also direkt von Hotel Mama alleine ins Ausland.

Der Anfang war schon sehr aufregend, das Packen, das Verabschieden, dann der Flug und die Ankunft hier. Ich hab dann meine Gastfamilie kennen gelernt und hab die ersten Tage mit meinen Gasteltern noch ein paar Dinge geregelt oder mit der Familie Ausflüge gemacht.

Gerade am Anfang hatte ich dann schon eine Heimwehphase, wo ich Freunde und Familie vermisst habe, wahrscheinlich, weil ich einfach noch niemanden wirklich kannte. Meine Gastkinder haben mir auch keinen einfachen Start gegeben und ich musste erst die Regeln und Gewohnheiten meiner Gastfamilie kennen lernen. Doch ab da wurde es dann immer besser. Ich hab nach und nach die anderen Au Pairs kennen gelernt und auch in meiner Gastfamilie hab ich mich immer besser zurecht gefunden.

Ich wohne hier eigentlich irgendwo im nirgendwo, wodurch ohne Auto hier gar nichts läuft. Das war schon eine Umstellung. Je nachdem ob du in einer größeren Stadt bist oder ländlich wohnst, können die Entfernungen doch sehr groß werden. Bei mir ist der nächste größere Supermarkt 20 Minuten entfernt, in Deutschland war er es eine Minute zu Fuß. Anfangs hab ich also Stunden gebraucht um einkaufen zu fahren. Ich musste erst lernen, verschiedene Einkäufe oder Aktivitäten miteinander zu verknüpfen, damit ich nicht ewig unterwegs bin. Mittlerweile kenn ich mich in meiner Gegend schon gut aus und es fühlt sich immer mehr wie zu Hause an.

Was soziale Kontakte angeht, ich hab schon viele Au Pairs kennen gelernt, auch aus anderen Ländern wie Mexiko, Brasilien oder Polen. Im Kontakte knüpfen bin ich echt besser geworden und mir fällt es mittlerweile einfacher auf fremde Leute zuzugehen und sie anzusprechen. Als Au Pair ist es etwas schwieriger mit Amerikanern in Kontakt zu kommen, aber da haben mir Collegekurse weitergeholfen. Zwar hab ich kaum Leute in meinem Alter kennen gelernt, aber durch das Gespräch mit ihnen, hab ich auch viel über die Menschen und das Leben hier erfahren.

Es gibt so viele Unterschiede, die einem vielleicht auf den ersten Blick unwichtig erscheinen oder gar nicht auffallen, aber die einen immer wieder herausfordern. Dadurch lernt man aber total viel und man wird stärker, selbstbewusster und einfach erwachsener. Man lernt sein Leben selber in die Hand zu nehmen und wird selbstständiger.

Je länger ich hier bin, desto unternehmungslustiger werde ich auch. Ich plane verschiedene Ausflüge und bekomme auch immer wieder neue Ideen, was ich noch machen könnte. Und auch, obwohl ich kein Heimweh habe, freue ich mich wieder auf Deutschland und darauf, mal die eigene Heimat zu erkunden, was mir vor USA irgendwie entgangen ist.

Was auch noch eine positive Seite ist, ist die Sprache. Mir fällt es mittlerweile überhaupt nicht mehr schwer englische Bücher zu lesen und mich auf englisch zu unterhalten. Zwar fehlen mir immer noch manchmal einzelne Wörter, aber ich hab ja noch ein paar Monate Zeit um diese Lücken zu füllen.

Mir fällt gerade nichts wirklich negatives ein. Denn eigentlich ist jedes Problem wieder positiv, da man daraus lernt und wächst. Also ich kann so ein Auslandsjahr nur weiterempfelen.

Falls du noch mehr über meine Erfahrungen, mein Leben hier oder die Unterschiede von Deutschland und USA wissen möchstest, kannst du mich gerne anschreiben.

Hi Noah,

keine einfache Frage... so ein Jahr in eine kurze gutefrage-Antwort zu packen ist garnicht so einfach :D

Mein Jahr in Amerika liegt auch schon 3 Jahre zurück, es kommt mir vor als wäre es gestern gewesen. 

So ein Jahr ist immer prägend. Man erlebt mega lustige und einzigartige Dinge und wird auch teilweise ziemlich gefordert und an seine Grenzen geführt. 

