Auseinandersetzungen in Hunderudel in der Familie zulassen?

8 Antworten

hallo, bei uns läuft es so wie bei dir. wir haben oft zwei gasthunde zu unserem eigenen, alles drei rüden, die sich auch körperlich ähnlich sind( alles retrievergrösse)
in der anfangszeit gabs öfter mal gerocke, wir haben dann relativ schnell klar gestellt, das drinnen ruhe herrscht, nebeneinander ohne zu zicken gefressen wird und spielzeug, etc von uns verwaltet wird.
auch in unserer abwesenheit ist ruhe, wenn alle drei mal zuhause bleiben müssen. dann wird um die wette geschnarcht.
wenn alle 3 mit bei den pferden sind, dürfen sie abgehen wie sie wollen( solang es nicht direkt bei dem pferden ist) beim spiel gucke ich, wie doll es ist, sobald einer nach meinem geschmack zu viel einstecken muss, pfeife ich einmal, hol alle einmal ran und wenn ich sie dann wieder freigebe ist der fez von vorher meist vergessen. klappt wunderbar.
ich finde diese " die klären das schon selber"mentalität ganz furchtbar, denn genau in dem moment beweise ich meinem hund, das ich nicht in der lage bin, auf ihn aufzupassen und für das rudel gute entscheidungen zu treffen. deswegen bin ich auch schon öfter mal mit hundehaltern aneinander geraten, wenn ich den leuten erkläre, das ich nicht jeden hund an meinen ran lasse und die erstmal an mir vorbei müssen. und das , wo unser hund definitiv furchteinflössender aussieht als ich... wobei, das könnte auch auf die tagesform ankommen😂

FrauFanta 
Fragesteller
 12.12.2016, 08:37

Vielen Dank!

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Grundsätzlich handhabe ich es mit meinen Hunde so wie Du. Ich lasse meine Hunde Konflikte an Stellen alleine lösen, an denen sie nicht aneinander geraten. Also z.B., wenn einer dem anderen zu nahe kommt, Distanz eingefordert wird und die Situation unter den Hunden entschärft und aufgelöst wird.

Außerdem sorge ich dafür, dass Konflikte gar nicht erst entstehen. Ich stelle immer wieder freundlich und teilweise auch spielerisch klar, dass ich Ressourcen verteile und dass darüber untereinander nicht verhandelt wird. In Folge gibt es an diesen Stellen auch keine Konflikte, weil die Hunde sich an mir orientieren.

Konflikte immer wieder laufen zu lassen, bis sie eskalieren, finde ich kritisch. Denn das spricht meiner Meinung dafür, dass etwas ganz Grundlegendes nicht stimmt. Gerade bei gleichgeschlechtlichen Hunden wäre ich da extrem wachsam, denn wenn Konflikte einmal richtig eskalieren, gibt es in den seltensten Fällen ein zurück. 

Sie ist aber der Meinung, wenn sie diese Auseinandersetzung verbieten
würde, dann würden sie es vielleicht unkontrolliert machen, wenn sie
nicht da ist.

Jein. Ich habe zu Beginn auch mal den Fehler gemacht, einen Konflikt eskalieren zu lassen und in die laufende Auseinandersetzung einzugreifen. Es gab dann zwei Tage dicke Luft und dann den nächsten Knall. Das Problem war allerdings nicht, dass ich eingegriffen habe. Das Problem war, dass ich es deutlich zu spät getan habe.

Hunde, die sich nicht grün sind, würde ich übrigens niemals unbeaufsichtigt alleine lassen. Ich denke, dass Du einfach deutlich früher als Deine Freundin ansetzt und dadurch für ein harmonisches Zusammenleben sorgst. Würde Deine Freundin mehr managen, müsste sie Konflikte auch nicht bis zur Klärung durch die Hunde laufen lassen. Sie würden vermutlich gar nicht erst entstehen.

FrauFanta 
Fragesteller
 11.12.2016, 21:50

Sehr klug, was du schreibst

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Goodnight  11.12.2016, 23:05

Sehe ich auch so und handle auch so. Meine Freund mit Hunden übrigens auch.

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Ich finde, Hunde müssen miteinander komuniezieren dürfen! Rauferreien darf es bei mir auch nicht geben, da meine ich aber wirkliche Beisserein.

Alles andere gehört zu einem Hundeleben im Rudel mit dazu. Es gibt eine Rudelrangordnung. Und das ist ganz normal.

Unterdrückt man das dauernd, muss ja irgendwann frust aufkommen.

Eine Rangordnung wird auch immer mal wieder ausgetestet. Ein Aufreiten, runterdrücken all das ist ganz normal.

