Ist eine Astro-Modifizierung sinnvoll?

3 Antworten

Hallo

nicht sinnvoll, es gibt ja in der Preislage problemlos neue und gebrauchte Astrokameras zu kaufen. Neben Epay ua Verkaufsplattformen gibt es diverse Astro Foren mit einem Marktplatz

Der "Astroumbau" eines APS-C Sensor kostet so um 150-200€ aufwärts und erweitet nur das IR Spektrum für Deepsky auf der H Alpha Linie. Es gibt dann noch radikale Umbauten auf "Monochrom" wo man dann bei Bedarf mit Filterung das Spektrum begrenzt. Der Monochromumbau steigert die Lichtempfindlichkeit um 3-4 ISO Werte und man ist die Grün Filterung auf 50% der Sensorfläche los. Im Astrobereich interessiert nur Rot und Blau bzw IR und UV Licht.

Die meisten IR Umbauten werden terristisch eingesetzt und man kann durch einen IR Sperrfilter wieder das normale Farbspektrum herstellen.

Bei einigen Umbauten kann man diesen als Korrekturfilter vor dem Sensor einclipsen.

Da man das DOS der Amateur Canon leicht hacken kann (CHDK, Magic Lantern) kann man einige interesannte Tools nachrüsten zb Intervalltimer oder TIFF Fähigkeit. Was man nicht nachrüsten kann ist Hardware wie die Spiegelvorauslösung diese gibt es nur bei 2 Motor Spiegelkästen (Semi Pro)

Die "Beste" und beliebteste Canon zum umbauen ist die 6D wegen dem Sensor der besonders Rotempfindlich ist und sich bis über 750nm nutzen lässt. Zudem kann man durch entfernen das Tiefpassfilter die Auflösung erhöhen bzw die Schmierneigung loswerden. Im APS-C Bereich sind die alten 24MP Sensoren (750/760/2000D) und der 12MP Sensor der 1100D zur Zeit am Astrotauglichsten. Aber die Tendenz ist das man gleich zu einer EOS M 100 greift

Monochromumbau kann man "daheim" in Handarbeit man muss nur denn RGGB Filter chemisch entfärben am besten unter einem Mikroskoptisch weil man jede einzelne Zelle auf Farbreste prüfen und evtl. nacharbeiten muss. Bei 18Mio Zellen sitzt man da einige Stunden/Tage dran. Die RGGB Maske kann man bei Canon nicht einfach ablösen oder abhobeln wie bei einigen Konkurrenzsensoren. Und selbst nach dem Umbau ist der Sensor weit weg von der Leistung eines etwa gleich alten KAI 16050. Aber die Radikalmethode ist der einzigste weg Sensoren mit Schmallbandfilter einsetzen zu können.

Du meinst das Rausnehmen des Infrarot-Sperrfilters, damit die H-Alpha-Linie bei bei 656,28 Nanometer erreicht wird und Du haufenweise schönes rotes Licht bei bestimmten Gasnebeln auf den Aufnahmen siehst. Ggf. wird dann manchmal ein neutrales Glas (von wegen Länge des Lichtwegs) eingesetzt. Oder bestimmte andere Filter.

Es kommt darauf an, was Du für Deepsky-Objekte fotografieren willst. Bei Galaxien und Kugelsternhaufen bringt es praktisch nichts. Bei manchen Gasnebeln sehr viel.

Ich würde es machen, aber nur bei einer Kamera mit sehr wenig Auslösungen, denn ganz billig ist die Sache nicht und es ist nicht ungewöhnlich, dass man mehrere 100 Aufnahmen/Nacht macht. Die meisten EOS-Modelle halten (statistischer Wert!) 100 000 Auslösungen durch ...

Günstiger wäre ein Modell mit schwenkbarem Monitor. Die 600D etwa. Wenn man das einmal verwendet hat, will man nie wieder was anders ... :-)

Bei manchen Varianten des Umbaus ist übrigens der Autofokus nicht mehr möglich, aber den brauchst Du bei der Astrofotografie ohnehin nicht.

Beste Grüße!

Was kann man denn da überhaupt "umbauen" - außer etwa die Kamera mit passendem Adapter an ein Teleskop anzuschließen ?