Das Beste am Ganzen ist die Schule. Es war einfach geil jeden Tag die gleichen Leute um sich zu haben und mit den Lehrern Witze zu machen. Es war einfach alles so locker und entspannt. Ich freue mich heute noch wenn ich in mein Jahrbuch schaue und die ganzen Einträge lese. 

Schwierig war es mit meiner Gastfamilie. Ich bereue es ein wenig, dass ich nicht den Mut hatte die Familie zu wechseln. Mit meinem Hostdad hab ich mich richtig gut verstanden, meine Hostmom hingegen... 

Ich bin sehr gewachsen in diesem Jahr und habe einzigartige Erfahrungen gemacht, die ich nicht missen möchte. Ich würde so eine Auslandserfahrung echt jedem empfehlen!

Ich kann dir die Seite von schueleraustausch.net echt ans Herz legen. Da kannst du noch viel mehr Erfahrungsberichte rund ums Thema lesen und dich auch über Austauschorganisationen, Stipendien, etc. informieren.

Hoffe du bist auf den Geschmack gekommen :P

kris 

Hi, 
Ich war ein Jahr in den usa mit travel kiwi high school year und war sehr zufrieden.
Ich konnte mir Staat und Schule sogar selbst aussuchen, bei der auswahl der Gastfamilie mitreden und die Betreuer waren auch super nett.Kann dir die Orga nur weiter empfehlen.

Ich habe vor 3 Jahren ein Auslandsjahr gemacht. Es gab viele Höhen aber auch Tiefen bzw. so einige Momente an denen ich bereit war meine Sachen zu packen und alles hinzuwerfen. Ich wage trotzdem zu sagen, dass es auf jeden Fall eins der besten Jahre, gar das beste meines Lebens war. 

Natürlich war die Vorfreude riesig und ich konnte es am Anfang kaum erwarten endlich in den Flieger Richtung New York zu steigen. Doch schon Tage vor dem Abflug habe ich Panik bekommen, ob ich das wirklich will und an allem gezweifelt. Aber ich habs gemacht und das ist auf jeden Fall etwas positives daran. Du wächst über dich hinaus und gewinnst sehr viel an Stärke. Du hast zwar deine Gastfamilie da, aber es sind egal wie gut man sich mit denen versteht doch Fremde. Gerade am Anfang ist man viel auf sich allein gestellt. Man hat quasi niemanden und muss ohne viel Unterstützung sich ein neues Leben aufbauen. Was auf jeden Fall schön war, ist die Zeit an meiner High School. Die ersten Tage waren der Horror. Austauschschüler sind mittlerweile nichts besonderes mehr und es gibt wohl kaum noch Schüler, die einfach so auf dich zukommen. Alle haben schon ihre festen Kreise und man ist wirklich die neue für die sich keiner so richtig interessiert. Aber jetzt kommt die positive Seite. Du musst auf Leute zugehen und damit gewinnt man unglaublich viel an Selbstbewusstsein. Ich habe es sowieso geliebt mir meinen Stundenplan selbst zusammenstellen zu können und konnte wirklich Fächer wählen die ich wollte und in denen meine Interessen lagen. Das hat mir die Freundessuche auf jeden Fall erleichtert, da ich da viele Menschen mit den gleichen Interessen gefunden habe. Natürlich kommt bei so einem Jahr auch viel Stress und seelische Last auf einen zu. Man findet nicht direkt die wahren Freunde, hat Heimweh oder einfach Streitereien mit der Gastfamilie. Aber das sind alles Dinge, an denen man wachsen kann. Man wird selbstständiger, gewinnt mehr Selbstvertrauen und findet ein bisschen mehr zu sich selbst. Noch mehr positive Aspekte sind natürlich, dass man wirklich die Chance hat eine neue Kultur zu erleben, Freunde fürs Leben zu finden und fließend englisch zu lernen. Vielleicht gerät man an eine Gastfamilie, die mit einem viel unternimmt und reist, da sieht man nochmal viel mehr. Vielleicht geriet man auch an eine Gastfamilie mit der man nicht so gut klarkommt und muss wechseln. Im großen und ganzen kann ich jedem, der die Möglichkeit hat diese einzigartige Erfahrung zu machen, nur empfehlen diesen Schritt zu wagen.

Wenn du noch fragen haben solltest, kannst du mir gern schreiben.