Ich hätte echt Angst, dass die, wenn die dann alle mal alleine sind total aufeinander los gehen, weil sie unter massiven Spannungen leiden.

Denn Hunde müssen sowas unter sich klären. Es ist prima, dass Du sie ständig kontrollierst, aber es sind nun mal Hunde und sie sollten sich auch so verhalten dürfen.

Es gehört zu einem normalem Sozialverhalten dazu.

Ich habe drei Hunde (2 Hündinnen und 1 Rüden). Die eine Hündin möchte der anderen Hündin den Rang wegnehmen und da kommt es immer wieder mal zu rangeleien, ich beobachte das und greife nur ein, wenn es heftig wird, was aber auch nicht mehr passiert.

FrauFanta 
Fragesteller
 11.12.2016, 21:56

Das sehe ich nicht so. Gerade bin ich mit dem Schwarzen, der etwas sanftmütiger ist, im Garten. Da kommt sein Halbruder wie irre um die Ecke gesaust, packt ihn an der Rute und zerrt wie irre dran. Der Schwarze hat Kummer, sein Halbbruder mobbt und der andere Schwarze kommt in den Garten und ist empört über die Unruhe und möchte am liebste beide verkloppen. Das KANN ich auf keinen Fall erlauben. Ich weiß genau, das es keinerlei Blessuren gäbe, aber das geht gar nicht so was. Da gehe ich dazwischen, meckere die zwei Wilden einmal an und gut ist. Einer von 4 ist auch Deckrüde, der denkt eh bisweilen ihn gehört die Welt. Den Zahn muss ich ihn einfach ziehen.

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Naninja  11.12.2016, 23:24

Eine Rangordnung wird auch immer mal wieder ausgetestet. Ein Aufreiten, runterdrücken all das ist ganz normal.

Aufreiten ist sehr häufig ein Versuch, Stress in Situationen abzubauen, in denen der Hund weder eine Lösung, noch einen Ausweg findet. An dieser Stelle ist der Halter gefragt, dem Hund den Stress zu nehmen und die Situation aufzulösen.

Ebenso finde ich es nicht normal, wenn sich die Hunde runterdrücken. Das hat für mein Empfinden absolut nichts mit funktionierenden Strukturen innerhalb einer Gruppe zu tun.

Ganz generell: Hunde, die gemeinsam unter einem Dach leben, kommunizieren ständig miteinander. Sie tun es mit Blicken, Bewegungen, Mimik und Gestik und so fein, dass es dem menschlichen Auge schnell entgeht. Damit, sich wie "offene Hose" zu benehmen, hat Kommunikation nichts zu tun.

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FrauFanta 
Fragesteller
 12.12.2016, 08:42

Das ist nicht normal. In meinem Rudel ist es so: ich  Chef und die anderen 4 gleichwertig unter mir. Das ist durchaus eine typische Rudelordnung und für Hunde ein sicheres Gefühl. Von Hierarchischen Rudelstruckturen mit vielen Ebenen geht man schon lange nicht mehr aus,

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Ich habe 2 intakte Rüden...2 Halbbrüder. Der Ältere ist gut 2 Jahre alt, der Jüngere 1 Jahr.

Zur Zeit versucht der Jüngere, welcher voll in der Pubertät ist, seinen älteren Bruder zu dominieren. Ich beobachte die Beiden...mische mich aber nur ein, wenn es anfängt auszuarten, da ich sonst die Rangordnung des Älteren untergrabe.

Ich halte seit über 40 Jahren Hunde...immer intakte Rüden und immer mindestens 2 zusammen. Ich bin gut gefahren mit meiner Methode, und hatte nie irgendwelche Verletzungen an den Hunden.

Denn wenn ich mal ausser Haus bin, und die beiden anfangen zu raufen...ist keiner da auf den sie sich verlassen können, dass er einschreitet, und alles Friede...Freude...Eierkuchen ist...die Rangordnung muss unter den Hunden geklärt sein...dann funktioniert es reibungslos.

Berni74  12.12.2016, 13:47

Du sprichst mir (wiedermal ^^) aus der Seele.

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Die Streitereien unter Hunden können was mit der Rangfolge zu tun haben. Ein bisschen streiten ist also normal und irgendwo auch wichtig. Bei ernsten Streitigkeiten würde ich als Rudelchef schon dazwischen gegen. Kleinere Auseinandersetzungen würde ich sie aber selbst regeln lassen. Kinder soll man ja schließlich auch selbstständig streiten lassen ;)

Liebe Grüße, Stillla