Assistenzhund selbst ausbilden, trotz Angststörung?

4 Antworten

Hi,

Ausbilden und aufziehen tust den Hund in jeden Fall selber, bei Assistenzhunden Holst du mit Hilfe des Trainers ein passenden Hund und fängst von klein auf an zu lernen mit ihm zusammen. War allerdings vor kurzem auf einer Messe, da waren ebenfalls Vereine da mit Assistenzhunden und Trainern, die haben gesagt das sich einiges in den Bereich ändern wird und Assistenzhunde in naher Zukunft leichter von den Krankenkassen anerkannt werden können. Im Moment scheitert es daran daß es keine allgemeingültige Standards in der Ausbildung gibt was nun von ein grossen Verein aber in Angriff genommen werden soll. Das Thema ist in den letzten Jahren auch immer weiter gewachsen und die Anfragen unglaublich hoch.

Hallo,

ich denke, an einer Teil-Selbstausbildung, also einer Begleitung durch einen erfahrenen Trainer, wirst du nicht drumrum kommen.

Aber auch in dieser Situation lebt der Welpe ja von Anfang an bei dir, kann sich an dich und die Lebensumstände gewöhnen.

Nur beim entsprechenden Training erfährst du die Unterstützung, die du brauchst, damit aus dem Hund auch der Assistenzhund wird, den du dir wünschst und der dich tatsächlich unterstützen kann.

Die meisten Menschen schaffen es in der "Selbstausbildung" schon nicht, einen Hund vernünftig zu erziehen - sicher fehlt ihnen dazu auch die Motivation, das Wissen, die Geduld .... trotzdem ist selbst die Grunderziehung für die meisten nicht so erfahrenen Hundehalter am besten mit Hilfe einer Hundeschule zu schaffen.

Was du dir vorgenommen hast, ist aber ein Großteil schwieriger als die Grunderziehung - Assistenzhunde müssen unglaublich gut und entsprechend richtig trainiert werden, damit sich der Mensch tatsächlich auf ihn verlassen kann.

Einen "fertigen" Hund kann man sich ohnehin nicht wirklich kaufen - auch da ist ganz viel gemeinsames Training erforderlich - sonst klappt das alles nicht. Ein Hund ist ja zum Glück kein Roboter.

Mit der passenden richtigen Unterstützung wirst du dein Ziel bestimmt erreichen - dazu drücke ich dir feste die Daumen.

Gutes Gelingen

Daniela

Hollysydd 
Fragesteller
 11.10.2019, 10:59

Lieben Dank. Ich habe die Teil-Selbstausbildung so verstanden, das der Hund seine ersten 10-12 Monate in einer Patenfamilie verbringt und dort die Grundlagen beigebracht bekommt um sich dort zu "festigen". Dann habe ich die Begriffe vielleicht verwechselt und das heißt anders? Ich mache es so oder so nur in Begleitung eines passenden Trainers, alleine traue ich mir das so nicht zu.

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dsupper  11.10.2019, 11:42
@Hollysydd

Das würde ich eben aus "Übernahme des ausgebildeten Hundes" definieren - so kenne ich es z.B. von Bekannten, die eine Schule für die Ausbildung von Blinenführhunden betreiben. Auch da sind die Hunde erst ca. 1 Jahr in einer Patenfamilie, werden dann auf "Tauglichkeit" getestet und ausgebildet. Bei diesen Hunden ist es nun ja aber auch, dass ein nicht sehender Mensch kaum etwas mit einem unausgebildeten Hund anfangen kann ....

In deinem Fall würde ich das anders sehen - wenn du dir zutraust, den Hund mit Hilfe eines kompetenten Trainers zu erziehen und auszubilden, dann solltest du das tatsächlich tun. Für die Bindung und das Vertrauen gibt es eigentlich nichts besseres als einen gemeinsamen Lernprozess - ein gemeinsam hart erarbeitetes Ziel!

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MaryLynn87  11.10.2019, 12:25
@Hollysydd

Auch mit 10-12 Montanten ist der Hund noch lange nicht fertig ausgebildet und auch noch nicht wirklich ausgewachsen - zumindest nicht im Kopf. Daher kann es durchaus Sinn machen so was dem Profi zu überlassen wenn man selbst noch keine oder nur sehr wenig Hundeerfahrung hat.

