Angst vor Leben im Rollstuhl?

Pfleger82  03.06.2022, 08:42

Du schreibst „da ich ja NOCH selber fahren kann“. Warum „NOCH“?

highschool 
Fragesteller
 03.06.2022, 08:46

Bald werde ich total pflegebedürftig sein

6 Antworten

Ich sitze selbst seit 6 Jahren aufgrund einer Autoimmunerkrankung im Rolli, wobei ich ein paar Schritte gehen kann. Ich nutze einen aktivrollstuhl mit Restkraftverstärker (E-Motion M25, früher M15). Ein Rolli kann einem unglaublich viel Lebensqualität geben, er muss aber zu einem passen und man muss sich mit ihm wohlfühlen. Ich höre öfters von anderen: "Ich komme damit nicht vorwärts" und sehe dann ihren Rolli und denke mir: "Jo, damit käme ich auch nicht zurecht".

Wichtig ist ein gutes Sanihaus, auch wenn das vielleicht ein paar Kilometer weiter weg ist. Es gibt leider genügend, die dich jederzeit mit einem Rolli versorgen würden im Alltag allerdings eher die 80 Jährige versorgen und somit überhaupt keine Erfahrung haben. Wichtig ist auch, dass man im optimalen Fall die Rollis testet. Geht das nicht, dann wenigstens mal Probesitzen. Auch die Optik spielt durchaus eine Rolle.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Ex. Physiotherapeutin und im Medizincontrolling eines KH

Angst musst du nicht haben. Sehe den Rollstuhl eher als Hilfe und Erleichterung für dich an , denn du bei Bedarf nutzt.

Ich bin schon bald 3 Jahre aufgrund einer Querschnittslähmung dauerhaft im Rollstuhl.

Tipps:Wichtig ist die richtige Wahl und Anpassung des Rollstuhl auf deine Bedürfnisse. Teste die unterschiedlichen Stühle ausgiebig.Anschliesend ist das Training im Umgang mit dem Rollstuhl sehr wichtig.

Was sich alles ändert im Rollstuhl?

Der Blickwinkel ,Das Aussehen , Abläufe ,Wahrnehmung der Umgebung usw.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Ich finde du brauchst keine Angst davor haben. Ein Rollstuhl gibt dir deine Mobilität und Freiheit zurück.

Jedoch kannst du dich darauf einstellen, dass sich dein Leben ziemlich drehen wird. Du wirst für alles viel mehr Zeit einplanen müssen.

Aber daran gewöhnt man sich schnell.

Herzliche Grüsse, Mia

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Such dir eine Selbsthilfegruppe in deiner Gegend. Da kannst du dich mit anderen Leuten austauschen die in der gleichen oder ähnlichen Situation sind.

Es wird eine Umstellung sein, aber für dich und dein Wohlergehen ist es von Vorteil. Du wirst dich daran gewöhnen und hast weniger Schmerzen. Und tolerante Menschen werden dies akzeptieren und verstehen.