Arzt nimmt Führerschein weg?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Ist nicht erlaubt 93%
Der darf das 7%
In der Regel erlaubt, aber nicht in diesem Fall 0%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Ist nicht erlaubt

Der Arzt selbst darf keine Fahrerlaubnis entziehen. In den meisten Fällen wird in solchen Fällen ein mündliches "Fahrverbot" ausgesprochen und meist auch schriftlich in den Akten festgehalten. Der Arzt geht i.d.R. davon aus, dass man sich daran hält und kommt seiner Aufklärungspflicht nach. Ich hatte selbiges auch schon, habe meine Fahrerlaubnis noch ganz normal.

Siehe z.B. hier Aufklärungspflicht: Umgang mit fahruntauglichen Patienten in der Praxis (aerzteblatt.de)

Bei mir selbst wird z.B. erst jetzt nach über 13 Jahren die Behörde davon Wind bekommen, weil ich jetzt das Thema Handgasumbau angehen werde. Und das wird offiziell über Verkehrsmedizinisches Gutachten, TÜV und Änderung der Fahrerlaubnis (sowie vermutlich dem Entzug einiger Klassen) laufenlaufen. Bis vor 7 Jahren bin ich ohne Probleme (legal) gefahren, mit zweimaligem "Fahrverbot" (an das ich mich immer gehalten habe). Seitdem pausiere ich.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – alle Klassen bis auf D, ex LKW Fahrerin + Handgas in Ausbil.

Siraaa  03.07.2023, 12:15

In bestimmten Fällen darf der Arzt eine Meldung an die Behörde machen (und wird damit einen Rattenschwanz lostreten). Das ist aber nicht die Regel. erst Recht nicht, wenn er davon ausgeht, dass der Patient sich daran halten wird.

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Kein Arzt nimmt irgendjemand den Führerschein weg, aber wenn ein Unfall passiert und die Gegenseite bekommt das mit hat man automatisch immer mindestens eine Teilschuld.

m.f.G.

anwesende

Ist nicht erlaubt

Zu DDR Zeiten konnten das wohl die Ärzte tun. Heute nicht.

Wenn es fraglich ist, ob der Patient das Gebot beachtet werden viele verlangen, dass die Information darüber unterschrieben wird. Damit sichern sie sich im Falle eines Falles ab.

In der Luftfahrt war das ja genau Thema mit dem Flugzeug, das ein evtl. depressiver Pilot in einen Berg geflogen hat. Selbst da ist die Schwelle zur weiergabe von Informationen, die der Schweigepflicht unterliegen sehr hoch. Und das ist auch gut so, sonst könnten viele Berufe nicht mehr offen mit ihren Ärzten sprechen.

Der Arzt macht sowas in der Hauptsache aus Selbstschutz. Passiert irgendein Unfall aufgrund der Erkrankung und der Arzt hat Dich nicht darauf hingewiesen das du nicht mehr fahren kannst, kann er sich warm anziehen. Er sagt Dir also dass Du nicht mehr fahren darfst und macht über diese Belehrung einen entsprechenden Aktenvermerk.

Ist nicht erlaubt

Ein ärztliches Fahrverbot ist eine Empfehlung, mehr nicht. Es kann abe rzu einem behördlichen Fahrverbot werden, wenn der Arzt auf Grund der Schwere der Erkrankung eine solche Empfehlung gegenüber der Fahrerlaubnisbehörde beurkundet. In der Regel ist das der Fall, wenn dringend von einer Eigen- und Fremdgefährdung ausgegeangen werden muss.

Wer trotz ärztlichem Fahrverbot fährt, und einen Unfall veursacht, kann mit einer Geld- oder Freiheitsstrafe belegt werden wegen fahrlässigen oder bedingt vorsätzlichem Eingriffs in der Strassenverkehr, und der Versicherungsschutz kann verloren gehen.


HugoHustensaft  03.07.2023, 12:20

Eben, Dein zweiter Absatz zeigt, dass es eben doch mehr ist als nur eine Empfehlung.

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ZuumZuum  03.07.2023, 12:24
@HugoHustensaft

Es ist und bleibt erst mal eine Empfehlung. Die Konsequenzen muss jeder für sich selbst ausloten, ob er bereit dazu ist, diese zu tragen.

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HugoHustensaft  03.07.2023, 12:36
@ZuumZuum

Es ist eben mehr als eine Empfehlung, das ist durchaus eine Weisung, nur gibt es hierfür keine Zwangsmittel.

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ZuumZuum  03.07.2023, 12:40
@HugoHustensaft

Ein Arzt kann einem Patienten keine Anweisungen erteilen. Alles was ein Arzt dir sagt sind Empfehlungen. Ob Du die befolgst liegt in deiner Verantwortung.

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HugoHustensaft  03.07.2023, 12:43
@ZuumZuum

Na ja, ein "Sie sollten abnehmen" hat einen anderen Charakter als "Sie müssen abnehmen" - oder hier eben "Sie sollten nicht Auto fahren" und "Sie dürfen nicht Auto fahren"; dass das mehr als nur eine Empfehlung ist, wird Dir im Fall des Falles der Strafrichter erklären.

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