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Hollysydd 
Fragesteller
 11.10.2019, 13:19
@MaryLynn87

Ja, davon gehe ich nicht aus. So wie ich es erlesen konnte, ging es eher darum das der Hund bereits stubenrein und sozialisiert ist, die gröbsten Grundlagen eben. Wie dsupper sagte, für Menschen die das Körperlich z.b. nicht ableisten können. Die Ausbildung erfolgt dann anschließend mit dem zukünftigen Hundehalter.

Das andere nannte sich (wie ich gelesen habe) Fremdausbildung. Da wird der Hund komplett vor-Ausgebildet und kommt mit ca 2 Jahren praktisch "fertig" zum Hundehalter. Dann muss das Team nurnoch lernen miteinander umzugehen, mit ggf Feinabstimmung der Übungen. Das ist dann auch die teuerste Variante.

Für mich ist es wichtig den Welpen nicht zu verunsichern oder, zu "verhunzen" durch meine Ängste. Sollte das kein Problem darstellen wäre mir die begleitete Selbstausbildung am liebsten, eben auch aufgrund dessen was dsupper geschrieben hat.

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MaryLynn87  11.10.2019, 13:24
@Hollysydd

Ja, mit einem komplett "rohem" Welpen ist es schon nicht einfach. Allein das Stubenrein bekommen. Da muss man eben ständig und auch relativ schnell raus gehen können. Wenn man das körperlich einfach nicht hin bekommt, tut sich der Hund natürlich auch schwer zu verstehen wann er wo pinkeln darf.

Du solltest vorallem nicht Angst vor deiner Angst haben. Das sehe ich hier aktuell als das gröbste was hier schief gehen kann. Du kannst nicht wirklich was kaputt machen. Es kann nur sein, dass es eben schwieriger und mühsamer wieder auszubügeln wird. Aber du bist bestimmt kein Mensch der einen Hund misshandeln würde. Daher kannst du deinem Welpen auch kein Trauma verpassen.

Ich weiß nicht, wie eingeschränkt du körperlich bist. Aber ich denke, es gibt auch für dich die Möglichkeit an einer ganz normalen Hundeschule in einen Welpenkurs zu gehen. Da gehts auch noch gar nicht um irgenwelche Assistenzaufgaben sondern schlichtweg um den Grunstock des Zusammenlebens. Aber es wäre einfach ein weiterer Hundeerfahrener Ansprechpartner für dich da den du Fragen kansnt und der dir helfen kann.

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Erstmal finde ich gut, dass du einsiehst was du kannst und vorallem was du nicht kannst. Realistisch zu bleiben ist auf jeden Fall besser als irgnedwie rumzumurksen und dann doch nicht weiter zu kommen.

Daher würde ich dir schon raten dir so viel Hilfe zu holen wie möglich ist.

Also ein Trainer auf jeden Fall von Anfang an dabei - so wie du es auch gesagt hast.

Und dann würde ich einfach offen mit dem Trainer sprechen und mich beraten lassen ob eine intensivere Betreuung notwendig ist oder nicht. Daher würde ich mich von Anfang an nicht fix auf eine "Selbstausbildung" oder "Teilselbstausbildung" festlegen.

Also, am Anfang Hilfe holen und dann die Entscheidung abschließen.

Jekanadar  11.10.2019, 10:29

Dem ist nichts hinzuzufügen.

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Meines Wissens wachsen Assistenzhunde die genau auf den Halter eingestellt werden sollen (zB Diabetikerhunde) bzw bei denen der Halter nicht komplett abhängig ist von dem Tier (zB bei Blindenhunden) vorzugsweise bei ihrem Menschen auf und werden in enger Zusammenarbeit mit einem Trainer gemeinsam ausgebildet.

Warum fragst du nicht einfach die Trainerin in der Nähe was sie in deinem Fall für ratsam hält?

Ansonsten würde ich in einem Fall wie deinem eher auf die Auswahl des Welpen achten als auf was anderes. Der Hund muss ja auch später damit umgehen können, dass du Angst hast, dazu gehört vor allem ein sehr bestimmter Charakter.